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Plastikflut im Supermarkt - Stellungnahmen der Unternehmen

Unnötige Verpackungen. In unserer vorigen Ausgabe haben wir den hohen Anteil an Plastik bei Obst und Gemüse aus dem Supermarkt zum Thema gemacht. Jetzt kommen die Anbieter zu Wort.

Plastikverpackungen: Was die Anbieter dazu sagen. Bild: DorotaM/Shutterstock.com

Obst und Gemüse ist in Supermärkten häufig nur verpackt erhältlich. Das sorgt bei Konsumenten zunehmend für Unmut. Besonders Karotten, Tomaten, Gurken, Äpfel und Paprika werden meist nicht offen angeboten. In einigen Fällen waren die Produkte ausschließlich verpackt zu bekommen (Plastikquote 100 Prozent). Dabei tun sich vor allem die Diskonter hervor. Dass es auch anders geht, zeigt die Bio-Supermarktkette denn’s, die mit Abstand die niedrigste Plastikquote der von uns getesteten Geschäfte aufweist.

Unsere Fragen an die Anbieter

Wir haben die Anbieter mit unserer Recherche konfrontiert und um Stellungnahme gebeten. Hofer, Lidl, Rewe, Spar, MPreis, Etsan und denn’s haben davon Gebrauch gemacht.

Folgende Fragen haben wir den Unternehmen gestellt:

  1. Generell: Worin besteht die Notwendigkeit, im Bereich von Obst und Gemüse so viele Produkte in Verpackung anzubieten?
  2. Setzen Sie Maßnahmen, um das dadurch entstehende Müllaufkommen zu reduzieren? Wenn ja, welche und für welche Produktgruppen?
  3. Unsere Erhebung hat gezeigt, dass insbesondere bei Karotten die  „Plastikquote“  sehr hoch ist. Wie lautet Ihre Erklärung dafür?
  4. Die Recherche zeigt noch einen weiteren Aspekt auf: Das Angebot für Ein-Personen-Haushalte ist im Obst- und Gemüsebereich sehr schmal. Viele Verpackungsmengen entsprechen nicht den eigentlichen Bedürfnissen. Das fördert die Lebensmittelverschwendung und erhöht den Entsorgungsaufwand für Verpackungen abermals. Wie ist Ihre Sichtweise dazu? Gibt es dazu Initiativen?

Auf den folgenden Seiten lesen Sie den vollen Wortlaut der Firmenstellungnahmen. Alle Anbieter verweisen darauf, dass bereits seit längerer Zeit ein Prozess im Gang sei, auf biologisch abbaubare Verpackungsmaterialien umzustellen. Dazu merken wir an, dass auch kompostierbare Einkaufssackerl bzw. Verpackungen kaum im Kompost landen, weil der Abbau viel zu lange dauert.

Keine Reaktion von Unimarkt sowie Nah&Frisch

Einige Anbieter verweisen auch darauf, dass künftig weniger Plastikverpackungen verwendet würden. Dies ist teilweise allerdings nicht auf ein besonderes Umweltengagement zurückzuführen, sondern schlicht auf rechtliche Vorgaben. Ebenfalls erwähnt wird, dass bei bestimmten Obst- und Gemüsesorten, wie etwa Karotten, eine Verpackung aus Haltbarkeits- und Hygienegründen unerlässlich sei. Kein Thema ist dabei jedoch, wie viele Karotten in einem Ein-Personen-Haushalt verderben, der gezwungen ist, zu derart großen Packungen zu greifen. Nicht reagiert haben Unimarkt sowie Nah&Frisch.


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Hofer

Hofer, Zitat zu unnötigen Verpackungen. Bild: Kate Mits/Shutterstock.com

 

Hofer (Plastikquote für Karotten, Tomaten, Gurken, Äpfel, Paprika 79 Prozent) Der Diskonter argumentiert, dass Verpackungen aus Gründen des Produktschutzes und der Haltbarkeit notwendig seien. Dadurch würden Lebensmittelverluste vermieden, zudem sei eine Unterscheidung zwischen Bio-Ware und konventionellen Produkten möglich. Derzeit werden laut Hofer 40 Prozent der Obst- und Gemüseartikel lose oder in ökologischer Verpackung angeboten. Wo der Verzicht auf eine Verpackung nicht möglich sei, kämen alternative Materialien aus Holzfaser oder kompostierbarer Zellulosefolie zum Einsatz.

Lesen Sie im Folgenden den vollen Wortlaut der Stellungnahme:

Wenn Verpackung nicht gänzlich vermieden werden kann, setzen wir auf alternative Verpackungsmaterialien wie biogene Netze aus Holzfaser oder kompostierbare Zellulosefolie. Insgesamt werden bereits rund 40 % der Obst- und Gemüseartikel bei HOFER entweder lose oder in ökologischer Verpackung angeboten. 

