Haussanierung: Es gibt viele Vorbehalte gegen die Wärmedämmung – so soll sie mehr kosten als sie bringt, oder eine hohe Brandgefahr darstellen. Hausbesitzer bleiben verunsichert zurück.
"Die große Lüge von der Wärmedämmung", "Brandgefährlich", "Der Wahnsinn geht weiter", "Die Tricks der Energieberater" ... – verfolgt man die Schlagzeilen der letzten Monate zum Thema Wärmedämmung, bekommen es nicht nur sensible Gemüter mit der Angst zu tun. Was ist dran? Im Folgenden gehen wir auf die wichtigsten Kritikpunkte ein.
"Wärmedämmung rechnet sich nicht"
Am häufigsten richtet sich die Kritik gegen die angeblich unrentablen Wärmedämmmaßnahmen. Neue Nahrung bekam sie durch eine Studie des deutschen Wirtschaftsforschungsinstitutes Prognos aus dem Vorjahr: Die Investitionen in höhere Energieeffizienz bis zum Jahr 2050 sollen insgesamt 838 Milliarden Euro ausmachen; dem steht eine Energieeinsparung von lediglich 372 Milliarden gegenüber.
Energiebedarf und Schadstoffemissionen senken
Zunächst geht es bei der Sanierung und der Neuerrichtung von Gebäuden nicht nur um die Kosteneinsparung. Bernhard Lipp, Geschäftsführer des IBO (Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie GmbH), verweist auf die Kriterien der Klimaschutzinitiative des Umweltministeriums klima:aktiv. Wichtige Ziele sind demnach die Reduktion von Energiebedarf und Schadstoffemissionen oder etwa die Erhöhung des Wohnkomforts.
Haus dämmen: Investitionskosten zahlen sich aus, ...
Höhere Kosten allein sind also noch kein Argument gegen Wärmedämmmaßnahmen. Aber so weit muss man gar nicht gehen; bleiben wir bei der reinen Betrachtung der Kosten: Nachträglich stellte sich heraus, dass Prognos alle Investitionen in die Rechnung einbezogen hatte, auch solche, die ohne Steigerung der Energieeffizienz notwendig geworden wären. Nur 237 Milliarden Euro entfielen laut Angaben der Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) auf Ausgaben für zusätzliche Wärmedämmung. Damit ist eine deutliche Ersparnis gegeben.
.... aber erst nach 15 bis 20 Jahren
Tatsache ist aber auch, dass die Bauwirtschaft und ebenso viele Experten sehr optimistische Angaben zur Amortisationsdauer von Energiesparmaßnahmen machen. "In wenigen Jahren", heißt es oft, seien die Investitionen durch die niedrigeren Energiekosten wieder eingespielt. Doch solche Versprechungen sind unseriös. Die Amortisationsdauer hängt von vielen Faktoren ab, die sich oft kaum abschätzen lassen. Bei umfassender Wärmedämmung eines Gebäudes muss man jedenfalls damit rechnen, dass sich die Investitionen frühestens nach 15 bis 20 Jahren rechnen.
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