An sich wissen wir es alle: Zu viel Zucker tut auf Dauer nicht gut, sondern fördert die Entstehung von Karies, Übergewicht und Stoffwechselkrankheiten. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten Erwachsene deshalb bei durchschnittlich 2000 aufgenommen Kilokalorien (kcal) pro Tag nicht mehr als 50 g freien Zucker zu sich nehmen. Das entspricht in etwa 10 Teelöffeln voll. Noch besser wäre es laut WHO aber, würden sich Erwachsene mit 5 Teelöffel Zucker pro Tag begnügen, Kinder mit entsprechend weniger.
Die gesündere Alternative?
Aber Süßes schmeckt nun einmal. „Weißer Zucker“ (Haushaltszucker, auch Saccharose genannt) hat bei den Konsumenten kein allzu gutes Image. Süßende Lebensmittel werden oft als gesündere Alternative angepriesen. Sind sogenannte alternative Süßungsmittel wie Kokosblütenzucker, eingedickte Pflanzensäfte oder diverse Sirupe tatsächlich die bessere Wahl? Und wie ist das mit Zuckeraustausch- und Süßstoffen?
Kokosblütenzucker
Kokosblütenzucker wird aus dem angeritzten Blütenstand von Kokospalmen gewonnen. Der heraustropfende Nektar wird in einem Gefäß aufgefangen, erhitzt und gerührt, bis er eindickt und kristallisiert. Kokosblütenzucker ist hellbraun und schmeckt karamellig. Er eignet sich u.a. zum Süßen von Getränken und Süßspeisen und zum Backen. In seiner Zusammensetzung unterscheidet er sich nicht allzu sehr von Haushaltszucker. Er besteht zu ca. 70 bis 90 Prozent aus Saccharose bzw. deren Bausteinen Fruktose (Fruchtzucker) und Glukose (Traubenzucker). Daneben kann er bis zu 25 Prozent Wasser enthalten. Weitere Inhaltstoffe kommen nur in sehr geringem Umfang vor.
"Health Claims" nicht belegt
Es ist immer wieder zu hören, dass Kokosblütenzucker gesünder als klassischer Haushaltzucker sei, einen höheren Nährstoffgehalt habe und den Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigen lasse. Doch all das ist nicht belegt. Dementsprechend sind bislang auch keinerlei gesundheitsbezogene Werbeaussagen („Health Claims“) für Kokosblütenzucker zugelassen.
Wie lebt es sich 40 Tage ohne Zucker? Den Erfahrungsbericht unserer Kollegin Verena Madlberger-Kleinschmid finden Sie unter: blog.vki.at/zucker-fasten