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Wirklich gut schmeckte nur ein einziges Produkt
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Zubereitungsanleitungen als Suchrätsel
- Baguette-Brötchen von Lidl verschimmelt
Endlich Wochenende, endlich lange schlafen. Und wer steht auf und holt für seine Lieben frisches Gebäck fürs späte Frühstück? Niemand! Im Küchenkasten oder Tiefkühlfach warten nämlich längst Semmeln & Co auf ihren Einsatz im eigenen Backrohr. Teilgebackenes Gebäck, Aufbackgebäck, Aufbackware oder aufgebackene Brötchen (in Mittel- und Norddeutschland) nennt sich diese Errungenschaft. Zu kaufen gibt es solche Produkte schon lange. Flächendeckend vertreten in den Regalen bzw. Tiefkühltruhen der Supermärkte sind sie aber erst seit einigen Jahren.
Backvorgang unterbrochen
Der Großteil dieser Weckerln und Semmeln zum selbst Aufbacken kommt aus großen Industriebetrieben. Zutaten, Teig- und Gärführung sind mit geringen Abweichungen dieselben wie bei herkömmlichen Produkten. Gelegentlich wird etwas Fett zugegeben, was den Teig fester macht. Nach dem Kneten und Formen geht es ab in riesige Backöfen. Doch schon nach 50 bis 70 Prozent der üblichen Vollbackzeit ist Schluss, daher auch der Begriff "teilgebacken". Dieses Gebäck kann bei niedrigen Temperaturen nur bis zu drei Tage ohne große Qualitätseinbußen gelagert werden. Eine Zeitspanne, die für den Handel, aber auch für die Konsumenten nicht wirklich attraktiv ist.
Schutzgas und tiefe Temperaturen
Zum Glück gibt es Methoden zur Verlängerung der Haltbarkeit. Die eine ist Tiefkühlen – ein relativ aufwendiges und energieintensives Verfahren, sowohl für den Produzenten als auch für den Verkäufer. Die andere Methode ist das Verpacken unter Schutzatmosphäre. Hier kommt das halb fertige Gebäck in transparente, gasdichte Kunststoffbeutel. Anschließend wird die Luft aus der Packung großteils gegen Verpackungsgas (Schutzgas) ausgetauscht.
Kohlendioxid, Stickstoff, Distickstoffmonoxid
Für Brot und Gebäck eignen sich als Verpackungsgase vor allem Kohlendioxid, Stickstoff, Distickstoffmonoxid, aber auch die Edelgase Argon und Helium. Für alle diese Stoffe gibt es keine Begrenzung der Verwendungsmenge. Eingefüllt wird, was technologisch notwendig ist, um das Wachstum von Schimmel wirkungsvoll zu hemmen. Dass das mit einer Ausnahme auch problemlos gelingt, zeigt unser Test.