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Corona und Finanzen - Ruhig Blut und keine Panik!

, aktualisiert am

Neben der Angst um die Gesundheit plagt viele Konsumenten die Sorge ums Geld. Hier erfahren Sie, was Sie bei Geldanlage, Vorsorge, Versicherungen und Wertpapieren beachten sollten. 

  • Kann unsere Wirtschaft den langen Stillstand verkraften?
  • Wie wird sich die Weltwirtschaft entwickeln?
  • Was passiert mit dem eigenen Einkommen und den Ersparnissen?
  • Was passiert mit laufenden Krediten, Versicherungsprämien, Ratenzahlungen oder Bargeld?

Jeder ist betroffen. Den einen droht das Geld auszugehen, bei den anderen sorgen die Verwerfungen auf dem Kapitalmarkt für Schüttelfrost. Wie sich die Dinge im Lauf der nächsten Wochen und Monate entwickeln werden, kann niemand verlässlich vorhersagen. Fix ist: Krisenhafte Situationen wie diese hat es immer wieder gegeben – wie etwa die Finanzkrise von 2008. Aber stets haben sich Wirtschaft und Kapitalmärkte wieder erholt. Umso mehr gilt: Keine Panik, nicht kopflos handeln. Wer finanzielle Kurzschlusshandlungen setzt, verliert mehr, als er rettet.

Die rechtlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern sich derzeit fast täglich. Die folgenden Informationen bieten daher nur eine grobe Orientierung. Bleiben Sie dran, informieren Sie sich in seriösen Medien über die Entwicklung. Auch wir werden weiterhin aktuell berichten. Sie finden unsere Informationen zu Corona hier: https://www.konsument.at/corona


In diesem Artikel lesen Sie:

  • WIRTSCHAFTLICHE SITUATION
    • "Solidarisch einkaufen" in der Krise. Bringt das etwas?
    • Probleme mit der Miete
    • Inkassogebühren bei Nichtbezahlen der Rechnungen?
    • Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf das Geld- und Zinssystem?
    • Steht das Wirtschaftssystem kurz vor dem Kollaps?
    • Was bedeutet Rezession und wie wirkt sie sich aus?
    • Kann ich mich vor einer Rezession schützen?
    • Was ist Helikoptergeld und welche Auswirkungen hätte es?
  • BARGELD
    • Ist es sinnvoll, eine Bargeldreserve zu Hause zu haben?
    • Soll die Bankomatkarte aus hygienischen Gründen für bargeldloses Zahlen aktiviert werden oder ist das Risiko zu groß?
    • Werden die Bankfilialen schließen müssen?
    • Ist Bargeld noch sicher oder sollte ich Gold oder anderes auf Reserve halten?
    • Manche empfehlen Kryptocoins, weil diese unabhängig sind und daher stabil bleiben würden. Stimmt das?
  • SPAREN
    • Soll ich meine Spareinlagen jetzt lieber flüssig machen und meine Sparbücher abräumen?
    • Sollte ich mein Sparguthaben auf verschiedene Banken verteilen?
  • WERTPAPIERE & GELDANLAGE
    • Soll ich meine Wertpapiere angesichts der prognostizierten Rezession verkaufen?
    • Ich habe einen laufenden Fonds- bzw. Wertpapiersparplan. Soll ich weitermachen oder ihn stilllegen?
    • Wie sieht es mit Fonds, ETF etc. aus? Soll ich diese verkaufen?
    • Sollte ich jetzt in Gold anlegen?
    • Wie soll man mit Empfehlungen im Internet oder in Mails umgehen?
    • Wie kann ich jetzt Aktien & Co handeln?
  • VORSORGE
    • Ich habe fürs Alter vorgesorgt. Was muss ich jetzt beachten?
    • Welche Auswirkungen hat die Krise auf meine bestehende (klassische) Lebensversicherung?
    • Meine fondsgebundene Lebensversicherung hat stark unter den Einbrüchen gelitten. Was soll ich jetzt tun?
    • Die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge (PZV) hat einen starren Aktienanteil. Was bedeutet das für meinen Vertrag? Kann es sein, dass ich von einer Ausstoppung betroffen bin? Wenn ja, wie wirkt sich das aus?
    • Hat sich die Situation in der PZV jetzt dramatisch verändert?
  • KREDITE
    • Was tun, wenn das Geld auf dem Konto knapp wird?
    • Ratenstundung: gesetzliche Grundlage und Kosten
    • Ich habe einen Kredit laufen und kann mir die Rate im Moment nicht leisten. Was kann ich tun?
    • Kann ich Raten reduzieren oder kann ich aussetzen?
    • Ich habe einen Hypothekarkredit bzw. Wohnbaukredit bzw. ein Bauspardarlehen. Ist hier auch etwas möglich?
    • Ich habe einen Fremdwährungskredit. Was gibt es da zu beachten?
  • VERSICHERUNGEN
    • Was tun, wenn ich mir meine Versicherungsprämie aktuell nicht leisten kann?
    • Längerfristiges Sparen bei Versicherungsprämien
    • Erhalte ich aus meiner Zusatzkrankenversicherung Leistungen wie Ersatztagegeld oder Taggeldleistungen, wenn ich in Quarantäne bin?
    • Mein Zusatzkrankenversicherer bietet eine Hotline für medizinische Auskünfte an. Gibt es dort aktuelle Auskünfte zu Corona?
    • Ich bin Kleinunternehmer und habe eine Betriebsunterbrechungsversicherung abgeschlossen. Haftet diese, wenn ich jetzt nicht arbeiten kann?
    • Kann ich mich in Corona-Zeiten auf meine Versicherungen verlassen?
  • REISE & AUTO
    • Kann ich eine Reisestornoversicherung für mein gewünschtes Zielland abschließen?
    • Können Autos jetzt überhaupt zugelassen werden?

