Kann man sich noch darauf verlassen, dass man bei Online-Buchungsplattformen beim ersten Mal den besten Preis angeboten bekommt? Nicht zwingend.
Provisionen statt Bestpreis
Beispiel 1: Im Jänner 2020 verurteilte ein australischen Gericht die Hotel-Suchmaschine Trivago. Trivago zeige nicht die günstigsten Hotels an, so berichteten help.orf.at (Trivago: Provisionen statt Bestpreis) und www.europakonsument.at (Trivago wegen Irreführung verurteilt). Es zeige den Kunden jene bevorzugt an, von denen das Unternehmen die höchsten Provisionen bekomme. Trivago würde Angebote ausgeblenden, die eine bestimmte Umsatzschwelle nicht erreichten, so der Richter in seinem Urteil.
Drei Suchanfragen - drei Preise
Beispiel 2: Ein KONSUMENT-Leser hat uns – mittels Screenshots belegt – seine aufschlussreichen Erfahrungen geschildert. Es handelte sich jeweils um dasselbe Hotel und den gleichen Zimmertyp, die drei Suchanfragen wurden innerhalb eines Zeitraums von nur wenigen Minuten durchgeführt. Über Trivago auf Booking.com weitergeleitet, aber ohne Anmeldung auf Booking.com: 174 Euro pro Nacht. Über Trivago auf Booking.com weitergeleitet, diesmal mit Anmeldung auf Booking.com: 157 Euro pro Nacht. Direkteinstieg über die Booking.com-App mit Anmeldung: 111 Euro pro Nacht!
Zum Vergleich wäre noch der Preis bei Direktbuchung im Hotel interessant gewesen, aber auch ohne diesen erkennt man, wie viel Einsparung ein bisschen mehr Aufwand bei der Suche bringen kann und wie viel die von den diversen Anbietern beworbenen Online-Preisvorteile tatsächlich wert sind.