- Zubereitung geht rasch und unkompliziert
- Das stößt sauer auf - die Fülle der Marillenknödel
- Gedämpft schmecken Germknödel besser als aus der Mikrowelle
Beim Gedanken an Obst- oder Germknödel läuft Mehlspeistigern das Wasser im Mund zusammen. Bei so manchen werden auch Kindheitserinnerungen wach: an die Mutter, wie sie in der Küche Erdäpfel schält und durch die Presse drückt, Topfen- oder Germteig knetet, auf dem Nudelbrett auswalkt und danach ganze Berge dieser runden Köstlichkeiten formt. Und wie das geschmeckt hat! Man konnte davon gar nicht genug bekommen
Genuss auf die Schnelle
Heutzutage ist das alles zu zeit- und arbeitsaufwendig, darum greifen viele zu Fertiggerichten aus der Tiefkühltruhe. Die müssen lediglich gekocht und dann in der beigepackten Bröselmischung gewälzt bzw. mit der Mohnmischung bestreut werden. Schon kann man zulangen. Das ist praktisch für jene, die nicht lange in der Küche werken wollen. Oder für weniger geübte Köche und Köchinnen. Aber schmecken Tiefkühlknödel auch so wie die, die unsere Mütter früher auf den Tisch brachten?
Wir haben von insgesamt 11 Anbietern Germknödel (9 Produkte) und Marillenknödel (11) eingekauft und Laienverkoster an den Herd beordert, die die süßen Knödel nach Gebrauchsanleitung zubereitet und anschließend verkostet haben. Fazit: Wenn es schnell gehen soll, sind die Gerichte okay. So gut, dass man sich wie im „Mehlspeishimmel“ fühlt, sind aber nur wenige.
Marillenknödel: zarte Hülle, saure Fülle
Die meisten Hersteller verwenden Topfenteig für ihre Marillenknödel, nur bei Ackerl ist es Kartoffelteig. An der Hülle gab es kaum etwas auszusetzen, dafür am Inhalt. In einem Marillenknödel sollte auch eine Marille drin sein, mit oder ohne Kern, und nicht ein matschiger Fruchtbrei wie etwa bei den Produkten von Fabulo und Hänsel & Gretel, Letzteres noch dazu ein Bio-Erzeugnis. Ebenfalls nicht gut angekommen ist die Fülle der Biomarke Natur pur von Spar: „zu sauer, schmeckt nach Fisch, verdorben“, lauteten einige Kommentare. Enttäuscht wurde auch, wer bei den „Wachauer Marillenknödeln“ (von Meisterfrost) an sonnengereifte, zuckersüße Früchte dachte und stattdessen Knödel mit säuerlicher Fülle samt undefinierbarem Beigeschmack auf dem Teller hatte.
Germknödel: im Handumdrehen fertig
Weich und luftig sollen sie sein, mit einem ordentlichen Klecks Powidl drin und viel Mohn obendrauf – dieser Erwartung wurden die meisten Produkte gerecht. Weniger überzeugen konnten die drei Bio-Produkte. Im Unterschied zu den Marillenknödeln, die ja allesamt in siedendes Salzwasser kommen, können die Germknödel wahlweise über Dampf gegart oder in der Mikrowelle erhitzt werden (nur Iglo sieht die Zubereitung mittels Dampf oder Kochen vor, Hänsel & Gretel nur Kochen). Vorteil der Mikrowelle: Die Knödel sind in zwei bis drei Minuten fertig. Allerdings werden sie härter, sogar zäh. Über Dampf brauchen sie 20 bis 30 Minuten. Wie heißt es doch so schön – was lange währt, wird doppelt gut! Oder sogar sehr gut. Die Germknödel von Spar Feine Küche und Fabulo ließen sich unsere Tester auf der Zunge zergehen. Ein flaumiger Teig, glatte Oberfläche, feiner Powidl, das fanden sie „beinahe wie hausgemacht“.
Kochanleitung: ausführlicher gewünscht!
Die Zubereitung der Leckerbissen machte kaum Probleme. Ein paar Hinweise mehr wären trotzdem hilfreich. Welche Menge an Wasser man benötigt, liest man zum Beispiel nur auf den Packungen von Ackerl und Hänsel & Gretel. Gourmet Gold, Fabulo, Meisterfrost und Natur pur verweisen nicht darauf, dass die Knödel während des Kochens nicht zugedeckt sein sollen. Kein Tipp von Quality first, Spar, Meisterfrost und Hänsel & Gretel, zwischendurch umzurühren. Ob man das Bröselgemisch nur über die Knödel streut oder es vorher rösten muss, wird auch nicht auf allen Packungen angegeben. Und dass man den Dampfeinsatz besser einfettet, damit die Germknödel nicht kleben bleiben, halten Gourmet Gold und Fabulo nicht für erwähnenswert.