Die Direktbank N26 wirbt gerade recht aggressiv. Wir sehen die mobile Bank nur als Ergänzung zum existierenden Hauptkonto.
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Mit recht aggressivem Marketing geht die Direktbank N26 derzeit auf Kundenfang: #nobullshit und Nicht die Bank deiner Oma ist zum Beispiel auf 24-Bogen-Plakaten in Wien zu lesen (wobei das "Oma" als Emoji das Bild einer älteren, weißhaarigen Dame zeigt). Wer so spritzig um neue, insbesondere junge Kunden wirbt, dem sollten wir einmal genauer auf die Finger schauen, dachten wir uns. Schließlich geht es hier nicht um Spielgeld – auch wenn das in der Werbung so rüberkommt.
Startup mit gewichtigen Partnern
Nun gut, N26. Wer oder was ist das? Die beiden Wiener Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gründeten 2013 das Start-up NUMBER26 GmbH mit Sitz in Berlin, das seit vorigem Jahr N26 Bank GmbH heißt. Ein Jahr nach der Markteinführung, 2015, erhielten sie die Vollbanklizenz. Laut eigenen Angaben hat das Unternehmen seit Juni 2018 mehr als 1 Million Kunden in 17 europäischen Ländern – eine Verdoppelung in knapp unter einem Jahr. N26 beschäftigt 430 Mitarbeiter mit Büros in Berlin und New York. Der Markteintritt in den USA und Großbritannien ist geplant. Das Start-up hat auch große Investoren mit an Bord, wie seit heuer z.B. die Allianz oder den chinesischen Internet-Riesen Tencent.
Ab 18, nur per Smartphone
N26 ist eine komplett "mobile" Bank, ohne Filialnetz, via Handy-App nutzbar. Hier zeigt sich schon eine Bruchstelle zur Werbelinie, die betont jugendlich daherkommt. Kunde werden kann man jedoch erst ab 18.
Alles, was das eigene Girokonto betrifft, soll direkt am Smartphone gemanagt werden.
Kostenlose Kontoführung und Zahlungen
Die Kontoführung ist für Kunden gratis. Dazu gibt’s eine Debit Mastercard. Auf Wunsch können heimische Kunden dazu eine Maestrocard beantragen. Zahlungen in allen Währungen sind mit Mastercard wie auch mit Maestrocard gratis. Für Onlinezahlungen kann Letztere allerdings nicht verwendet werden.
Gebühren bei Abhebungen
Auf eine Abhebung via Maestrocard fällt national wie international eine Gebühr von 2 Euro an. Bei Fremdwährungen kommen noch 1,7 % vom abgehobenen Betrag als Gebühr dazu (auch bei der Mastercard).
Vorsicht! Gebühren von Bankomatbetreibern (z.B. Euronet) sind damit noch nicht abgegolten. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sehen an und für sich vor, dass der kontoführende Zahlungsdienstleister den Verbraucher von der Zahlung von Entgelten zu befreien hat, die ein Drittdienstleister vom Verbraucher für Bargeldabhebungen mit Bankomatkarte einheben will. Die aktuelle Vorgangsweise von N26 wird unsere Rechtsabteilung in den kommenden Wochen im Detail prüfen – wir werden berichten.
Überziehungen
Darüber hinaus bietet N26 die Möglichkeit zur Beantragung eines Überziehungsrahmens bis maximal 5.000 € an. Die Überziehungszinsen betragen 8,90 % p.a., sofern der Überziehungsrahmen bewilligt wurde.