Vorweg möchten wir in diesem Zusammenhang daher ausdrücklich auf die Vorgehensweise bei der Erhebung hinweisen, wonach bei Kunststoffverpackungen Ihrerseits „keine Differenzierung vorgenommen wurde und Plastikkübel, Folie, Folie über Karton, Plastiksack und nachhaltige ‚Öko-Kunststoffverpackung‘ allesamt als Plastik eingestuft wurden“. Nur so lässt sich aus unserer Sicht das vermeintlich schlechte Abschneiden von HOFER erklären. Für unser Unternehmen eine Plastikquote von 79 % anzugeben, könnte einen falschen Eindruck erwecken und von Konsumenten irreführend aufgenommen werden, fußt das Ergebnis doch darauf, dass nur sechs Artikel aus unserem Sortiment getestet wurden und bei diesen - wie erwähnt - keine Unterscheidung hinsichtlich der Verpackungsbeschaffenheit getroffen wurde.

Tatsächlich ist es so, dass sich unter den 100 Artikeln aus unserem Obst- und Gemüsesortiment schon alleine rund 25 Bio-Artikel befinden, welche mit nur einer Ausnahme (der Artikel Paprika Mix ist in Folie verpackt, weil die Produktqualität mit einem Zellulosenetz nicht gewährleistet wäre) alle in nachhaltiger bzw. umweltfreundlicherer Verpackung verkauft werden. Hier kommen beispielsweise Papiertassen, Zellulosefolie und -netze zum Einsatz. Durch den Einsatz dieser aus Buchenholz hergestellten Folie können wir jährlich fast 18 Tonnen herkömmlichen Kunststoff einsparen. Darüber hinaus werden - um nur zwei weitere Beispiele zu nennen - ausgewählte lose Bio-Artikel mittels Natural Branding gekennzeichnet, um zusätzlich Verpackung einzusparen und unsere Iss Reif Kiwi wird ausschließlich in einer innovativen Kartonschachtel angeboten.

Ende des Jahres wollen wir mit dem Umstieg von normalen Kunststofftassen auf rPET-Tassen beginnen. Diese Tassen haben den Vorteil, dass sie aus recycelten PET-Flaschen hergestellt sind, während bei konventionellen Kartontassen im Recycling-Prozess immer wieder Frischfaser zugeführt werden muss. Der Umstieg von Kunststoffnetzen, wie sie derzeit noch zur Verpackung von Zwiebeln, Kartoffeln, Orangen oder Zitronen verwendet werden, auf natürliche Materialien wie Baumwolle befindet sich ebenfalls bereits in Prüfung. Hätte man sich hier also für eine etwas stärkere Differenzierung der verschiedenen Verpackungsarten entschieden, bzw. nicht nur einzelne ausgewählte Produkte, sondern das gesamte Sortiment verglichen, wäre das Ergebnis zweifelsfrei anders ausgefallen. 

Generell: Worin besteht die Notwendigkeit, im Bereich von Obst und Gemüse so viele Produkte in Verpackung anzubieten?

Insgesamt bietet HOFER, wie bereits erwähnt, schon rund 40 % der Obst- und Gemüseartikel entweder lose oder in ökologischer Verpackung an. Unser Ziel ist es, Verpackungen bei Obst und Gemüse größtmöglich zu vermeiden und zu reduzieren. Gleichzeitig muss aber auch die Kernfunktion von Verpackung - der Schutz des Produkts und die Gewährleistung der Haltbarkeit - erhalten bleiben.

Verpackungen schirmen das Produkt vor äußeren Einflüssen (z.B. Mikroorganismen, Sauerstoff, Licht, mechanische Belastung, etc.) ab, tragen dazu bei, dass Lebensmittelverluste vermieden werden und dienen der Unterscheidung zwischen biologischen und konventionellen Produkten. Außerdem sorgt die schützende Hülle dafür, dass die Ware beim Transport vom Ursprung bis hin zum Kunden optimal geschützt bleibt. 

Setzen Sie Maßnahmen, um das dadurch entstehende Müllaufkommen zu reduzieren? Wenn ja, welche und für welche Produktgruppen?

Gemeinsam mit unseren Kunden, Mitarbeitern und Partnern wollen wir den Verpackungsmüll weiterhin schrittweise reduzieren. Gleichzeitig muss aber die erwähnte Kernfunktion von Verpackung - Produkte schützen und Haltbarkeit gewährleisten - erhalten bleiben. In diesem Spannungsfeld bewegt sich auch unsere „HOFER-Verpackungsmission“.

Mit diesem Leuchtturm-Projekt haben wir uns ambitionierte Ziele gesetzt und gehen das Thema Verpackungen auf drei Ebenen der Abfallhierarchie an. Insgesamt soll bis Ende 2025 der Materialeinsatz der Exklusivmarken-Verpackungen um 30 Prozent reduziert werden. Bis Ende 2022 sollen zudem 100 Prozent der Exklusivmarken-Verpackungen recyclingfähig sein. Als weiteres deutliches Zeichen werden Plastikwattestäbchen sowie Einwegplastikprodukte - wie Becher, Geschirr und Besteck - bis spätestens Ende 2019 aus dem Sortiment genommen. 

