Bereiten Sie gelegentlich Gerichte mit Hühnerfleisch zu? Dann haben Sie vielleicht schon weiße Streifen auf rohem Fleisch bemerkt. Sie deuten auf White Striping hin – eine entzündliche Erkrankung meist der Brustmuskulatur von Masthühnern, die sich durch weiße Streifen zeigt. Sie entsteht, wenn Tiere so schnell wachsen, dass ihre Muskeln nicht ausreichend durchblutet werden.
Verminderte Fleischqualität und höherer Fettgehalt
Durch Sauerstoff- und Nährstoffmangel stirbt Muskelgewebe ab. Die Streifen bestehen aus Bindegewebe und Fett, das der Muskel anstelle des abgestorbenen Gewebes einlagert. White Striping ist eine von vielen Krankheiten in der Hühnermast. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat kürzlich 296 verpackte Hühnerfilets (davon 201 Packungen aus konventioneller, schnell wachsender Mast) aus allen großen Supermärkten in ganz Österreich untersucht.
Bei 91 % der konventionellen Produkte wurde die Krankheit nachgewiesen. Bei den 95 Proben aus biologischer – langsamer wachsender – Mast waren 96 % der Filets frei von der Krankheit. An White Striping erkrankte Hühner zeigen unter anderem Bewegungsanomalien und Fehlbildungen. Die Fleischqualität betroffener Tiere ist laut VGT gemindert. Der Fettgehalt kann bis zu dreimal höher sein als bei nicht erkrankten Hühnern, Proteingehalt und -qualität sind geringer.
Bewusste Kaufentscheidung bei Fleisch vermindert Tierleid
Wie häufig konsumieren die Österreicher:innen Geflügelfleisch? Im Jahr 2023 lag der Pro-Kopf-Verbrauch laut Statistik Austria bei 21,9 Kilogramm – inklusive Hühnerfleisch. Umso wichtiger ist eine bewusste Entscheidung, etwa Fleisch von Hühnern aus Tierwohlprogrammen und Bio-
Haltung mit besseren Zuchtbedingungen zu kaufen: mit langsamerem Wachstum, mehr Platz, Außenklimabereich und Bio-Futter. Konsument:innen können White Striping erkennen und solches Hühnerfleisch vermeiden.
Fazit: Wer Fleisch isst, vermindert durch den bewussten Kauf Tierleid. Aktuelle Ernährungsempfehlungen raten, den Konsum tierischer Lebensmittel zu reduzieren und auch auf pflanzliche Alternativen zu setzen.
Infos zu gesundem und bewusstem Essen: konsument.at/ernaehrungspyramide
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