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Grüne Mode: Fünf Jugendliche, die sich beim Spazierengehen unterhalten und Spaß haben. Sie sind modisch gekleidet.
Nachhaltig modebewusst: Das geht zusammen - wenn man ein paar Dinge berücksichtigt. Bild: Jacob Lund/Shutterstock

Grüne Mode: Outfits mit Mission

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ÖKO.LOGISCH

8 Tipps. Wie man es schaffen kann, modebewusst und gleichzeitig nachhaltig zu sein. 

Eines vorneweg: Da sich dieser Text vor allem an unsere jungen Leser:innen richtet, verwende ich in der Anrede das Du-Wort.

Beginnen möchte ich mit einem Tipp, der, wenn überhaupt, eher am Ende derartiger Listen steht. Ich halte ihn aber für total wichtig und kann aus ­Erfahrung sprechen, dass er sowohl ­stilistisch als auch nachhaltig wirkt:

1. Einlagern

Box mit vielen zusammengelegten Kleidungsstücken
Bild: urfin/Shutterstock

Wenn etwas nicht mehr passt, modisch oder rund um die Hüfte (z. B. jetzt nach der Weihnachtszeit): Kleidungsstücke nicht gleich wegwerfen! Auch der Altkleidercontainer ist nicht die beste Wahl. Bedenke, jeder Modetrend kommt früher oder später wieder. Wer da einen Bestand an alten Kleidungsstücken hat, liegt voll im Trend und ist zudem mit individuellen Stücken stylisch ganz vorne dabei. 

Kein Platz zum Einlagern? Du kannst Verwandte oder Bekannte fragen. Rat­geber, wie man Kleidung richtig lagert, gibt es im Internet zuhauf (die Basics: sauber, trocken, kühl, dunkel). Gerade Self-­Storage-Einheiten bieten gute Lager­bedingungen – zugegeben, das ist recht teuer. 

Wichtig zu wissen: Stu­dien belegen, dass das möglichst lange Tragen von Kleidung die Mode-Variante mit den geringsten Umweltauswir­kungen ist (unabhängig von der Art des Materials).

Übrigens: Momentan krame ich immer mehr Gewand hervor, das ich in den 90ern getragen habe. Zum Teil sind das Klamotten, die schon mein Vater zuvor in den späten 70ern getragen hat. Du siehst, Modetrends wiederholen sich.

2. Weniger ist mehr

Less is more
Bild: Diana Creativa/Shutterstock

Wer einen Altkleiderbestand hat, braucht nicht so viel neues Zeug. Logisch. Und wer ­weniger Sachen kauft, der ist auch für weniger Ressourcenverbrauch verantwortlich. Auch logisch. Wenn neu, dann setz auf ...

3. Faire Modefirmen

Kleidungsstücke, darauf ein Schild. Darauf steht: Fast Fashion doesn´t go with my outfit
Bild: Netrun78/Shutterstock

Mach einen Bogen um Fast-Fashion-Konzerne wie H&M, Primark, Zara & Co. Die sind zwar günstig, aber nur, weil sie Umwelt und Arbeitskräfte ausbeuten. Man kann durchaus sagen: Je billiger, desto weniger nachhaltig. 
Versuch dein Glück lieber bei Fair-Fashion-Marken. Ich habe zum Beispiel mal über Modelabels ­geschrieben, die nur so viel produzieren, wie ihre Kund:innen vorab bestellen. Deren Kleidungsstücke sind zwar nicht un­bedingt günstig, aber dafür verwenden sie ...

4. Langlebige, nachhaltigere Materialien

Label mit dem Schriftzug Sustainable Fashion
Bild: venimo/Shutterstock

Langlebige bzw. nachhaltigere Materialien sind die Basis dafür, dass du lange Freude mit deiner Kleidung haben kannst. Also auch Voraussetzung für Tipp 1 & Tipp 2. 

Wenn dir das nötige Kleingeld fehlt, wünsch dir was zu Weihnachten und/oder zum Geburtstag – oder schau zu ...

5. Secondhandläden / Tauschbörsen

Foto von einem Second-Hand-Shop innen. Großes Schild mit dem Schriftzug "Vintage Clothing"
Bild: I Wei Huang/Shutterstock

Secondhandläden beziehungsweise Tauschbörsen sind im Vergleich zum Neukauf ökologischere (und vergleichs­weise günstige) Möglichkeiten, um an „neue“ Mode zu kommen. 

Kleidertauschpartys kannst du sogar selbst organisieren.

6. Sorgsamer Umgang

Frau hält einen Stoß Wäsche in Händen und hat, mit geschlossenen Augen, ihren Kopf auf diesen Wäschestoß gelegt
Bild: My July/Shutterstock

Nimm Kleidung nicht für selbstverständlich, sieh sie nicht als Wegwerfprodukt. Bei der Herstellung sind jedenfalls Ressourcen verbraucht, womöglich Arbeiter:innen ausgebeutet worden. 

Bedenke: Selbst die Fast-Fashion-Stücke, die du schon im Kleiderschrank hast, können lange halten. Nicht alle, aber manche. Voraussetzung ist eine gute Pflege (richtig waschen – Pflegehinweise beachten!). Selbst die Art und Weise, wie du die Kleidung trägst, hat einen Einfluss. 

Ein Stoffhändler hat mal aus dem Nähkästchen geplaudert und mir erzählt, dass noch vor 50 Jahren zum Beispiel die gute Winterjacke immer ausgezogen wurde, bevor man sich ins Auto gesetzt hat – um den Stoff vor Abrieb zu schonen. Dass das heutzutage nicht 1:1 anzuwenden ist, ist schon klar. Aber du verstehst bestimmt, worauf ich hinauswill.

7. Nähen (lassen)

Mann näht mit einer Nähmaschine.
Bild: PH888/Shutterstock

Total wichtig: Ein Loch im Pulli ist noch lange kein Grund, ihn in den Müll zu schmeißen. Repa­rieren liegt im Trend, auch Nähen! 

­Warum es leider für viele Leute ab­wegig ist, 15 Euro für eine Reparatur beim Schneider zu bezahlen, habe ich in einem anderen kurzen Blogbeitrag zusammengeschrieben.

8. Zeitlose Designs

Ein poppiges Bild von einem älteren, tanzenden Paar
Bild: Master1305/Shutterstock

Wer nicht ­jedem Modetrend hinterherhechelt, ist klar im Vorteil. Gewisse Farben und Schnitte haben immer Style. Mit solchen Sachen machst du stets eine gute Figur. 

Gerade Fair-Fashion-Labels ­bieten viele dieser Designs an. Auch in Secondhandläden wirst du sicher fündig. Wenn du unsicher bist, was „zeitlos“ ist, lass dich dort beraten.

Feedback: Yes, please!

Nun, Rocket Science war das jetzt vielleicht nicht. Aber eine gute Checkliste, um deinen Kleiderschrank nachhaltiger zu gestalten.

Hast du vielleicht einen weiteren Tipp? Oder einen Erfahrungsbericht? Ich würde mich über Mails freuen.

Markus Stingl - Redakteur: Nachhaltigkeit, Finanzthemen
Markus Stingl, Bakk. phil. | Redakteur: Nachhaltigkeit, Finanzthemen Bild: VKI

Im KONSUMENT-Magazin und -Blog schreibe ich über Themen im weiten Feld der Nachhaltigkeit. Die Kolumne nennt sich ÖKO.LOGISCH.

Markus Stingl, Redakteur

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