Sie wollen mehr über die Maßnahmen gegen die Corona-Krise und über Ihre Rechte als Konsument, Kunde und Arbeitnehmer erfahren? Wissenswertes rund um die Themen Arbeit, Schule, Urlaub, Veranstaltungen, Abos, Lieferung, Gewährleistung und Zahlungsverzug lesen Sie in unserem Coronavirus: FAQ - Was Sie wissen sollten

Wirtschaftliche Situation

"Solidarisch einkaufen" in der Krise. Bringt das etwas?

Für die Geschäfte, die wegen der Corona-Krise vorübergehend schließen mussten, waren die vergangenen Wochen und Monate sehr hart. Und die Rahmenbedingunen werden wohl noch eine ganze Weile schwierig bleiben. Jobs stehen auf dem Spiel, es wird Konkurse geben und persönliches Leid. Gleichzeitig benötigen wir Konsumenten weiterhin Waren aller Art, nicht nur Lebensmittel. Für viele liegt und lag die Lösung auf der Hand – online bestellen. Aber muss es bei den „Großen“ wie Amazon oder Zalando sein? Was vielen vielleicht nicht bewusst ist: Diese Konzerne sind nicht als die ganz großen Steuerzahler bekannt, weder in Österreich noch in den meisten anderen europäischen Ländern. Auch glänzen sie nicht mit besonderem sozialen Engagement. Zum Gemeinwohl tragen andere Firmen bei – sei es mit Steuergeld oder mit einem fairen Umgang mit „Partnern“ (vom Mitarbeiter bis zum Paketboten). Deshalb sollte gelten: Wenn schon online, dann auf österreichischen Plattformen oder bei Online-Shops. Fragen Sie einfach bei Ihrem Lieblingsgeschäft – egal ob Greißler oder Modegeschäft – manche haben in der Krise auf telefonische Bestellung bzw. auf Online-Bestellung und Lieferung umgestellt. So bewahren Sie viele Geschäfte vor dem Ruin.

Ich habe Probleme, meine Miete zu bezahlen. Was soll ich tun?
Setzen Sie sich mit dem Vermieter in Verbindung. Eventuell kann eine gütliche Einigung (Stundung, vorübergehende Mietminderung etc.) vereinbart werden. Wenn das nicht gelingt, droht unmittelbar keine Delogierung. Der Gesetzgeber hat aufgrund der Corona-Krise die Mieterrechte etwas gestärkt: Kann eine Miete zwischen 1. April und 30. Juli 2020 aufgrund „erheblich verminderter wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit“ nicht bezahlt werden, darf der Mieter bis 31. Dezember 2020 nicht gekündigt werden. Sofern keine anderslautende Einigung zwischen Mieter und Vermieter getroffen wird, muss die Miete allerdings bis 31. Dezember 2020 nachgezahlt werden – es ist also nur eine Verschiebung der Zahlung um einige wenige Monate möglich.

Fallen Inkassogebühren an, wenn ich jetzt meine Rechnungen nicht zahlen kann? 

Bestand das Vertragsverhältnis vor dem 1. April 2020 und kann eine daraus resultierende Zahlung zwischen 1. April und 30. Juni 2020 nicht geleistet werden, so können dem Schuldner maximal die gesetzlichen Zinsen zusätzlich berechnet werden. Laut § 1000 AGBG sind das 4 Prozent p.a. Weitere Inkassokosten (sogenannte außergerichtliche Betreibungs- oder Einbringungsmaßnahmen) müssen nicht erstattet werden – auch nicht nachträglich! Vorraussetzung: Wie bei der Antwort zur „Miete“ (siehe oben) muss der Schuldner aufgrund der Corona-Krise in seiner wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigt sein.

 

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf das Geld- und Zinssystem?

Beim Geldsystem hängt es in erster Linie davon ab, welche Maßnahmen die Notenbanken ergreifen, um die wirtschaftlichen Folgen einzudämmen. Es ist davon auszugehen, dass das Zinsniveau weiter historisch niedrig bleiben wird. Was die Inflation betrifft, sind Vorhersagen schwieriger.

 

Steht das Wirtschaftssystem kurz vor dem Kollaps?

COVID-19 hat einen sehr starken Einfluss auf das Wirtschaftsleben. Die Grenzschließungen, Coronavirus: FAQ - Was Sie wissen sollten, Schließungen von Geschäften und die Umstellung auf Telearbeit sind nur einige der Gründe. Die Weltwirtschaft wird wohl in eine Rezession gezogen. Ein Kollaps ist aber nicht sehr wahrscheinlich, da Notenbanken und Regierungen gegensteuern.

 

Was bedeutet Rezession und wie wirkt sie sich aus?

