Der Skandal um das Dioxin-verseuchte Tierfutter in Deutschland verunsichert viele österreichische Konsumenten.
- Welche Lebensmittel sind betroffen?
- Müssen wir uns um unsere Gesundheit sorgen?
- Worauf sollen österreichische Verbraucher achten?
Keine Lieferungen nach Österreich
Laut der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) wurden nach derzeitigem Wissensstand weder kontaminierte Lebensmittel (Fleisch, Milch, Ei) noch kontaminierte Futtermittel der vom Dioxin-Skandal betroffenen Betriebe nach Österreich geliefert.
Verunreinigtes Tierfutter
Der Skandal um das Umweltgift Dioxin kam bei eigenbetrieblichen Kontrollen eines Mischfutterherstellers in Schleswig-Holstein, Deutschland, zu Tage. Es war zu einer Verunreinigung von Futterfett mit Dioxinen gekommen. 25 Futterhersteller erhielten diese Tiernahrung und verfütterten sie. Betroffen waren Geflügel-, Schweinemast- und Legehennen-Betriebe sowie Milcherzeuger.
Lieferungen der betroffenen Futterhersteller gingen auch an Dänemark und Frankreich. Nach derzeitigem Kenntnisstand kam es zu keinen sonstigen Zusendungen von bedenklichen Mischfuttermitteln an andere Mitgliedsstaaten der EU oder Drittstaaten. So gab es laut Information der AGES keine Lieferungen kontaminierter Futtermittel nach Österreich. Hier decken vorrangig heimische Futtermittelhersteller den Bedarf an Mischfutterprodukten für Schweine und Geflügel.
Die österreichischen Futtermittelunternehmer unterliegen einer amtlichen Futtermittelkontrolle. Alle Futtermittel werden regelmäßig über das ganze Jahr verteilt kontrolliert. Zuständige Kontrollbehörde ist das Bundesamt für Ernährungssicherheit (BAES ).
Kontaminierte Lebensmittel
Proben von Fleisch (Legehennen, Schweinen) und Eiern aus den betroffenen Betrieben zeigten erhöhte Werte oder überstiegen sogar den in der Europäischen Union erlaubten Höchstwert für Dioxine. Die derzeit ermittelten Dioxingehalte sind jedoch nicht akut gesundheitsgefährdend. Lebensmittel dürfen aber bei einer Grenzwertüberschreitung nicht mehr in den Handel gelangen.
Laut aktuellem Erkenntnisstand der AGES versendeten die betroffenen Firmen keine kontaminierten Lebensmittel nach Österreich. Beliefert wurden allerdings Betriebe in den Niederlanden. Hier kam es in der Nahrungsmittelindustrie zu einer Weiterverarbeitung von möglicherweise kontaminierten Eiern und zum Export nach Großbritannien.
Wiederholte Aufnahme schädlich
Beim Verzehr eines Schweinebratens oder von 2-3 kontaminierten Eiern besteht laut AGES für Verbraucher keine akute Gesundheitsgefährdung. Bei wiederholtem Aufnehmen höher kontaminierter Lebensmittel über einen längeren Zeitraum lassen sich gesundheitliche Risiken aber nicht ausschließen. So kann Dioxin entzündliche Hautveränderungen, sogenannte Chlorakne, verursachen, Krebs erregen sowie das Immun- und Hormonsystem stören.
Abwechslungsreiche fettarme Mischkost
Dioxine, die bei Verbrennungsprozessen oder bei der chemischen Synthese von chlorhaltigen Verbindungen entstehen, sind sehr langlebig. Sie reichern sich im Fettgewebe und in der Haut an und sind so gut wie nicht abbaubar. Die höchsten Dioxingehalte finden sich daher in fettreichen Lebensmitteln. Je weniger Fett Fleisch oder Wurst enthalten, desto geringer ist die Gefahr höherer Dioxinmengen.
Wie auch bei anderen Lebensmittelschadstoffen lässt sich das Risiko, höhere Mengen aufzunehmen, durch eine abwechslungsreiche Mischkost streuen. Orientieren Sie sich dabei an der Österreichischen Ernährungspyramide. Laut der hier angeführten Richtlinien sollen beispielsweise nur 3 Portionen fettarmes Fleisch und Wurstprodukte sowie 3 Eier auf dem wöchentlichen Speiseplan stehen.
Bio-Eier nicht betroffen
Isolierte Fettsäuren, durch die das Dioxin in Futtermittel gelangte, sind bei Bio-Betrieben nicht zugelassen. Bio-Eier sind vom derzeitigen Skandal nicht betroffen.
Eiercodes deutscher Produkte
Ein Stempel mit dem sogenannten Erzeugercode auf jedem Ei informiert über Haltungsform, Herkunftsland und den landwirtschaftlichen Betrieb aus dem es kommt. Konsumenten, die Eier deutscher Herkunft gekauft haben, finden die aktuellen Codes von Eiern, die mit Dioxin belastet sein können auf der Homepage der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Wer Eier mit den hier angeführten Codes zu Hause hat, sollte sie nicht verzehren, sondern zum Händler zurückbringen.