Lange Tradition
Alt, aber gut: Erste Aufzeichnungen griechischer Köche datieren aus der Zeit um 500 v. Chr. Seither hinterließen Römer, Byzantiner und Türken sowie Araber ihre Spuren in der Esskultur des Landes. Doch Vorsicht! Kulturelle Hoppalas passieren mitunter schon beim Morgenkaffee: Es klingt zwar naheliegend, seinen Kaffee in einem Kafenion einzunehmen, doch sind diese Lokale auch im dritten Jahrtausend noch immer überwiegend Revier der Männer.
Süße Freuden
Damen werden zwar bedient, doch weniger als störender Fremdkörper fühlt frau sich vermutlich in einem Zacharoplasteion, einer Art Konditorei. Auch hier lässt der arabische Raum grüßen, schwimmen doch die meisten Süßigkeiten ähnlich der Baklava in klebrig-süßer Flüssigkeit. Wenn Sie Glück haben, handelt es sich dabei um aromatischen Honig, viel öfter aber um Glukosesirup. Und auch das berühmte mild-cremige Yaourti (Jogurt) oder Risogalo (Milchreis mit Zimt) wird hier angeboten.
Vorsicht beim Kaffee
Beim Kaffee selber heißt es ebenfalls aufpassen. Wenn Sie einen Mokka möchten, tun Sie gut daran, niemals einen türkischen, sondern unbedingt einen Kafe eliniko, einen griechischen Kaffee, zu bestellen. Zwar ist die Zubereitung ähnlich, doch aufgrund historischer (Besetzung Griechenlands von 1453 bis 1830) sowie aktueller Spannungen (Zypern-Konflikt) wird man in Hellas nicht so gerne an den Nachbarn im Osten erinnert. Milchkaffee kommt als Nes auf den Tisch und ist – nomen est omen – oft aus Löskaffee. Häufig muss bereits bei der Bestellung angegeben werden, wie süß der Kaffee denn sein soll: gar nicht, also sketos (bitter), metrios (mittel) oder glykos (süß).
Gyros und Souvlaki
Je heißer die Tage, desto leichter das Essen tagsüber. Am Abend wird dafür umso ausgiebiger getafelt. So halten es die Griechen, und auch die Urlauber tun gut daran, sich diesem Rhythmus anzupassen. Für den kleinen Hunger zwischendurch bieten sich Bureki, Bugatsa und Ähnliches an, nämlich Blätter- oder Germteiggebäck, das mit Käse, Spinat, Schinken oder Fleisch gefüllt ist.