Mit dieser Selbstverpflichtung fördert HOFER den wichtigen Ausbau der Kreislaufwirtschaft in Österreich und unterstützt die Pläne, die die EU-Kommission mit der Plastikstrategie jüngst vorgelegt hat. Darüber hinaus unterstützen wir Studien und Forschungsprojekte, die sich mit der Recyclingfähigkeit von Produktverpackungen beschäftigen, wie z. B. für Verpackungen von Joghurts.

Rund zehn Monate nach dem Start des Projekts können wir erste positive Ergebnisse aufzeigen: Ein Fokus der „HOFER-Verpackungsmission“ liegt auf dem Bereich Obst und Gemüse. Das Angebot an unverpackten Artikeln wird laufend ausgebaut, wobei dies durch den Einsatz von Natural Branding noch weiter forciert wird. Durch die natürliche Beschriftung mittels Lasergravur auf der Schale von Obst- und Gemüseprodukten, kann auf die notwendige Deklaration mittels Verpackungsfolie oder Sticker verzichtet werden. Die Früchte, wie Mangos, Avocados oder Granatäpfel, kommen somit komplett ohne Verpackung aus.

Durch den laufenden Ausbau des Angebots an unverpacktem Obst und Gemüse, Natural Branding und die Verwendung von Mehrwegkisten für den Transport sparen wir über 100 Tonnen konventionellen Kunststoff und knapp 4.800 Tonnen Karton ein. Mit dem Verzicht auf Plastikdeckel bei ausgewählten „Zurück zum Ursprung“-Artikeln sparen wir jährlich weitere 35 Tonnen Plastik. Mit der Auslistung von Plastiktragetaschen im Jahr 2017 konnten ebenfalls 300 Tonnen Kunststoff pro Jahr eingespart werden. Als eine weitere aktuelle Maßnahme wurden den gesamten Juli alle Preiskick-Artikel des Obst- und Gemüse-Sortiments ohne Verpackung angeboten.

Unsere Erhebung hat gezeigt, dass insbesondere bei Karotten die „Plastikquote“ sehr hoch ist. Wie lautet Ihre Erklärung dafür?

Wir legen besonderen Wert darauf, dass Lebensmittel nicht unnötig verschwendet und optimal durch die Verpackung geschützt werden. Je nach Produkt und dessen jeweiligen Ansprüchen werden verschiedene Materialien wie beispielsweise Karton, Plastik oder Verbundmaterialien eingesetzt. So werden z.B. Bananen unverpackt, Brokkoli in Folie und Heidelbeeren in Kunststofftassen angeboten. Das liegt daran, dass jedes Produkt unterschiedliche Voraussetzungen z.B. hinsichtlich Haltbarkeit, Lagerung, etc. mitbringt.

Bei unseren Verpackungslösungen orientieren wir uns an den jeweiligen produktspezifischen Besonderheiten und versuchen möglichst optimale und nachhaltige Lösungen zu finden. Alle unsere Karotten sind zwar verpackt, allerdings handelt es sich bei der Hälfte der Verpackungen für Karotten um Zellulosefolie und damit eine ökologischere Verpackung.

Die Recherche zeigt noch einen weiteren Aspekt auf: Das Angebot für Ein-Personen-Haushalte ist im Obst- und Gemüsebereich sehr schmal. Viele Verpackungsmengen entsprechen nicht den eigentlichen Bedürfnissen. Das fördert die Lebensmittelverschwendung und erhöht den Entsorgungsaufwand für Verpackungen abermals. Wie ist Ihre Sichtweise dazu? Gibt es dazu Initiativen?

Wie bereits erwähnt, wird das Angebot an unverpackten Artikeln laufend ausgebaut, wobei dies durch den Einsatz von Natural Branding noch weiter forciert wird. Wir sind bemüht, durch ständiges Erweitern des Sortiments auch dem Trend zu mehr Ein-Personen-Haushalten gerecht zu werden. So wird versucht vermehrt Obst- und Gemüsesorten auch lose oder in kleinen Verpackungseinheiten anzubieten.

Während die rund 25 Bio-Artikel ohnehin hauptsächlich lose oder in kleinen Einheiten bei uns im Regal verfügbar sind, versuchen wir auch bei unserem konventionellen Angebot die Bedürfnisse unserer Kunden genau zu treffen. Etliche konventionelle Artikel wie Äpfel, Nektarinen, Trauben oder Zwetschken sind ebenfalls zusätzlich lose im Regal und ergänzen häufig das Angebot an losen Bio-Produkten oder verpackter Bio-Qualität mit kleinerer Grammatur.

