Für Menschen und andere Lebewesen lebensnotwendig, für internationale Konzerne lukratives Spekulationsobjekt. Der Druck, Wasser zu privatisieren, steigt weltweit.
Sauberes Trinkwasser ist eine natürliche Ressource wie Luft und Sonnenlicht und Teil der Daseinsvorsorge. Im Jahr 2010 wurde das Recht auf Wasser von der UNO zum Menschenrecht erklärt. Doch eine gemeinsame Studie der WHO und der UNICEF aus dem Jahr 2015 hält fest, dass 663 Millionen Menschen, also ein Zehntel aller Menschen, keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.
In vielen Regionen der Welt wird Wasser immer knapper und teurer. Das weckt die Begehrlichkeiten von Investoren und kurbelt den weltweiten Raubbau an.
Privatisierung von Trinkwasser
Bei der Privatisierung von Trinkwasser geht es um drei verschiedene Vorgänge:
- Erstens werden Wasserleitungsnetze von Kommunen an private Unternehmen übertragen.
- Zweitens werden Wasservorkommen an Konzerne verkauft.
- Damit zusammen hängt der globale Handel mit Flaschenwasser, der in großem Stil in vielen, vor allem ärmeren Ländern den Menschen buchstäblich das Wasser abgräbt.
Spekulation treibt Preise hoch
Für Kommunen ist es bei knappen öffentlichen Kassen verlockend, die kostenintensive Wasserversorgung zu veräußern und so den Gemeindehaushalt vermeintlich zu entlasten. Das geht meist zulasten der Wasserbezieher.
So erhob die US-amerikanische Verbraucherschutzorganisation Food & Water Watch, dass die Wassergebühren von privaten Unternehmen, die ja auch Gewinne erzielen wollen, über die Jahre rasant steigen und sie in den USA durchschnittlich um 33 Prozent höhere Gebühren für Wasser kassieren als kommunale Betriebe.
Den Armen wird das Wasser abgedreht
Eine Kommerzialisierung schließt vor allem Arme rasch vom Zugang zu Wasser aus. Besonders in den Ländern des Südens, aber längst nicht nur dort. Auch in Detroit wurde bereits Zehntausenden Einwohnern das Wasser abgedreht, weil sie die Wasserpreise nicht mehr bezahlen konnten.
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