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Beauty & Power Functionaldrink - Schlecht für die Börse

, aktualisiert am

Rekordverdächtiger Literpreis: 10 Euro oder 140 Schilling

Wer auf dem Markt reüssieren will, darf sich nicht mit Kleckern begnügen, sondern muss mit ordentlichen Klötzen aufwarten. Das dachte sich wohl auch Professor Peter Frigo von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde am AKH Wien. Nachdem er in zweijähriger Forschungsarbeit ein Getränk mit jeder Menge Inhaltstoffen entwickelt hatte, wollte er die potenziellen Kund(inn)en nicht mit wissenschaftlichen Analysen langweilen, sondern die Dinge auf den Punkt bringen: „Beauty & Power – ein intelligentes Produkt für Schönheit und jugendliches Aussehen im Trend unserer Zeit.“ In einem Werbefolder und auf der Homepage des Produkts wird auch noch suggeriert, dass Beauty & Power den Fettabbau unterstützt. Auf der Dose selbst werden gesundheitsbezogene Aussagen tunlichst vermieden (dies würde eine Zulassung des Gesundheitsministeriums erfordern).

Was steckt nun wirklich drin in Beauty & Power? Hauptsächlich Wasser, Zucker und Ananassaft. Weiters vier verschiedene Süßstoffe, ein Azo-Farbstoff, Aroma und anderes mehr. Und so entpuppt sich das „vorwiegend aus natürlichen Stoffen“ entwickelte Produkt als hoch verarbeitet: künstlich gesüßt, aromatisiert, gefärbt sowie mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert. Die weiteren Inhaltstoffe lassen kaum eine der behaupteten Wirkungen erwarten. Etwa die Aminosäuren Arginin und Ornithin zur Gewichtsreduktion. Carnitin zur Förderung des Fettabbaus. Oder die in Spuren vorhandenen Phytoöstrogene aus Yamswurzel und Granatapfel zur Verschönerung und Entschlackung. Prof. Frigo spricht zwar gerne über seine Studie, die er an 35 Frauen durchgeführt hat. Doch die ist nicht veröffentlicht und liefert nach den uns vorliegenden Informationen auch keine klaren Ergebnisse.

So bleibt an überprüfbaren Tatsachen festzuhalten: Der Ananassaft kostet in Apotheken bis zu 2,50 Euro pro Viertelliterdose. Folgt man der Herstellerempfehlung (2 – 3 Dosen täglich), kommt das im Monat so teuer wie die Miete für eine kleine Wohnung (225 Euro).

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