Hofer KG
 

Lidl

Lidl, Zitat zu unnötigen Verpackungen. Bild: Ruslana-Chub/Shutterstock.com

Lidl (Plastikquote 77 Prozent) Verpackungen bestünden oft aus Zellulose und nicht aus Kunststoff, lässt Lidl wissen. Bis 2025 will der Diskonter Plastikverpackungen um 20 Prozent reduzieren und nur noch auf Kunststoffverpackungen zurückgreifen, die aus recyclingfähigem Material bestehen. Als Argument für eine Verpackung führt Lidl ins Treffen, dass die Verpackung nötig sei, um Bio-Ware von konventionellen Produkten zu trennen. Zudem würden bestimmte Gemüsesorten beim Transport geschützt, länger frisch und hygienisch gehalten werden.

Lesen Sie im Folgenden den vollen Wortlaut der Stellungnahme:

 REset Plastic 
Im Rahmen der 360 Grad Plastikstrategie hat sich Lidl konzernweit drei großen, übergeordneten Zielen verpflichtet: 

  • Aus für Einweg-Plastikartikel bis Ende 2019 
  • 20 % weniger Plastikverpackungen bis 2025 
  • 100 % recyclingfähige Kunststoffverpackungen bis 2025 

Lidl Österreich ist Teil von REset Plastic, der Plastikstartegie der Schwarz Gruppe. Der ganzheitliche Ansatz reicht von der Vermeidung über Design, Recycling und Beseitigung bis hin zu Innovation und Aufklärung. Dadurch wird der Einsatz von Plastik reduziert und Kreisläufe geschlossen. 
Mehr unter: www.reset-plastic.com 

Wir sind uns der Verpackungs-Thematik und der damit verbundenen Verantwortung bewusst und stehen diesbezüglich auch in ständigem Kontakt mit Lieferanten und Experten. Generell orientieren wir uns am Prinzip der Einfachheit und verwenden grundsätzlich keine „unnötigen" Plastikverpackungen. Natürlich wollen wir Verpackung so effizient wie möglich einsetzen. Fast die Hälfte unseres Obst und Gemüses gibt es als offene Waren. Manchmal ist Verpackung aber nötig, zum Beispiel um Bio-Produkte von konventionellen für unsere Kunden und unsere Mitarbeiter an den Kassen zu trennen.

Diese Verpackungen sind oft aus Zellulose und nicht aus Kunststoff. Zusätzlich spielt natürlich auch das Thema Food-Waste eine wichtige Rolle. Bei einigen Gemüsesorten schützen die Verpackungen die Artikel beim Transport, halten die Produkte länger frisch und sorgen für die nötige Hygiene. 
Trotzdem reduzieren wir, wo es möglich ist, weiter Verpackungen. Und dafür haben wir schon viele Maßnahmen umgesetzt: 
 • Umweltfreundliche Zellulosenetze für Bio-Gemüse 

- Bio- Zwiebeln und Bio-Kartoffeln seit 2014 
- Bio-Knoblauch, Bio-Rote Rüben und Bio-Rettich seit 2016 

• Weniger Verpackungsmaterial bei Bio-Bananen (-87 %) -> Umstellung auf Banderole 

• Umweltschonende Kartontassen bei Suppengemüse, Snackmix, Paprika-Mix und Porree 

• Topseal-Folie statt Kunststoffdeckel bei Heidelbeeren 

• Zuckerrohrpapier statt Kunststoff bei Physalis 

• Karton und Holzwolle statt Plastik bei Äpfeln und Ochsenherztomaten 

• Test: Laserbeschriftung bei Avocados statt Plastikaufkleber 

Bereits im März diesen Jahres haben wir als Erster flächendeckend biologisch-abbaubare Obst- und Gemüsebeutel eingeführt. Die Restbestände der herkömmlichen Sackerl aus Plastik brauchen wir jetzt noch sukzessive auf. Außerdem bieten wir bald auch Mehrweg-Netze für den Einkauf von losem Obst und Gemüse an. Aber wir setzen natürlich viele weitere Maßnahmen um, um den Plastikverbrauch zu reduzieren: 

• Verkaufsstopp von Einweg-Plastiksackerl seit 2017 

• Weniger Verpackungsmaterial bei Eigenmarken-Nüssen (-10 bis -15 %) 

• Reduktion unserer Eigenmarken-Waschmittelverpackung bei gleichzeitiger Erhöhung der Konzentration -> So sparen wir rund 17 Tonnen Plastik im Jahr! 

 • Verzicht von Polybags aus Plastik bei ausgewählten Textilartikeln -> Einstecker und Banderolen aus Karton als Alternativen 

 • Teebeutel der Eigenmarken Lord Nelson und FAIRGLOBE sind zu 100 % frei von Kunststoff! 

