Zum Inhalt
Eine kleine Entwicklungsgeschichte der Handys.
Eine kleine Entwicklungsgeschichte der Handys. Bild: POM POM/Shutterstock.com

Smartphones: Telefon oder Multifunktionsgerät

BLOG

Die Auswahl an verfügbaren Smartphones für jeden Anspruch ist groß. Der erste Schritt ist jedenfalls die Abklärung Ihrer persönlichen Anforderungen, der zweite die Suche nach Qualität zum vernünftigen Preis.

Im Artikel  Seniorenhandys - Drei Bauformen im Praxistest 3/2021  haben wir einen Test von 16 Seniorenhandys in drei unterschiedlichen Bauformen veröffentlicht.

Interesse

Der Smartphone-Schwerpunkt hat sich nicht zufällig ergeben, sondern es haben uns Anfragen zum Thema erreicht. Von überzeugten Handyverweigerern abgesehen, sind diese Geräte praktisch in allen Altersgruppen zu Alltagsbegleitern geworden. Nur die Ansprüche, Erwartungen und das Nutzungsverhalten unterscheiden sich.

Preis und Leistung

Schon mehrfach habe ich dafür plädiert, nicht billig zu kaufen, sondern auf ein vernünftiges Preis-Leistungs- Verhältnis zu achten. Das gilt für den Neu- ebenso wie für den Gebrauchtkauf. Wobei der grundlegende Ansatz ein anderer ist.

Entscheidungsfrage

Am Beginn steht nämlich die Entscheidung zwischen einem Telefon mit überschaubarem Zusatznutzen (Internet, E-Mails, Messenger) und einem computerähnlichen Multifunktionsgerät, mit dem man neben vielen anderen Anwendungen (nicht zuletzt unterschiedlichste Apps) auch telefonieren kann. Ist ein Telefon gewünscht, kann man viele technische Ausstattungsdetails vernachlässigen. Im anderen Fall sollte man das lieber nicht tun.

Leistungsfähigkeit

Die Alltagstauglichkeit eines Smartphones wird unter anderem durch seine Leistungsfähigkeit bestimmt. Dazu gehören zum Beispiel flottes und flüssiges Reagieren auf eingetippte Befehle, ein ebenso reaktionsschneller und berührungssensitiver Touchscreen sowie ein scharfes, helles Display mit ausgewogener Farbwiedergabe, das auch bei Sonnenlicht gut ablesbar ist. Weiters sollte es in der klassischen LCD-Ausführung nicht zu sehr blickwinkelabhängig sein, also auch bei seitlicher Betrachtung noch einigermaßen hell und erkennbar. Bei OLED-Displays tritt das Phänomen nicht auf.

Sensoren

Dazu kommen diverse Sensoren, deren Bedeutung man meist gar nicht kennt, deren Vorhandensein (bzw. deren Abwesenheit oder schlechtes Funktionieren) sich aber bei der Handhabung deutlich niederschlägt. Standard ist mittlerweile der Annäherungssensor. Eine seiner wichtigsten Aufgaben ist das Abdunkeln des Displays, sobald man das Gerät ans Ohr hält. Eine ungewollte Fehlbedienung, z.B. durch die Wange, wird dadurch verhindert. Komfortabel ist der Umgebungslichtsensor, der die Displayhelligkeit sowie den Kontrast und die Farbsättigung automatisch an die Lichtsituation anpasst.

Navigation

Wesentlich komplexer ist das Thema Navigation. Es beinhaltet nicht nur das Autofahren, sondern genauso Rad- und Wandertouren oder das Finden eines Restaurants, der nächstgelegenen Apotheke oder einer Bushaltestelle, wenn man zu Fuß in einer fremden Stadt unterwegs ist. Und es beinhaltet in technischer Hinsicht mehr als nur den GPS-Sensor, der die Grundvoraussetzung für die Standortbestimmung darstellt. Dieses Satellitensystem allein ist relativ ungenau. Einen wichtigen Beitrag leistet daher der Lagesensor (auch: Rotationssensor oder Gyroskop), der die Lage des Gerätes im Raum erkennt.

Nebenbei werden die ermittelten Daten auch für die elektronische Bildstabilisierung beim Fotografieren und Filmen eingesetzt sowie – in Kombination mit dem Beschleunigungssensor – für Spiele-Apps, die über das Neigen des Smartphones gesteuert werden. Der Beschleunigungssensor ist ebenfalls für die korrekte Navigation von Bedeutung; etwa auch dann, wenn das GPS-Signal (z.B. im Tunnel) vorübergehend verloren geht.

Außerdem erkennt dieser Sensor, wenn man das Smartphone von der vertikalen in die horizontale Position dreht, und passt die Displayanzeige entsprechend an. Ergänzt werden die für die exakte Standortbestimmung notwendigen Daten durch jene des Magnetfeldsensors (auch: Magnetometer oder Kompass). Kompass und Gyroskop sind jene Sensoren, die bei preisgünstigen Smartphones häufig weggelassen werden.

Komfortfunktionen

Nicht übersehen sollte man jedenfalls, dass manches Detail, das vielleicht auf den ersten Blick als Komfortfunktion erscheint, einen weiteren, wichtigeren Zweck erfüllt. Zur Verdeutlichung: GPS kann von äußeren Störfaktoren beeinflusst werden und Abweichungen von mehreren Metern vom tatsächlichen Standort aufweisen. Das bedeutet beispielsweise, dass es unter Umständen nicht korrekt feststellen kann, auf welcher Straßenseite Sie sich gerade befinden. Nur im Zusammenspiel mit den weiteren Sensoren funktioniert die Navigation dann so flüssig und genau, wie man es sich erwarten würde.

Fotoqualität

Und auch wenn Sie sicher sind, dass Sie das Smartphone niemals zum Navigieren verwenden werden, möchten Sie ja eventuell damit fotografieren. Auch die Qualität der dafür zuständigen Sensoren ist nicht in allen Smartphones identisch und die Anzahl und somit die Vielseitigkeit der verbauten Kameras genauso wenig.

Fazit

Die Auswahl an verfügbaren Smartphones für jeden Anspruch ist groß. Der erste Schritt ist jedenfalls die Abklärung Ihrer persönlichen Anforderungen, der zweite die Suche nach Qualität zum vernünftigen Preis.

Für KONSUMENT-Abonnenten

Unser Produktfinder „Smartphones“ enthält die Testergebnisse zu insgesamt 114 Geräten. Dort finden Sie außerdem eine Anleitung, wie Sie den Produktfinder erfolgreich nutzen sowie eine Auswahlhilfe, um das für Sie passende Modell zu finden.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Smartphones im Alltag: Silence is golden BLOG

Smartphones im Alltag: Silence is golden

„Silence is golden – Schweigen ist Gold“, wobei das englische Wort „silence“ auch „Ruhe“ bedeuten kann. Und Ruhe vor dem Smartphone ist es, die ich als Öffi-Pendler, Kaffeehaus- und Konzertbesucher gerne öfter hätte.

Balkonkraftwerk: Flexibel geblieben BLOG

Balkonkraftwerk: Flexibel geblieben

Auch KONSUMENT-Chefredakteur Gernot Schönfeldinger betreibt jetzt seine eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Balkon. Aus baulichen Gründen muss er mit einem Kompromiss in Form von kompakten Flex-Modulen und weniger Leistung leben. Lesen Sie seinen ausführlichen Erfahrungsbericht im VKI-Blog.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang