Abgestimmt
Natürlich gab es auch gegen Ende des Jahres wieder unsere beliebte Umfrage „Welches Lebensmittel ärgert Sie am meisten?“. Sowohl auf unserer Homepage als auch auf unserer Facebook-Seite konnten die Userinnen und User abstimmen. Zur Wahl standen diesmal gleich 13 Produkte, die gemäß der höchstpersönlichen Ärgernis-Skala gereiht werden konnten. Und so sieht das Ergebnis aus. Am meisten erboste die Umfrage-Teilnehmer das Nestlé Smarties Joghurt. Platz 2 ging an die Spar Natur Pur Bio-Pufuleti. Auf Platz 3 landete Milupa Aptamil. Neben den groß abgebildeten „Siegern“ unten zeigt Ihnen auch die Bildleiste rechts, über welche Lebensmittel abgestimmt wurde.
Platz 1
Nestlé Smarties & Vanillejoghurt
Milch ausgerechnet
Mmmh, ein Vanillejoghurt mit Schokolinsen aus besten Zutaten. „71 % Milch“ steht auf dem Aludeckel, daneben ein stilisiertes volles Milchglas. Wunderbar! Und was steht im Kleingedruckten? Dass man neben Vanillejoghurt auch jede Menge Zutaten wie Magermilchpulver, Molkenerzeugnis, Spirulinakonzentrat (Algen) und Invertzuckersirup (Trauben- und Fruchtzucker) aus dem Becher löffelt.
Rechenkunststück. Wo ist die groß angekündigte Milch hingekommen? Tja, dazu muss man halt rechnen können, erklärte die Firma Nestlé auf unsere Nachfrage. In Smarties & Vanillejoghurt stecken, so die Auskunft, 65 % Magermilch und 6 % Schlagobers. Das entspricht rückgerechnet 71 % Vollmilch. Toll! Wenn das Schule macht, wird demnächst eine Käsekrainer als gesundes Produkt verkauft, das viel Milch enthält, weil, hallo, Käse drin steckt.
Keine Konservierungsstoffe
Immerhin kommt das Nestlé-Produkt ohne Konservierungsstoffe aus, wie auf der Packung fett vermerkt ist. Die dürften aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen allerdings auch gar nicht enthalten sein.
Platz 2
Spar Natur pur Bio-Pufuleti
Rumänien in Rot-Weiß-Rot
Ein putziges Eichhörnchen mit Sombrero auf einer Blumenwiese, umgeben von Knabbergebäck. Dazu noch ein rot-weiß-rotes Band und der Mitteilung „Bio-Maisgrieß aus Österreich“. Das kann nur heißen, dass in der Packung eine Knabberei aus Österreich steckt.
Wer auch das Kleingedruckte liest, wird eines Besseren belehrt. Denn dort findet sich auf dem grün-weißen Bio-Zeichen die Abkürzung RO für Rumänien. Wie geht das?
Rohware in Rumänien weiterverarbeitet
Auslandsauftrag. Wir erkundigten uns bei Spar. Dort erklärte man, dass der Maisgrieß tatsächlich zu 100 % Bio-Ware aus österreichischem Anbau sei. Diese Rohware werde aber nach Rumänien gebracht und dort in einem von Bio Austria zertifizierten Partnerbetrieb weiterverarbeitet. Derzeit gebe es in Österreich nämlich keinen Betrieb, der den Artikel in vergleichbarer Qualität produzieren könne.
Fazit: Auch wenn auf einer Packung die Farben der österreichischen Fahne zu sehen sind, heißt das noch lange nicht, dass das Produkt auch hierzulande hergestellt wurde.
Platz 3
Milupa Aptamil Milch-Getreidebrei Weizen-Hirse-Hafer
Weniger geht kaum
Manches ist unschlagbar praktisch. Hat das Baby Hunger, Pulver in einen Teller geben, mit abgekochtem Wasser übergießen und fertig ist der Brei. Auch Milupa bietet so ein Convenience-Produkt an. Verkauft wird es in einem Beutel samt Überkarton. Legt man die Schachtel auf den Röntgentisch, traut man seinen Augen nicht, denn die Verpackung ist nur zu etwa einem Drittel gefüllt.
Scheinargument. Ein solches Produkt sollte doch umwelt- und konsumentenfreundlicher eingesackt werden können! Nein, teilte uns Milupa auf Nachfrage mit. Um die Qualität und Sicherheit zu gewährleisten, werde das Pulver unter Schutzatmosphäre verpackt. Eine komplette Füllung des Beutels sei unmöglich, da Produktteilchen in die Siegelnaht kommen könnten, wodurch der Beutel nicht mehr luftdicht verschlossen wäre. Die Füllhöhe sei daher technisch bedingt. Das haben wir schon oft gehört. Ein Glück, dass es auch Hersteller gibt, die ähnliche Produkte in kleineren Verpackungen anbieten.