Rezession bedeutet vereinfacht, dass die Wirtschaft (gemessen am Bruttoinlandsprodukt) schrumpft. Das ist eine Situation, die immer wieder vorkommt. In einer Rezession sinkt die Nachfrage, Unternehmen bauen Arbeitsplätze ab und die Arbeitslosigkeit steigt. Wie stark die Wirtschaftsleistung schrumpfen wird, kann aktuell niemand genau sagen. Rezessionen waren aber bisher immer vorübergehender Natur. Nach der Finanzkrise 2008 dauerte es etwa ein Jahr, bis sich alles wieder normalisierte.

 

Kann ich mich vor einer Rezession schützen?

Der beste Schutz ist: Keine Panik. Denken Sie daran, dass nicht alle Bereiche gleich schwer von Rezessionen getroffen sind. Wenn nötig (und wenn Sie überhaupt welche haben), können Sie Ersparnisse flüssig machen oder mit der Bank über eine Überbrückung reden. Verschieben Sie unnötige Ausgaben, bis die Lage sich normalisiert hat.

 

Was ist "Helikoptergeld" und welche Auswirkungen hätte es?

Das sind Direktzahlungen des Staates an Bürger und Unternehmen. Dieses ungewöhnliche Mittel soll eine kommende Rezession abfedern bzw. eine Depression vermeiden. Wie geht das? Ökonomen sprechen von „Ausweitung der Geldmenge durch Geldschöpfung“. Einfach gesagt: Die Notenbank druckt Geld und zahlt direkt an Bürger oder Staat. Ziel ist es, den Konsum zu steigern und die Realwirtschaft anzukurbeln und/oder ein bestimmtes Inflationsziel (in der EU 2 Prozent) zu erreichen. Geld wird in diesem Fall nicht mehr über Banken in den Wirtschaftskreislauf gepumpt. Denn letzteres kann dazu führen, dass dieses Geld nicht in der Realwirtschaft ankommt. Die Maßnahmen der Bundesregierung, vor allem Ein-Personen- und Kleinstunternehmen, die angesichts der Corona-Krise vor der Pleite stehen, mit Sofortzahlungen zu unterstützen, zielen in diese Richtung. Die Meinungen der Ökonomen zum Thema Helikoptergeld gehen auseinander. In Europa wird dieses aber überwiegend abgelehnt. Begründet wird die Ablehnung mit den unterschiedlichen Sozialsystemen. Im Gegensatz zu Europa gibt es in den USA keine Grundsicherung.

 

Maßnahmen in Europa: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat für den Euro-Raum bereits begonnen, Geld zur Verfügung zu stellen. Es wurde nicht nur das Anleiheankaufprogramm mit einem Volumen von 120 Milliarden Euro ausgeweitet, sondern auch ein Corona-Notfallpaket in Höhe von 750 Milliarden Euro aufgestellt. Diese Zahlen ändern sich aber laufend.

 

Maßnahmen in Österreich: Um die wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona abzufedern, gibt es Maßnahmenbündel in Milliardenhöhe:

Bargeld

Ist es sinnvoll, eine Bargeldreserve zu Hause zu haben?

Ein geringer Bargeldvorrat zu Hause ist für den Fall technischer Störungen immer sinnvoll. Wichtiger ist derzeit aber, das Girokonto nicht leerzuräumen. Lassen Sie einen gewissen Grundbetrag auf dem Konto. Damit sind Onlinebestellungen gedeckt und Sie können im Supermarkt mit Karte bezahlen.

Soll die Bankomatkarte aus hygienischen Gründen für bargeldloses Zahlen aktiviert werden oder ist das Risiko zu groß?

Das Kartenlimit für kontaktloses Zahlen wurde Mitte April 2020 – zunächst für die Dauer der Coronavirus-Krise – von bisher 25 auf 50 Euro verdoppelt. Die Höchstgrenze nach mehreren PIN-freien Einzelbeträgen liegt bei 125 Euro. Ist sie erreicht, muss wieder ein vierstelliger PIN-Code eingetippt werden. Wird die Karte gestohlen oder verloren, liegt der Maximalverlust für den Karteninhaber bei 125 Euro. Das ist überschaubar. Die Q&A on coronaviruses (COVID-19) (WHO) erklärte, dass ihr keine Hinweise vorlägen, dass das Corona-Virus über Bargeld übertragen werde. Auch die Deutsche Bundesbank und das französische Gesundheitsministerium sehen die Gefahr einer Übertragung mittels Bargeld als sehr gering an.

Werden die Bankfilialen ebenfalls schließen müssen?

Nach derzeitigem Stand gelten Banken und die Bargeldversorgung als Basisinfrastruktur, die nicht geschlossen werden muss. Natürlich verkürzen manche Banken die Öffnungszeiten oder schließen vorübergehend Filialen. Selbstbedienungs-Geräte werden dabei aber weiterhin betrieben. Die notwendige Bargeldversorgung bleibt bestehen. Termine für unbedingt notwendige Beratungsgespräche sollten Sie aber vorher abklären.

Ist Bargeld noch sicher oder sollte ich Gold oder anderes als Reserve halten?