 • Steigerung des Anteils an recyceltem Kunststoff für „Saskia“-PET-Flaschen auf bis zu 60 % und Reduktion des Gewichts bei Eigenmarken-PET-Flaschen 

 • Einsatz von Recyclingmaterialien für Reinigungsmittelverpackungen (bis zu 80 % aus PET-Recyclingmaterial) 

 • Verzicht auf Plastikdeckel bei Eigenmarken Molkerei-Produkten wie z.B. dem Bio-Naturjoghurt 

 • Karton- statt Aluschale bei Schlemmerfilet 

 • Papier-Skins statt Kunststoff bei dauerhaft- und in Aktion-erhältlichen Steaks 

 • Reduktion und Optimierung von Verpackungsfolien bei Eigenmarken-Produkten 

Folgende Maßnahme sind in Umsetzung: 

• Aus für Einweg-Plastikprodukte (z.B. Trinkhalme, Einweggeschirr usw.) bis Ende 2019 

• Verpackungsempfehlung für unsere Lieferanten zur Nutzung der Potenziale für Plastikeinsparung und Verbesserung der Recyclingfähigkeit unserer Verpackungen. 

• Flächendeckende Einführung von wiederverwendbaren Obst- und Gemüsenetzen (ab September 2019) 

Karotten werden in Österreich üblicherweise in 1 kg Packungen angeboten, so wird es auch von den Kunden gewünscht. Wir setzen dabei bewusst auf Beutel, da alternative Verpackungsmethoden wie beispielsweise Schalen und Folien einen höheren Verpackungsanteil aufweisen. Zusätzlich dient der Beutel als wirkungsvoller Schutz der Ware und verlängert gleichzeitig die Haltbarkeit. 

Für Ein-Personen-Haushalte bieten wir viele Produkte als lose Variante an - wie z.B. Paprika, Gurken, Tomaten, Äpfel, Birnen, Salate, Zitronen, Melonen, Avocado, Mango, Mandarinen, Grapefruit, Zwiebel, Radieschen, Rettich, Gurken, Zucchini, Melanzani, Karfiol, Kohlrabi, Süßkartoffel usw. Diese Produkte sind meist länger haltbar und die Kunden haben mehrere Tage Zeit, das Obst und Gemüse zu verbrauchen. 

Artikel, die eine Verpackung zum Schutz oder zur Verlängerung der Haltbarkeit benötigen, gibt es oft bewusst in größeren Paketen. Denn kleinere Gebindegrößen führen zu mehr Verpackungsanteilen und höheren Preisen.

Christoph Buchgraber
Unternehmenskommunikation 

+43 (662) 442 83 31 316
presse@lidl.at
www.aufdemwegnachmorgen.at
www.lidl.at

Rewe: Merkur, Billa

Rewe: Billa, Merkur; Zitat zu unnötigen Verpackungen. Bild: EsHanPhot/Shutterstock.com

 

Rewe (Plastikquote Penny 74 Prozent, Merkur 71 Prozent, Billa 69 Prozent) Bis 2030 will der Handelskonzern in seinen Filialen komplett auf umweltfreundlichere Verpackungen umstellen. Bei Ja! Natürlich soll das gesamte Obst- und Gemüse-Sortiment bereits heuer lose oder nachhaltiger verpackt angeboten werden. Rewe argumentiert, dass Verpackungsalternativen bzw. der Verzicht auf Verpackungen nicht dazu führen dürften, dass Produkte rascher verderben. Karotten würden etwa im losen Verkauf schnell verderben und müssten dann aus dem Verkauf genommen werden.

Lesen Sie im Folgenden den vollen Wortlaut der Stellungnahme:

1)    Generell: Worin besteht die Notwendigkeit, im Bereich von Obst und Gemüse so viele Produkte in Verpackung anzubieten?
Wir arbeiten unter Hochdruck daran, den Plastikanteil im gesamten Warenangebot zu verringern. Wichtig ist bei der Diskussion rund um Verpackungen aber immer: Man muss darauf achten, dass durch Verpackungsalternativen oder das Weglassen von Verpackungen nicht der Verderb von Lebensmitteln beschleunigt und so Verschwendung von Lebensmitteln vorangetrieben wird. Wir haben beispielweise im Rahmen unserer Tests festgestellt, dass Karotten im losen Verkauf schnell verderben und aus dem Verkauf genommen werden müssen.

Wir haben daher bei Ja! Natürlich eine biologisch abbaubare Distelölfolie im Einsatz, die die Haltbarkeit nicht nur gegenüber dem losen Verkauf, sondern auch gegenüber einer reinen Plastikverpackung sogar noch erhöht. Demnach muss bei jedem Produkt abgewogen werden, ob es eine Verpackung braucht bzw. wie benötigte Verpackungen unter Berücksichtigung aller Verpackungsfunktionen (Produktschutz, Produktsicherheit, Transportfähigkeit etc.) für das jeweilige Produkt ökologisch optimiert werden kann. 

