Nass oder trocken, heiß oder kalt – wer hierzulande regelmäßig mit dem Auto unterwegs ist, wird mit den unterschiedlichsten Wetterbedingungen und Straßenverhältnissen konfrontiert. Damit man das Auto in allen Situationen unter Kontrolle hat, sind die Ansprüche an Reifen grundsätzlich hoch und beschränken sich nicht nur auf die Sicherheit. Auch eine hohe Laufleistung, ein geringer Abrieb, ein niedriger Kraftstoffverbrauch und ein leises Abrollgeräusch gehören heutzutage zur Erwartungshaltung.
Spezialisten ...
Nicht grundlos gibt es Sommer- und Winterreifen, bei denen die Hersteller mit jeweils unterschiedlichen Materialmischungen und Profilmustern versuchen, den typischen Fahrverhältnissen der warmen beziehungsweise kalten Jahreszeit Rechnung zu tragen. Andererseits ist nicht jede:r täglich aufs Auto angewiesen und die langen, harten Winter sind in Österreich seltener geworden.
... und Allrounder
Angesichts dessen verwundert es nicht, dass die Verkäufe von Ganzjahresreifen im Steigen begriffen sind. Allerdings liegt es auch auf der Hand, dass diese Allrounder zwangsläufig einen Kompromiss darstellen. Der Frage, wie gut dieser Kompromiss den Herstellern gelingt, sind wir in unserem internationalen Gemeinschaftstest nachgegangen.
16 Ganzjahresreifen im Test
Unabhängige Tester:innen prüften und bewerteten 16 Reifenmodelle der Dimension 205/55 R16 folgender Hersteller:
- Falken EuroAll Season AS210
- Firestone Multiseason2
- Goodyear Vector 4Season Gen-3
- Hankook Kinergy 4S²
- Infinity Ecofour
- Kenda Kenetica 4S
- Kumho Solus 4S HA32+
- Michelin CrossClimate 2
- Nankang Cross Seasons AW-6
- Pirelli Cinturato All Season SF2
- Sava All Weather
- Semperit AllSeason-Grip
- Toyo Celsius AS2
- Uniroyal AllSeasonExpert 2
- Vredestein Quatrac
- Yokohama BluEarth-4S
Ganzjahresreifen Testsieger
Welcher Reifen schnitt in unserem Ganzjahresreifen Test 2024 am besten ab?
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So testen wir Reifen
Die Testkriterien unseres Reifentests fußen auf 2 Säulen: Fahrsicherheit und Umweltbilanz. Zur Anwendung kommen einheitliche Testkriterien. So werden die Ergebnisse vergleichbar. Folgende Produkteigenschaften wurden bewertet:
Fahrverhalten auf trockener und nasser Fahrbahn
- Bremsweg
- Aquaplaning (längs und quer)
- Handling im Grenzbereich
Fahrverhalten auf winterlicher Fahrbahn
- Bremsweg (Schnee und Eis)
- Beschleunigung (Schnee)
- Handling im Grenzbereich (Schnee)
Weitere Kriterien
- Prognostizierte Laufleistung
- Reifenabrieb
- Effizienz (Gewicht und Kraftstoffverbrauch)
- Geräusch (innen und außen)
- Nachhaltigkeit
Keine Lösung für alle(s)
Die klare Antwort vorab: Es gibt aktuell kein Ganzjahresmodell, das sowohl bei der Fahrsicherheit als auch bei der Umweltbilanz mit "gut" abschneidet. Das Erreichen eines beiderseits hohen Niveaus ist nach wie vor den auf Sommer oder Winter spezialisierten Reifen vorbehalten. Bei den Ganzjahresreifen ist es ein Entweder-oder, weshalb man die grundsätzliche Entscheidung, ob man sich auf solche Reifen verlassen möchte, von den eigenen Fahrgewohnheiten – dem persönlichen Fahrprofil, wenn man so will – abhängig machen sollte.
Fest steht: Wer häufig längere Strecken auf der Autobahn zurücklegt und/oder voll beladen bei hohen Temperaturen dort unterwegs ist (z. B. im Sommerurlaub), sollte eher zur Lösung Sommer-/Winterreifen greifen. Absolviert man seine Fahrten überwiegend auf Bundesstraßen und legt nicht den allergrößten Wert auf Präzision und Rückmeldung am Lenkrad, findet man in unserem Test durchaus geeignete Ganzjahresmodelle.
Das erste "gut" der Testgeschichte
Unser Reifentest wird mittlerweile schon seit vielen Jahren durchgeführt und immer wieder wurden auch Ganzjahresreifen unter die Lupe genommen. Keiner davon hat sich jemals als Gesamtnote ein "gut" verdient – bis jetzt. Erstmals gibt es einen Ganzjahresreifen, der unterm Strich tatsächlich ein gutes Testurteil eingefahren hat, auch wenn er im Detail etwas schwächelt.
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