Es gibt zurzeit keine Anzeichen, dass die Versorgung mit Bargeld gefährdet ist. Auch die Kaufkraft ist – die übliche Inflation berücksichtigt – nach wie vor gegeben. Die Preissteigerungen bei manchen Produkten haben eher etwas mit der Knappheit (Beispiel Desinfektionsmittel) als mit einer Schwäche des Euro zu tun.

Manche empfehlen Kryptocoins, weil diese unabhängig sind und daher stabil bleiben würden. Stimmt das?

Die bisherige Wechselkurse von Kryptocoins beweisen diese eher das Gegenteil: Innerhalb des letzten Jahres bewegte sich etwa der Kurs des Bitcoin zwischen 4.000 und 11.000 Euro. Solche Empfehlungen erfolgen eher in der Absicht, die Nachfrage nach Bitcoins zu erhöhen. So können jene, die solche Empfehlungen aussprechen profitieren. – Kyptocoins können eine Alternative für bestimmte Aspekte darstellen. Die Absicherung in Zeiten von COVID-19 gehört aber nicht dazu.

Sparen

Soll ich meine Spareinlagen jetzt lieber flüssig machen und meine Sparbücher abräumen?

Dafür besteht keine Veranlassung. Die Sicherheit der Spareinlagen ist durch die Einlagensicherung mit bis zu 100.000 Euro pro Anleger und Bank gegeben. Klar ist, dass verzinsliche Anlagen auf längere Sicht kaum Rendite bringen werden. Erspartes zum Zurückzahlen von Krediten oder zur Vermeidung von neuen Krediten zu verwenden, ist daher sinnvoll.

Sollte ich mein Sparguthaben auf verschiedene Banken verteilen?

Bis zu 100.000 Euro sind durch die Sicherungseinrichtungen bei einer Bankenpleite gesichert. Wer ein höheres Sparvermögen hat, kann sich tatsächlich überlegen, dieses auf mehrere Banken zu verteilen. Natürlich steht einer Verteilung aufgrund verschiedener Angebote, um etwas mehr Zinsen zu erhalten, nichts im Wege. Guthaben auf Gemeinschaftskonten werden übrigens auf die jeweiligen Kontoinhaber zu gleichen Teilen verteilt (sofern legitimiert und wenn keine abweichenden Vereinbarungen mit der Bank getroffen wurden). Bei einem Ehepaar mit Gemeinschaftskonto sind maximal 200.000 Euro durch die Einlagensicherung gedeckt.

Wertpapiere & Geldanlage

Soll ich meine Wertpapiere angesichts der prognostizierten Rezession verkaufen?

Die Börsenkurse schwanken ständig. Aktuell sind sie sehr stark gefallen. Die Entscheidung, ob Sie aussteigen, sollten Sie davon abhängig machen, ob Sie an eine Stabilisierung glauben. Auch eine Rezession könnte jetzt bereits zu einem großen Teil in den Kursen eingerechnet sein. Die Erfahrungen aus der Finanzkrise 2008 zeigen: Wer mehrere Jahre mit dem Verkauf der Geldanlage warten kann, kann langfristig gesehen mehr davon haben. Ein Blick auf den österreichischen Börsenindex ATX zeigt beispielsweise, dass er gegenüber den Tiefstständen vom Februar 2009 immer noch um mehr als 30 Prozent im Plus liegt (Stand Ende März 2020).

Ich habe einen laufenden Fonds- bzw. Wertpapiersparplan. Soll ich weitermachen oder ihn stilllegen?

Börsen-Crashs sind langfristig immer wieder mehr als aufgeholt worden. Die Börsenkurse sind bereits stark nach unten korrigiert. Man bekommt sozusagen jetzt wesentlich günstigere Einstiegskurse. Sollte der Sparplan noch mehrere Jahre laufen und die Anlagesumme auch weiterhin frei verfügbar sein, kann eine weitere Anlage sinnvoll sein.

Soll ich einen Kredit aufnehmen um günstig gewordene Aktien zu kaufen?

Nein. Verschulden Sie sich nicht, um jetzt günstig einzusteigen. Die Rendite macht in der Regel die Kreditzinsen bei Weitem nicht wett.

Wie sieht es mit Fonds, ETF etc. aus? Sollten diese verkauft werden?

Die aktuelle Entwicklung an den Finanzmärkten war und ist extrem, aber nicht einzigartig. Es gab in den letzten Jahrzehnten unzählige Turbulenzen und massive Einbrüche. Sei es der Oktober 1987, die DotCom-Blase 2000 oder die Finanzkrise ab 2007 – hier waren maximale Verluste von fast 50 Prozent zu verkraften. Zum Teil schon nach einem Jahr, spätestens aber im Verlauf von zehn Jahren waren alle Werte wieder im Plus. Der enorme Absturz der letzten Wochen ereignete sich nach einer wirklich langen, zum Teil sehr starken Aufwärtsbewegung. Allein 2019 brachte ein Plus von 30 Prozent beim Weltindex MSCI World. Für diese Wertpapiere gilt ebenfalls, dass die Kurse bereits in den Keller gerasselt sind. Eine Entscheidung, Papiere abzustoßen, sollten Sie also von der zukünftigen Erwartung abhängig machen. Dabei ist auch zu berücksichtigen, ob die Branchen, in denen man investiert ist, besonders stark oder eher weniger von der Krise betroffen sind.