2)    Setzen Sie Maßnahmen, um das dadurch entstehende Müllaufkommen zu reduzieren? Wenn ja, welche und für welche Produktgruppen?

Mit dem ambitionierten Schwerpunkt „Raus aus Plastik“ haben wir im vergangenen Jahr unsere Initiative „100% umweltfreundlichere Verpackungen bis 2030 bei allen unseren Eigenmarken“ gestartet. Dadurch möchten wir Zug um Zug Plastikverpackungen vermeiden, verringern oder ökologisch verbessern. Ja! Natürlich ist Vorreiter bei nachhaltigen Verpackungen und kann bereits auf umfangreiche Erfahrungswerte zurückgreifen. Denn seit 2011 stellt Österreichs größte Bio-Marke Verpackungen schrittweise von Plastik auf Green Packaging um. Bis Ende 2019 wird das gesamte Bio Obst & Gemüse entweder lose oder nachhaltiger verpackt angeboten. 

Das schaffen wir indem wir 
- Verpackungen vermeiden, verringern und verbessern. 
- Innovative Lösungen und Verpackungsalternativen entwickeln und in der Praxis testen. 
- Sinnvolle Verpackungen Zug um Zug auf umweltfreundlichere Alternativen umstellen. 
- Darauf achten, dass diese Alternativen keine Nahrungsmittel-konkurrenz darstellen und gentechnikfrei sind. 
- Darauf achten, dass durch Verpackungsalternativen oder das Weglassen von Verpackungen nicht der Verlust von Lebensmitteln erhöht wird.

Einige konkrete Beispiele: 
Mehrwegnetze: 
Mit den Mehrweg-Frischenetzen zum nachhaltigen Transport von Obst und Gemüse, gingen wir im letzten Jahr einen weiteren innovativen Schritt zur Reduktion von Plastik. Das mit dem Staatspreis „Smart Packaging“ ausgezeichnete Netz stellt die erste kunststofffreie Mehrwegalternative zu den Kunststoffknotensäckchen für den nachhaltigen Transport von Obst und Gemüse dar. Die wiederverwendbaren Netzte sind frei von chemischen Stoffen, waschbar und halten Lebensmittel aufgrund der atmungsaktiven und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften bis zu drei Tage länger frisch. Hergestellt werden die Netze in einem CO2-neutralem Prozess in einem österreichischen Werk.

Öko-Sackerl: 
Ab dem Nationalfeiertag wird es bei den Handelsfirmen der REWE Group keinen Knotenbeutel mehr geben. Als Erster im heimischen Lebensmittelhandel startete die REWE Group mit ihren Handelsfirmen BILLA, MERKUR, PENNY, ADEG und Sutterlüty schon ab Ende Juli die Umstellung auf kompostierbare Öko‐Sackerl im Obst‐ und Gemüse‐Bereich. Das neue Öko‐Sackerl besteht aus dem nachwachsenden Rohstoff Kartoffelstärke ‐ die keine Lebensmittelkonkurrenz darstellt, da sie aus Industrieabfällen gewonnen wird ‐ und Kunststoff, der biologisch völlig abbaubar ist. Darüber hinaus ist es nach der Norm EN 13432 und von der TÜV Austria OK compost HOME zertifiziert und kann sogar als Bioabfall‐Beutel verwendet werden.

Konnten bis dato marktübliche, umweltfreundliche Beutel nur in Groß‐Kompostieranlagen völlig zersetzt werden, so ist das neue Öko‐Sackerl von BILLA, MERKUR, PENNY, ADEG und Sutterlüty auch im heimischen Kompost unter niedrigen Temperaturen kompostierbar und hinterlässt dabei kein Mikroplastik. Damit sparen alleine wir als REWE Group gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden in Zukunft 125 Millionen Plastik‐Knotenbeutel pro Jahr ein.

Nachhaltige Zellulosefolie auf Holzbasis und kompostierbare Zellulosenetze 
Nach langer und aufwendiger Forschungs- und Entwicklungsphase konnte Ja! Natürlich ab 2011 für Produkte, die verpackt werden müssen, ein Verpackungsmaterial präsentieren, das zu mindestens 90% aus biologischen Rohstoffen besteht: Zellulosefolie. Das verarbeitete Holz stammt aus garantiert FSC (Forest Stewardship Council) zertifizierter Produktion. Das bedeutet, dass der Wald, aus dem das Holz stammt, nach hohen ökologischen und sozialen Standards bewirtschaftet wird. Konkret heißt das: naturnahe Waldwirtschaft (Verzicht von chemischen Pestiziden, Schützen von Wildbeständen), Naturschutz im Wald (Rücksichtnahme auf gefährdete Tier- und Pflanzenarten), soziale Bewirtschaftung (lokale Arbeitskräfte).

