Jedes Jahr derselbe Ärger. Bereits Wochen vor Silvester beginnt vielerorts die Schießerei. Obwohl in Wien genehmigungsfrei nur Feuerwerkskörper der Kategorie F1, also Feuerwerksscherzartikel wie Wunderkerzen, Knallerbsen und Tischfeuerwerke, erlaubt sind, knallt es am 31. Dezember alle paar Sekunden. Und zwar von anderen Kalibern als Knallerbsen. Und unsere (Haus-)Tiere leiden unter dem Lärm, sie zittern, gähnen, legen die Ohren an, hecheln, laufen ruhelos auf und ab oder verstecken sich.
Stress zu Silvester
Das laute Zischen, Knallen und die grellen Lichter stressen die Tiere und jagen ihnen Angst ein, viel mehr noch als Donner oder Schüsse. Der Blutdruck und die Herzfrequenz steigen, der Körper schüttet Stresshormone aus. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten warnt sogar vor Todesangst bei Tieren durch Raketen. 75 Prozent der betroffenen Hunde benötigen bis zum nächsten Morgen, um sich von der Silvesternacht zu erholen – der Rest noch länger, von einem Tag bis zu mehreren Wochen. Die gute Nachricht: Es gibt Tipps, wie du auch in solchen Akutsituationen helfen und beruhigen kannst.
Warum haben Hunde zu Silvester Angst?
Die Schmerzgrenze des Menschen, ab wann er Lärm als unerträglich empfindet, liegt bei 120 Dezibel. Ab dieser Grenze sind Hörschäden schon nach kurzer Einwirkung möglich. Hunde, die ein deutlich erweitertes Hörspektrum aufweisen, ertragen nur 95 Dezibel, bis sie Schmerzen empfinden.
Feuerwerkskörper können einen Schalldruckpegel von bis zu 170 Dezibel erreichen – also fast das Doppelte von dem, was Hunde – und auch Katzen – als schmerzhaft empfinden, es kann zu Schädigungen des Mittel- und Innenohrs kommen. Nicht verwunderlich, dass unsere Tiere Angst vor Feuerwerken haben. „Jedes zweite Tier ist betroffen“, sagt Dr. Nadja Affenzeller, Fachtierärztin für Verhaltensmedizin an der Veterinärmedizinischen Universität Wien.
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