Panikverkäufe bei Aktien und Fonds sind jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt nicht empfehlenswert. Die letzten Wochen zeigten, dass auch immer wieder kurze, aber spürbare Erholungen vorhanden sind – sollten Sie aussteigen wollen, hängt alles vom richtigen Zeitpunkt ab.

Gold gilt als Krisenwährung. Sollte ich jetzt in Gold anlegen?

Gold beweist langfristig gesehen tatsächlich eine hohe Wertstabilität. Allerdings notiert es derzeit nahe an den historischen Höchstständen. Gold bringt keine Rendite oder Zinsen. Ein Kauf ist also eine reine Spekulation darauf, dass jemand das Gold später zu einem höheren Preis haben möchte. Kauft man zu spät (zu einem überhöhten Kurs), drohen massive Verluste. Einen Teil seines Vermögens in Gold zu halten, ist empfehlenswert (Diversifikation); alles auf Gold zu setzen, ist absolut nicht zu empfehlen.

Wie soll man mit Empfehlungen im Internet oder Mail-Empfehlungen umgehen?

Egal ob Empfehlungen zu tollen Aktien, Gold, Kryptowährungen oder .

Wie kann ich jetzt Aktien & andere Wertpapiere handeln?

Wer ein Online-Depot hat, kann auch jetzt noch wie bisher seine Orderaufträge online erteilen. Für Filialkunden haben die Banken auch eine telefonische Orderannahme. In den vergangenen Wochen ist der Handel nur bei einzelnen Börsen für Minuten unterbrochen worden, wenn die Kursausschläge zu überhitzt erschienen. Für eine Beratung empfiehlt sich auf alle Fälle eine vorherige Abklärung mit der Bank, ob, wo und in welcher Form Beratungen stattfinden.

Vorsorge

Ich habe fürs Alter vorgesorgt. Was muss ich jetzt beachten?

Nehmen Sie sich jetzt die Zeit herauszufinden: Welche Produkte sind vorhanden? Wie sah die Entwicklung vor Corona aus, gab es vorher schon Handlungsbedarf, gibt es jetzt etwas zu tun? Klassische Lebensversicherung als Vorsorge - Hände weg! oder auch die Prämiengeförderte Zukunftsvorsorge - Derzeit zu vergessen (PVZ) bieten im Normalfall eine Zins- oder Kapitalgarantie. Sie bekommen also zumindest in etwa so viel heraus, wie Sie eingezahlt haben. Die gesetzliche Pension ist von vorübergehenden Krisen nicht betroffen. Hier spielt die langfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts und des Lohnniveaus die zentrale Rolle.

Von den aktuellen Entwicklungen mehr betroffen sind jene, die mit fondsgebundenen Lebensversicherungen vorsorgen. Aber auch hier gilt: keine Panik. Sollte der Vertrag bald fällig werden, gibt es wohl noch am ehesten Handlungsbedarf. Hier werden die Versicherungsunternehmen gefragt sein und mit flexiblen Ablaufmanagement-Modellen ihr Können beweisen.

Welche Auswirkungen hat die Krise auf meine bestehende (klassische) Lebensversicherung?

Traditionelle Altersvorsorgeprodukte wie die Kapitallebensversicherung leiden nicht erst seit jetzt unter dem anhaltend niedrigen Zinsniveau. Hier wirken sich also die anhaltenden Niedrigzinsen stärker aus als die vorübergehenden Wertverluste am Aktienmarkt.

Meine fondsgebundene Lebensversicherung hat stark unter den Einbrüchen gelitten. Was soll ich tun?

Auch wenn die Veranlagung in Fonds derzeit im Keller ist: Eine Erholung ist absolut nicht ausgeschlossen, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Bei fallenden Kursen zu verkaufen und später wieder günstig einzusteigen, ist keine gute Idee. Dieser Typ von Lebensversicherung und die darin enthaltenen Wertpapiere sind von ihrer Grundstruktur nicht dazu geeignet, schnell auf den Markt zu reagieren. Somit gilt für Fonds: Krisen auszusitzen ist besser, als zum falschen Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Bei fondsorientierten Lebensversicherungen werden nur die Gewinnbeteiligungen in Fondswerte investiert. Da die Gewinnbeteiligungen in den letzten Jahren äußerst gering ausgefallen sind, liegt nicht sehr viel erwirtschaftetes Kapital in diesen Fonds. Schon vor der aktuellen Krise stand fest, dass die Renditen dieser Lebensversicherungen aufgrund des historisch niedrigen Zinsniveaus gering sein werden. Anlässlich der Corona-Krise hat sich somit der Handlungsbedarf nicht wesentlich geändert.

Die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge (PZV) hat einen starren Aktienanteil. Was bedeutet das für meinen Vertrag? Kann es sein, dass ich von einer Ausstoppung betroffen bin? Wenn ja, wie wirkt sich das aus?

Für die in den oft übermäßig teuren Produkthüllen liegenden Investmentfonds gilt, was auch bei Aktien, Aktienfonds oder Ähnlichem beschrieben wurde – eine Erholung ist möglich und wahrscheinlich. Prämiengeförderte Zukunftsvorsorge - Geplatzte Träume weisen einen Aktienanteil von 30 bis 40 Prozent auf. Das bedeutet, dass dieser Teil der Veranlagung aktuell sehr gelitten hat. Hier gilt das Motto „keine Panik“ allerdings nicht. Die Rahmenbedingungen sind sehr ungünstig. Erstens gibt es einen starren, gesetzlich festgeschriebenen Aktienanteil. Zweitens gilt gleichzeitig Kapitalgarantie. Drittens müssen die Gelder de facto ausschließlich an der Wiener Börse veranlagt werden. Unter diesen Bedingungen ist hier an eine Erholung nicht und nur kaum zu denken. Die Garantie bremst die Veranlagung aus und umgekehrt. Weil die Anbieter oder die Garantiegeber nicht gewillt sind, die Last zu tragen, werden Aktienpositionen so abgesichert, dass über Jahre hinweg aus diesem Titel keine Erträge mehr zu erwarten sind – die berühmte „Ausstoppung“.

Hat sich die Situation in der PZV jetzt dramatisch verändert?

Eigentlich nein. Aufgrund der oben beschriebenen Konstruktionsfehler war die auch als „Grasser-Rente“ bezeichnete prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge bereits von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Die vorhandenen Produkt-Anlage-Kombinationen sind zum Teil sehr unterschiedlich ausgestaltet. Trotzdem kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass auch bereits vorher ein Kaufkraftverlust vorprogrammiert war. Renditen über die gesamte Laufzeit von mehr als 2 % netto waren nicht möglich. Bereits die Finanzkrise 2008 hat den Veranlagungen stark zugesetzt – viele der zugrunde liegenden Fonds haben sich seit damals zwar erholt. Aufgrund der stark gesenkten aktiven Aktienquote kamen diese Erträge aber nicht beim Kunden an.

Kredite

Was tun, wenn das Geld knapp wird?

Vor Kurzem wurde eine gesetzliche Regelung zur Schutz bei Mieten, Krediten und Zahlungsverzug - Neue Maßnahmen wegen Coronavirus beschlossen, die Privatpersonen oder Kleinunternehmer vor Beginn der Krise abgeschlossen haben. Wir raten Ihnen: Nehmen Sie telefonisch oder per Mail Kontakt zur Bank auf, sobald ein Engpass absehbar ist. Nicht empfehlenswert ist, bestehende Überziehungsrahmen längerfristig auszuschöpfen. Wegen der Girokonten: Sollzinsen - Voll überzogen kann das teuer werden und bei Einkommensrückgängen zu einer Schuldenspirale führen. Ist das Konto stark überzogen, bietet sich an, den Betrag über einen Kredit abzudecken und abzustottern. Die Soll- und Überziehungszinsen für Konten sind meist um ein Vielfaches höher als Zinsen für einen (kurzfristigen) Privatkredit.

Beachten Sie dabei, ob es zu Bearbeitungsgebühren oder anderen Kosten kommt. Ist die Überziehung nur kurzfristig, lohnt es sich, es durchzurechnen. Dabei zu berücksichtigen: Bei einer Kontoüberziehung zahlt man nur für den aktuellen Saldo.

Ich habe einen Kredit laufen und kann mir die Rate im Moment nicht leisten. Was kann ich tun?

Sofort telefonisch oder per Mail Kontakt mit Bank, Bausparkasse, Kreditkartenunternehmen, Leasing- oder Versandhandelsgesellschaft aufnehmen, um Zahlungserleichterungen zu erreichen. Nur so verhindern Sie, dass noch weitere Kosten dazukommen.

Gibt es eine aktuelle gesetzliche Grundlage zur Ratenstundung?

Aufgrund der aktuellen Situation wurde eine befristete Ratenstundung im 2. COVID-19-Justiz-Begleitgesetz rechtlich verankert. Für Raten zwischen 1. April und 30. Juni 2020 (also drei Zahlungen) kann eine Ratenstundung beantragt werden. Diese erfolgt ohne Verzugszinsen. Wird keine Einigung mit dem Kreditinstitut nach dem 30. Juni 2020 getroffen, verlängert sich das Schuldverhältnis um diese drei Monate. Die meisten Banken bieten Formblätter für die Inanspruchnahme dieser Stundung an (auch online abrufbar).

Kostet die Stundung etwas?

Die Stundung hat in der Regel keinen direkten Preis. Durch die Verlängerung der Verzinsung kann sich der zurückzuzahlende Gesamtbetrag des Kredits jedoch um einiges erhöhen. Je höher der Zinssatz, desto teurer wird eine Stundung für den Kreditnehmer. Ein Beispiel: Durch eine 3-monatige Ratenstundung wird die Gesamtzinsbelastung eines 100.000-Euro-Kredits mit 25 Jahren Laufzeit und 2 Prozent Verzinsung um bis zu 300 Euro erhöht. Bei einem Zinsatz von 4 Prozent führt eine 12-monatige Stundung eines Kredits in derselben Höhe zu einer Mehrbelastung von bis zu 3.440 Euro (über die Laufzeit von 25 Jahren).

Kann ich Raten reduzieren oder kann ich aussetzen?