Im Dezember 2012 hat Ja! Natürlich dann als erste Marke das nachhaltige Zellulosenetz eingeführt. Rote Rüben, Salaterdäpfel und Zwiebel werden seitdem im Zellulosenetz verpackt. Es folgte die schrittweise Umstellung der Zitrusfrüchte auf das Zellulosenetz aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. 

Umweltfreundlichere Variante zum Plastik-Beutel: (Papier-)Sticker und Natural Branding mit Laser-Logo
Bio-Obst und -Gemüse muss als solches gekennzeichnet und von konventioneller Ware klar getrennt werden. Bei den Bio-Bananen wurde dies gewährleistet, indem die Plastik-Verpackung durch Sticker ersetzt werden konnte. Im März 2017 startete dann ein Pilotprojekt mit rund 7.000 Stück Ja! Natürlich Bio-Avocados: das „Natural Branding“, eine Methode, bei der Obst und Gemüse per Laser durch vorsichtiges Abtragen der äußersten Schalenschicht mit einem Logo versehen werden, ist umweltschonend, gewährleistet die gesetzlich notwendige Deklaration und hat keinerlei negativen Einfluss auf das Produkt. Derzeit führen wir Avocados, Kiwis und Wassermelonen mit Laser-Logo

Ja! Natürlich Graspapier
Neben dem Einsatz von Kartontassen statt Kunststofftassen, hat Ja! Natürlich mit dem Einsatz von Tassen aus Graspapier einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung nachhaltigere Verpackungen gemacht. Graspapier besteht zu 40% aus sonnengetrocknetem Gras und zu 60% aus FSC-zertifiziertem Zellstoff, das heißt aus 100% nachwachsenden und recyclebaren natürlich gewachsenen Rohstoffen.

Milchautomat und Milch in Mehrwegglasflaschen von Ja! Natürlich
MERKUR Kunden können seit April frische Vollmilch aus der Buckligen Welt täglich selber zapfen. Möglich machen das zwei Milchautomaten in den MERKUR Märkten in der Marktgasse in Wiener Neustadt und in der Johann Steinböck-Straße in Brunn am Gebirge. Das Konzept ist denkbar einfach: Die Milchautomaten bestehen im Wesentlichen aus je einem mobilen 200-Liter-Tank, der zugleich der Automat ist. Darin befindet sich die Abendmilch von Pichlers Hof, die für 20 Sekunden zwischen 72,5 und 75 °C pasteurisiert, auf 4 °C abgekühlt und dann trinkfertig frühmorgens in die Märkte gebracht wird. Zum Abfüllen der gewünschten Menge können Kundinnen und Kunden entweder eine kleine Milchkanne benützen oder passende Flaschen, die einmal gekauft und wiederverwendet werden.

Die im Frühjahr 2018 – vorerst in einer Einweg-Variante – eingeführte Ja! Natürlich Milch-Glasflasche hat alle Erwartungen übertroffen: fast ein Viertel der Ja! Natürlich Milch wird bereits in der Glasflasche gekauft! Seit dem ersten Tag war es erklärtes Ziel von Ja! Natürlich, möglichst bald auf ein Mehrweg-System umstellen zu können. Anfang 2020 wird es voraussichtlich soweit sein.

Käsescheiben auf Papiertassen, die übers Altpapier recycelt werden
Ja! Natürlich Käsescheiben in der Feinkost werden seit April bei BILLA, MERKUR, ADEG und Sutterlüty auf Papiertassen gelegt, die im Altpapier entsorgt werden können! Konkret handelt es sich bei dieser Verpackungsrevolution um eine beschichtete Papierschale aus 80% Frischfaser und nur 20% Kunststoff. Die Sensation: der CO2-Fußabdruck konnte mit der neuen Papiertasse im Vergleich zur bisher verwendeten Plastiktasse um rund zwei Drittel reduziert werden. Für das naturbraune Papier wird zum Großteil heimisches Holz verwendet und auch die Fertigung der Packung erfolgt durch die Firma Mondi zur Gänze in Österreich. So können Transportwege minimal und die Wertschöpfung in Österreich gehalten werden. 

Weitere Informationen unter www.rausausplastik.at


3)    Unsere Erhebung hat gezeigt, dass insbesondere bei Karotten die „Plastikquote“ sehr hoch ist. Wie lautet Ihre Erklärung dafür?

Im losen Verkauf verderben Karotten sehr schnell und müssen aus dem Verkauf genommen werden. Wir haben daher z.B. bei Ja!Natürlich eine spezielle Distelölfolie im Einsatz, die die Haltbarkeit gegenüber einer reinen Plastikverpackung sogar noch erhöht. Der neue Beutel der Ja! Natürlich Karotten besteht zu ca. 40% aus nachwachsenden Bestandteilen wie z.B. Distel- und Sonnenblumenöl. Die Disteln für den biologisch abbaubaren Beutel stammen aus dem Gebiet um Porto Torres auf Sardinien. Die mehrjährige, heimische Pflanze ist vollständig an die mediterranen Klimabedingungen angepasst und gedeiht sogar in trockenem und heißem Klima ohne zusätzliche Bewässerung und Düngung. Durch den lokalen Anbau der Ölpflanze werden nachhaltige Projekte (sozial und ökologisch) gemeinsam mit den Bauern auf Sardinien ermöglicht. Vor allem wird aber die Haltbarkeit der Bio-Karotten durch die Verwendung des neuen Verpackungsmaterials deutlich verbessert, was wiederum zu weniger Food Waste führt und somit auch nachhaltiger ist.


