Irreführende Etiketten
In einer Art Kettenbrief machen in den letzten Tagen E-Mails die Runde, in denen eine Ariel-Präsentation versendet wird. Die Fotos zeigen zwei Ariel flüssig-Flaschen, ein altes und ein neues Produkt. Auf dem angeblich neuen Produkt ist der Hinweis „+10% Mehr Inhalt“ aufgedruckt. Im Fall des alten Erzeugnisses ist auf den Etiketten von 20, beim Neuen von 18+2 Waschvorgängen die Rede. Auf der Verpackungsrückseite wird noch ein Schäuferl draufgelegt: Während die vermeintlich „alte“ Flasche einen Inhalt von 1,5 Liter auslobt, sind es auf dem neuen Produkt mit angeblich mehr Inhalt aber nur 1,4 Liter. Die Konsumenten fühlen sich zu Recht geneppt.
Äpfel mit Birnen verglichen
Wir haben die Herstellerfirma „Procter & Gamble“ mit den kursierenden E-Mails konfrontiert. In der Firmen-Stellungnahme klärt sich auf, dass es sich um ein Missverständnis bei diesem Produktvergleich handelt. Die Erzeugerfirma weist darauf hin, dass zwischen den in der Präsentation verglichenen Ariel-Flaschen mehrere Produktgenerationen liegen. Während die alte Flasche gemäß Produktionscode im Jahr 2005 hergestellt wurde, stammt die auf den Fotos gezeigte neue Flasche aus 2009. „Das direkte Vorgängerprodukt aus 2008 ermöglichte 18 Waschladungen zu je 70 ml Dosierung pro Waschvorgang. Das ergab insgesamt … 1,26 Liter Inhalt. Das aktuelle Ariel flüssig bietet 18+2 – also 20 Waschladungen zu je 70 ml: Das sind 1,4 Liter Inhalt“, so die offizielle Stellungnahme.
In Österreich gibt es weder die 1,4 Liter Flasche von 2009 noch das Vorgängerprodukt von 2008 mit 1,26 Liter Inhalt. Beide Artikel sind nur in Deutschland erhältlich.
Produkt aus 2005 nicht mehr am Markt
Zusätzlich haben wir eine Marktrecherche gemacht, um herauszufinden, ob das Ariel-Waschmittel aus dem Jahr 2005 in Österreich noch erhältlich ist. Dieses Produkt ist jedoch nicht mehr auffindbar.
Mit offenen Augen durch den Supermarkt
Seit im heurigen Frühjahr die fixen Verpackungsgrößen für viele Artikel des täglichen Gebrauchs gefallen sind, ist es tatsächlich sinnvoll, vermehrtes Augenmerk auf Abpackungen und Preisgestaltung zu richten. In diesem speziellen Fall haben sich die Befürchtungen, es handle sich um eine plumpe Werbemasche, nicht bestätigt.