Reis ist Grundnahrungsmittel für fast zwei Drittel der Menschheit. Doch der Anbau ist mit zahlreichen ökologischen und sozialen Nachteilen verbunden.
"Hast du heute schon Reis gegessen?" In Thailand ist diese Frage gleichbedeutend mit: "Wie geht es dir?" Sie drückt aus, welche Bedeutung Reis für die Menschen im Land hat.
95 Prozent der weltweit produzierten Reismenge werden in Asien angebaut, insgesamt beträgt die jährliche Reisproduktion ca. 750 Millionen Tonnen. Die wichtigsten Erzeugerländer sind Indien, China, Indonesien und Bangladesch. In diesen und anderen Ländern des sogenannten "globalen Südens" bildet der Reisanbau die Haupteinkommensquelle für rund zwei Milliarden Menschen.
Wasserintensiver Anbau
Unter den verschiedenen Anbaumethoden für Reis ist der Nassreisanbau am weitesten verbreitet, da im Wasser kein Unkraut keimen kann. Zwischen 3.000 und 5.000 Liter Wasser sind notwendig, um ein Kilo Reis zu erzeugen.
In Süd- und Südostasien werden zum Teil jahrtausendealte Methoden wie der Terrassenanbau genutzt. Beim Anbau von sogenannten Hochertragssorten ist hingegen, wie der Name schon sagt, die größtmögliche Erntemenge oberste Maxime: Der Wasserstand im Reisfeld wird permanent kontrolliert und konstant gehalten, das Wasser wird mithilfe von Pumpen zu den Reisfeldern befördert.
Viel Dünger und Pflanzenschutzmittel
Wasser, das zum Überschwemmen der Felder benötigt wird, fehlt dadurch andernorts. Der Grundwasserspiegel sinkt und die Wasserversorgung der Bevölkerung vor Ort leidet massiv. Zugleich werden die Böden ausgelaugt und versalzen. Der Anbau der Hochertragssorten bringt außerdem einen hohen Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln mit sich.