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Reissorten - Reis ist nicht gleich Reis

Wie viele Reissorten es gibt, weiß niemand so genau. Nur wenige davon werden auch bei uns gegessen.

Die Vielfalt an Reissorten lässt sich grob in zwei Gruppen einteilen: Indica- und Japonica- Reis. Zum Indica gehören alle langkörnigen Sorten, zum Japonica alle, die rundkörnig sind. In dieser Einteilung nach Form und Größe der Reiskörner findet sich auch der Mittelkornreis. Damit ein Reisgericht gelingt, kommt es auf die richtige Sorte an.

Langkornreis

Er hat lange, schlanke Körner und einen trockenen, glasigen Kern. Wegen seiner körnigen Kocheigenschaften ist er gut als Hauptgericht, Beilage und auch als Einlage für Suppen geeignet. Der Großteil des Reisverbrauchs in Österreich entfällt auf Langkornreis. Die bekanntesten Sorten sind Basmati- und Jasmin-Reis.

Rundkornreis

Die Körner dieses Reistyps sind kalkig-weiß, der Kern ist weich und klebrig. Kaum zugestellt, färbt sich das Kochwasser auch schon milchig, weil die Körner viel Stärke abgeben. Die bekanntesten Sorten sind Risotto- und Sushi-Reis.

Mittelkornreis

Er hat ähnliche Eigenschaften wie der Rundkornreis, spielt bei uns im Handel aber nur eine untergeordnete Rolle.

Weißer Reis, Naturreis, Avorio

Naturreis

Dieser Reis wird auch als Vollkorn- oder Braunreis verkauft. Er gehört zu jenen Reissorten, die kaum bearbeitet sind. Nur die Spelze (Strohhülse) wird entfernt. Die ballast- und nährstoffreichen Außenschichten, das Silberhäutchen (Samenschale) und der fetthaltige Keim bleiben erhalten. Naturreis ist gesünder als weißer Reis, aber weniger lange haltbar, da er mit der Zeit ranzig wird. Er schmeckt kernig-nussig.

Weißer Reis

Er hat viele Verarbeitungsschritte hinter sich. Schon im Ernteland werden die Körner von der Strohhülse befreit. Vor der Abfüllung werden in Reismühlen die Silberhaut und der Keimling abgeschliffen und die Oberfläche der Körner wird poliert. Der Gehalt an Mineralstoffen und Vitaminen ist daher gering, dafür ist der Reis lange haltbar.

Parboiled Reis

Der Name leitet sich vom englischen Wort für „ankochen“ (partially boiled) ab. Hier werden die Reiskörner einem speziellen Dampfverfahren unterzogen, das Vitamine und Mineralstoffe aus der Silberhaut löst. Starker Druck presst sie in das Reiskorn und der Dampf versiegelt die Körner. Erst dann wird der Reis entspelzt und geschliffen. Gekochter Parboiled Reis ist körnig und fast so wertvoll wie Naturreis.

Avorio-Reis (auch Arborio genannt)

Dieser Reis ist die italienische Variante des amerikanischen Parboiled Reises. Der Verlust an Vitaminen und Mineralstoffen ist etwas höher.

Basmati, Jasmin, Risotto, Sushi

Schnellkochreis

Er wird vorgekocht, getrocknet bzw. gefriergetrocknet. Dadurch hat dieser Reis nur eine Kochzeit von 3 bis 5 Minuten, bis er gar ist. Durch die aufwendige Vorbehandlung enthält er nur noch wenige Mineralstoffe und Vitamine.

Basmati-Reis

Basmati bedeutet auf Hindi „Duft“. Gekocht entfaltet dieser Reis ein blumiges Aroma. Echter Basmati kommt aus Regionen am Fuße des Himalaya. Die meisten Basmati-Sorten sind rein indischer Herkunft, insgesamt gibt es davon 15 anerkannte Sorten.

Jasmin-Reis

Auch hier handelt es sich um einen langkörnigen Duftreis. Er stammt ursprünglich aus Nordthailand, wird mittlerweile aber auch in Vietnam, Kambodscha und in Italien angebaut. Gekochter Jasmin-Reis ist leicht klebrig. Sein Aroma erinnert an Jasminblüten.

Milchreis

Der Rundkornreis eignet sich besonders gut für Milchreisgerichte und Süßspeisen. Er wird in Milch etwa 40 Minuten unter Rühren breiig eingekocht, man braucht also etwas Geduld.

Risotto-Reis

Die berühmtesten Sorten heißen Vialone, Carnaroli oder Arborio und kommen aus Italien. Die stärkereichen Körner saugen den Wein und die klare Gemüsesuppe auf, in denen sie für ein klassisches Risotto gekocht werden, und geben Stärke ab. So werden sie weich, aber auch bissfest

Sushi-Reis

Ein Rundkornreis. Nach dem Kochen ist er klebrig und dadurch gut formbar, sowohl für Sushi als auch für Maki.

Wildreis

Die schwarzbraunen bis schwarzen Körner sind botanisch gesehen gar kein Reis, sondern die Samen eines Rispengrases.

Das Wassergras wächst im seichten Wasser kanadischer und nordamerikanischer Seen. Mittlerweile wird es aber auch auf bewässerten Feldern angebaut. Die Samen, die aussehen wie Tannennadeln, haben einen rauchigen, kräftig nussigen Geschmack. Wildreis ist teuer und wird daher oft als Mischung mit Langkornreis angeboten.

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