Rund 117 Kilogramm Gemüse isst die österreichische Bevölkerung pro Kopf und Jahr, es ist ein wichtiger Bestandteil in der Ernährung und nicht ersetzbar. Fünf Handvoll Gemüse und Obst sollten pro Tag verzehrt werden – so, dass etwa bei jeder Mahlzeit die Hälfte des Tellers daraus besteht, vom Frühstücksmüsli über das warme Mittagessen bis zum kalten Abendsnack. Denn Gemüse und Obst liefern viele Ballast- und Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente sowie unzählige sekundäre Pflanzenstoffe, die Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Und sie haben dabei vergleichsweiße wenig Kalorien.
Warum teures Gemüse dominiert
Generell sind im Winter die Preise für Gemüse höher als im Sommer, da viele Sorten, die in Österreich gerade nicht Saison haben, aus wärmeren Ländern importiert werden. Diesen Winter waren die Preise noch einmal höher, da es in Italien, Spanien, Marokko und der Türkei – wichtigen Importländern – kälter als üblich war, wodurch auch die Ernte geringer ausgefallen ist. Die hohen Preise für Treibstoffe haben die Transporte verteuert, die hohen Preise für Strom und Gas die Kosten für Gewächshausbetreiber. Einige heimische Gemüsebauern haben diese Wintersaison komplett ausgesetzt, da die Energiekosten zu hoch gewesen wären (KONSUMENT berichtete). All diese Faktoren verschmälern das Angebot, während die gleichbleibende Nachfrage die Preise nach oben treibt.
Kartoffeln auf Rekord-Preisniveau
Wir haben uns stichprobenartig einige Gemüsesorten und deren Preisanstieg von März 2021 auf März 2023 angesehen. Überraschenderweise sind es gar nicht nur energieintensive Gemüsesorten, deren Preise sich erhöht haben. Vielmehr ist der Preis von gewissen Tomaten- und Paprikasorten über die vergangenen zwei Jahre sogar gleich geblieben. Was uns überrascht hat: Auch Lagergemüse ist von hohen Steigerungsraten betroffen. So kostet ein 5-Kilo-Sack heimische Kartoffeln bei Billa heute 80 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Rote Zwiebeln aus Österreich sind bei einem Discounter sogar um 131 Prozent teuer. Dabei ist das Lagerware – das Argument der hohen Energiepreise in Gewächshäusern ist somit nicht gültig. Im Vergleich: Die offizielle Teuerungsrate von März 2021 bis Februar 2023 betrug bei Nahrungsmitteln 21,1 Prozent.
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