Es können mehrere Wege zum Ziel führen: Sie vereinbaren eine zeitlich begrenzte Ratenreduktion, danach zahlen Sie wieder normal weiter. Das führt zu einer Laufzeitverlängerung – außer, Sie führen anschließend Sondertilgungen durch. Sie können die Kreditrate auch dauerhaft reduzieren, indem Sie mit Ihrer Bank eine Laufzeitverlängerung vereinbaren. Beides führt dazu, dass die Gesamtkosten des Kredits (Tilgung plus Zinsen plus Kosten) höher werden. Auch eine Stundung einer oder mehrerer monatlicher Raten kann mit dem Gläubiger vereinbart werden – sofern dieser dazu bereit ist. Je nach Anbieter bewegt sich das zwischen einem und zwölf Monaten und bedarf einer schriftlichen Vereinbarung. Auch hier gilt: Die Laufzeit verlängert sich oder die Kreditraten werden anschließend erhöht – das führt zu einer höheren Gesamtbelastung.

Ich habe einen Hypothekarkredit bzw. Wohnbaukredit bzw. ein Bauspardarlehen. Ist hier auch etwas möglich?

Vor allem bei hohen offenen Schulden und hohen monatlichen Belastungen wird eine Einigung mit dem Gläubiger ratsam sein. Hier ist es sinnvoll, die Rate in einem Bereich zu belassen, in dem zumindest die Zinsen abgedeckt sind. Sonst steigt die Schuld Monat für Monat und die Laufzeit verlängert sich drastisch.

Ich habe einen Fremdwährungskredit. Was gibt es da zu beachten?

Einerseits ist die Kursentwicklung (z.B. Schweizer Franken) entscheidend, andererseits könnte der Tilgungsträger (wieder) zu wenig Ertrag erwirtschaften. Hier müssen Sie individuell mit einem Berater (telefonisch oder per E-Mail) abwägen, welche Entscheidungen die besten sind.

Versicherungen

Was tun, wenn ich mir meine Versicherungsprämie nicht mehr leisten kann?

Nehmen Sie unbedingt Kontakt mit der Versicherung auf! Sie können beispielsweise vereinbaren, die Prämienzahlungen bei weiter aufrechtem Vertrag vorübergehend auszusetzen, also eine Prämienpause von bis zu einem Jahr einzulegen. Sie können einen Vertrag auch ruhend stellen, die Prämien reduzieren oder den Vertrag grundsätzlich prämienfrei stellen. Achtung: Wenn Sie eine Prämie reduzieren, wird auch der Versicherungsschutz herabgesetzt. Fragen Sie bei Ihrem Berater nach und machen Sie diese Vereinbarungen schriftlich. Nicht zu zahlen ist keine Lösung!

Wie kann ich bei meinen Versicherungsprämien längerfristig sparen?
Prämienstundungen oder Prämienreduktionen können kurzfristig helfen. Besser wäre es, gleich langfristig zu denken und den Versicherungsschutz grundsätzlich zu prüfen. Nutzen Sie dafür den VKI-Risiko-CheckVKI-Risiko-Check, mit dem Sie eine Risikoanalyse Ihrer Lebenssituation aus Versicherungssicht durchführen können. Vielleicht sind einige Ihrer Polizzen oder Teile davon nicht zwingend notwendig und können eingespart werden.

Erhalte ich aus meiner Zusatzkrankenversicherung Leistungen wie Ersatztagegeld oder Taggeldleistungen, wenn ich in Quarantäne bin?

Nein. Die Verhängung einer Quarantäne ist eine behördliche Verfügung – daher gibt es keinen privaten Krankenversicherungsschutz. Es gibt auch keine Leistungen, etwa aus einer Taggeldversicherung, wenn Sie zu Hause in Quarantäne sind. Eine Behandlung in der Sonderklasse ist im Fall einer Corona-Erkrankung nicht möglich. Die behördlich vorgeschriebenen Quarantänemaßnahmen beziehen sich auf die dafür bestimmten öffentlichen Krankenhäuser.

Mein Zusatzkrankenversicherer bietet eine Hotline für medizinische Auskünfte an. Gibt es dort aktuelle Auskünfte zu Corona?

Wenn Sie selbst von Fieber, Husten und Atembeschwerden betroffen sind, ist es besser, sich gleich direkt bei der österreichischen Gesundheitsberatung unter der Nummer 1450 zu melden. Allgemeine Fragen beantwortet die bundesweite Coronavirus-Hotline der Coronavirus: FAQ der AGES unter 0800 555 621. Zusätzlich können Sie auch die Hotline Ihres Privatversicherers kontaktieren.

Mit 30. September wurde unsere Reiserechts-Hotline eingestellt. Sie beriet Konsumentinnen und Konsumenten kostenlos zu reiserechtlichen Fragen. Ab nun stehen wie bisher alle anderen Konsumentenberatungseinrichtungen für Anfragen zur Verfügung. Diese finden Sie auf Infos zu reiserechtlichen Fragen.

Ich bin Kleinunternehmer und habe eine Betriebsunterbrechungsversicherung abgeschlossen. Haftet diese, wenn ich jetzt nicht arbeiten kann?

