5 am Tag-Challenge: Woche 6 - Fish and Chips in London
Beinahe die gesamte 6. Woche der 5 am Tag Challenge verbrachte ich in London. Science Museum und Shoppen statt Schifahren lautete das Programm während der Semesterferien. Während dieser Tage machte ich erstaunliche Entdeckungen und einige davon würde ich gerne nach Österreich importieren.
Zur Einstimmung gibt es ein Foto der Tower Bridge, gemacht auf einer Bootsfahrt nach Greenwich um einmal den Nullmeridian zu sehen und mit einem Fuß auf der westlichen und mit einem auf der östlichen Erdhalbkugel zu stehen.
Die obligatorischen Fish and Chips samt den Onion Rings für eine kleine Gemüseportion gab es übrigens auch. Gegessen in einem kleinen Lokal (wtf – what the fish) am Ravenscourt Park ganz in der Nähe unseres wunderschönen Appartements.
Nach den Fish and Chips versuchte ich den Rest der Woche brav zu sein und auf meine täglichen 5 Portionen Obst und Gemüse zu kommen. Das gelang mir recht gut, denn vieles ist in London einfacher als bei uns in Wien.
In den von mir besuchten Museen gab es beispielsweise einen Lunch Deal – entweder Quiche oder ein gefülltes Weckerl samt Salat. Besonders schmeckte es mir im British Museum – Auberginen-Artischocken Quiche mit einem Brokkoli-Grünkohlsalat. So etwas könnte ich täglich zu Mittag essen!
Waren wir mittags in keinem Museum, gab es Essen vom Food Truck auf einem der vielen Märkte, beispielsweise dem Camden Market. Nicht mein liebster Markt in London, aber der allerliebste meiner Teenietochter.
Oder wir aßen in einem der „gesunden“ Fast Food Lokale wie Pret a Manger Ingwer Karottensuppe, Sojabohnensalat und Obst als Nachspeise oder Misosuppe und Edamame bei Itsu. Auch das fehlt mir in Wien – die Möglichkeit mittags rasch eine ordentliche Gemüsesuppe oder einen Salat abseits meines persönlichen Eissalat-Cocktailtomaten-Alptraumes zu bekommen.
Abends aßen wir meist im Appartement, Supermärkte wie Marks and Spencer, Sainsburys oder Tesco gab es genug in der Umgebung und überall bekam ich Gemüsesuppe, Salat und Obst. Ich muss gestehen, ich fand Marks and Spencer schon immer toll – all diese Möglichkeiten auch im Urlaub gut und gesund zu essen. Allerdings ist mir klar, dass aufgrund des Plastikmülls dies keine Dauerlösung für den Alltag sein kann.
Auf vielen Packungen ist sogar eine „5 a day“ Kennzeichnung zu finden. Also, ein Label, das mir sagt wie viele Gemüseportionen ich mit einer großen Schüssel Salat bekomme. Meist sind es supermarkteigene Labels, das offizielle staatliche Label dürfte sich nicht durchgesetzt haben. Von der britischen Verbraucherorganisation Which? wurde auch kritisiert, dass dieses Label auf stark verarbeiteten Produkten zu finden ist. Ich habe es nur auf Salaten aus Gemüse und Obst gefunden, da fand ich es praktisch, vor allem in Kombination mit der Ampelkennzeichnung.
Leider hat sich die Ampelkennzeichnung nirgendwo sonst in Europa durchgesetzt, was ich persönlich sehr schade finde. Wir haben darüber im Konsument mehrmals berichtet und auch Beispiele gezeigt, warum die Ampelkennzeichnung Sinn macht. Die GDA-Kennzeichnung, die wir in Österreich momentan auf Lebensmitteln haben, verwirrt meiner Meinung nur. Das größte Ärgernis sind die zu kleinen Portionsgrößen – darüber haben wir bereits berichtet.
- Portionsangaben - In die Irre geführt 3/2016
- Lebensmittelkennzeichnung: Herstellerangaben - Schmäh in Portionen 5/2008
Alles in allem hat mir der Ausflug nach London wieder einmal sehr gefallen und wie ihr gesehen habt, könnt ihr in London nicht nur Fish and Chips und andere traditionell gemüsefreie Mahlzeiten essen, sondern auch das genaue Gegenteil bekommen. Einige dieser Möglichkeiten hätte ich gerne auch in Wien – Suppe und leckere Salate fix und fertig (fast) an jeder Ecke. Plus eine aussagekräftige Kennzeichnung von verpackten Lebensmitteln mit 5-am-Tag und der Ampel.
Zum Abschluss gibt es hier noch die Wochenschau in Bildern:
Ich arbeite als Projektleiterin im Bereich Untersuchungen und blogge über Lebensmittel- und Ernährungsthemen.
Birgit Beck, Ernährungswissenschafterin
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