Das hängt von Ihrem Versicherungsvertrag ab. Welches Ereignis gilt als versicherte Gefahr? Die Versicherungsbedingungen der Anbieter unterscheiden sich hier. Wichtig sind die im Vertrag aufgelisteten Risiken. Werden in einem Vertrag als versicherte Risiken Maßnahmen der Regierung oder Maßnahmen der Gesundheitsbehörde wegen einer Seuche oder Epidemie (beispielsweise Quarantäne) oder auch Betriebsunterbrechungen wegen Seuchen oder Epidemien ausdrücklich angeführt, dann ist der Versicherungsschutz wohl gegeben. Wenn Seuchen allerdings ausdrücklich ausgenommen sind oder der Schutz sich auf bestimmte Fälle wie beispielsweise Feuer, Blitzschlag und Erdbeben beschränkt, gibt es keinen Schutz aus dem Vertrag. Das ist leider häufig der Fall.

Kann ich mich in Corona-Zeiten auf meine Versicherungen verlassen?

Prüfen Sie Ihre Verträge von Zeit zu Zeit, denn Ihr Bedarf kann sich immer wieder ändern. Auch die Produktangebote ändern sich – unabhängig von der aktuellen Situation. Die Europäische Versicherungsaufsicht (EIOPA) hat aufgerufen, in der Corona-Krise speziell auf Verbraucherfreundlichkeit zu achten und auch Flexibilität zu zeigen, wo es sinnvoll und möglich ist: Gemeint sei damit, klar und rechtzeitig zu informieren, ob die Produkte den neuen Corona-bedingten Erfordernissen genügen. Es müsse klar sein, wie weit die Deckung reicht, was ausgenommen ist und welche Auswirkungen Corona auf die Polizzen hat. Demnach sind Berater und Vermittler aufgerufen, ihre Kunden fair zu informieren und  „... im besten Interesse der Konsumenten zu agieren“.

Reise & Auto

Kann ich eine Reisestornoversicherung für mein gewünschtes Zielland abschließen?

Die Reisestorno versichert grundsätzlich eine Person vor Reiseantritt; das Reiseziel (Destination) ist somit in der Reisestornoversicherung nicht von Bedeutung.

Kein Versicherungsschutz besteht, wenn Sie eine Reisestornoversicherung trotz aufrechter Reisewarnung abschließen. Aktuell wird weltweit von nicht notwendigen Reisen dringend abgeraten. Für viele Länder gibt es derzeit aufrechte Reisewarnungen des Außenministeriums. Sehr umfangreiche Infos zu allen Fragen rund ums Reisen finden Sie in unserem Coronavirus: FAQ - Was Sie wissen sollten auf der Website des FAQ: Coronavirus und Reiserecht - Storno, Flüge, Quarantäne

Können Autos jetzt zugelassen werden?

Nur notwendige und unaufschiebbare Zulassungsvorgänge sind möglich. Das sind z.B. Anmeldungen von betrieblich genutzten Fahrzeugen, die zur Aufrechterhaltung der Versorgung mit Lebensmitteln genutzt werden, oder von Fahrzeugen, die die öffentliche Sicherheit oder das Gesundheitswesen aufrechterhalten, sowie Abmeldungen von Fahrzeugen aus zwingenden wirtschaftlichen Gründen. Dabei wird seitens der Versicherer sichergestellt, dass die Zulassungsstellen während Corona-Krise im Notbetrieb nicht nur Kunden des eigenen Versicherers bedienen, sondern auch Antragsteller, die bei einem anderen Unternehmen versichert sind.

Der ARBÖ: FAQ zu Corona bietet auf seiner Website Corona-bezogene Informationen zur Fahrzeuganmeldung und -abmeldung, zu Garantie- und Gewährleistungsansprüchen, zur Pickerl-Überprüfung, zum Sicherheitspass sowie zu Mobilität und Reise.

Auch beim ÖAMTC: Mobilitätseinschränkungen wegen Corona gibt es eine Frage-und-Antwort-Seite rund um die Mobilität (etwa dazu, ob und wie man zum Zweitwohnsitz fahren darf, ob Carsharing nutzbar ist, wie es mit dem Werkstättenbetrieb aussieht, ob beim Pickerl die rechtlichen Fristen einzuhalten sind usw.).

VKI-Tipps

Unsere wichtigsten VKI-Tipps

  • Dem Herdentrieb widerstehen: Patentrezepte und allgemein gültige Ratschläge gibt es nicht. Denn was für den Einzelnen das Beste ist, hängt immer von den individuellen Umständen ab. Nicht die Finger an „heißen Tipps“ aus Internet und Sozialen Medien verbrennen.
  • Ruhe bewahren: Fix ist, dass Panikreaktionen und voreilige Schritte in keiner Situation hilfreich sind. Anleger, Versicherte und Vorsorgesparer sollten sich nicht von der Hysterie an den Aktienmärkten mitreißen lassen. Krisen und Rezessionen gehen wieder vorüber. Wie rasch, kann derzeit freilich niemand sagen.
  • Wenn es eng wird: Nicht den Kopf in den Sand stecken. Kontaktieren Sie per Mail oder Telefon Bank, Versicherer, Energielieferant, Vermieter etc. und treffen Sie eine individuelle Vereinbarung, wenn Sie den laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können.

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Vorsicht beim Kauf auf Pump

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„Kauf jetzt, zahl später“ ist der neueste Onlinetrend bei Konsumkrediten. Wir raten zur Zurückhaltung.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

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