4)    Die Recherche zeigt noch einen weiteren Aspekt auf: Das Angebot für Ein-Personen-Haushalte ist im Obst- und Gemüsebereich sehr schmal. Viele Verpackungsmengen entsprechen nicht den eigentlichen Bedürfnissen. Das fördert die Lebensmittelverschwendung und erhöht den Entsorgungsaufwand für Verpackungen abermals. Wie ist Ihre Sichtweise dazu? Gibt es dazu Initiativen?

Ein Ziel unserer Initiative „Raus aus Plastik“ ist es, dass bis Ende 2019 das gesamte Bio Obst & Gemüse entweder lose oder nachhaltiger verpackt angeboten wird. Ja! Natürlich hat bereits 2011 mit dem Projekt Green Packaging gestartet, bei dem die Verpackungsvermeidung (und erst in weiterer Priorität –optimierung und –reduktion) an erster Stelle steht. Unser Fokus bei Bio, aber in weiterer Folge auch konventionellem Obst und Gemüse ist daher in der Ausweitung des Angebots an losen, also unverpackten, Produkten gerichtet. In diesem Jahr haben wir etwa Bio Knoblauch, Bio Äpfel, Bio Birnen, Bio Zwiebel, Bio Kartoffeln, Bio Rettich, Rote Bio Rüben, Bio Mini Wassermelone, Bio Fenchel, uvm. entsprechend umgestellt.

Diesen Weg werden wir auch weiter verfolgen. Dies ermöglicht, neben der Verpackungseinsparung, den Kundinnen und Kunden natürlich auch den Kauf von exakt jenen Mengen, welche sie/er auch tatsächlich braucht. Während dieses Angebot bei einigen Artikeln seitens der KonsumentInnen hervorragend angenommen wird, stößt es bei manchen Artikeln auf wenig Akzeptanz oder verursacht ein deutlich schnelleren Verderb der Artikel. Wir werden daher auch in Zukunft nicht alle Artikel unverpackt anbieten können.

Bei der Gestaltung der Verpackungsgröße sind wir stets bemüht die optimale Größe für unsere KundInnen zu finden. Je kleiner der Packungsinhalt allerdings wird, desto größer wird auch der Anteil der Verpackung (was sich ökologisch, wie auch ökonomisch entsprechend negativ auswirkt). Daher werden Singlepackungen im Obst & Gemüsebereich nur dann angeboten, wenn auch tatsächlich ausreichend Haushalte dieses Angebot nutzen oder das Anbieten von unverpackten Waren nicht möglich oder sinnvoll ist.

Mag.a Katharina Krovat-Peretti

REWE International AG
Communications Manager/PR
Unternehmenskommunikation

REWE International AG
Industriezentrum NÖ-Süd, Straße 3, Objekt 16
A-2355 Wiener Neudorf
Firmenbuch: LG Wr. Neustadt, FN 82769w
 

Spar: Interspar, Spar Gourmet

Spar: Interspar Spar, Gourmet; Zitat zu unnötigen Verpackungen. Bild: EsHanPhot/Shutterstock.com

 

Spar (Plastikquote Interspar 65 Prozent, Spar Gourmet 64 Prozent) Wo es möglich sei, verzichte man, so Spar, auf Verpackung bzw. setze recyclingfähiges Material ein. Verpackung gewährleiste teilweise die Haltbarkeit von Obst   Gemüse. Über 40 Prozent des Umsatzes bei Obst und Gemüse werde mit unverpackten Früchten erzielt. Der Handelskonzern gibt an, dass in allen Märkten von den meistgefragten Obst- und Gemüsesorten mindestens eine unverpackte Variante angeboten werde. Für den Einkauf von losem Obst und Gemüse stünden kostenpflichtige Alternativen zur Verfügung.

Lesen Sie im Folgenden den vollen Wortlaut der Stellungnahme:

  1. Generell: Worin besteht die Notwendigkeit, im Bereich von Obst und Gemüse so viele Produkte in Verpackung anzubieten?

Wo es sinnvoll möglich ist, vermeidet und reduziert SPAR Verpackungen oder macht diese besser recyclingfähig. Besonders Verpackungen von Obst und Gemüse sind in vielen Fällen ganz klar für die Haltbarkeit der Lebensmittel und damit für die Vermeidung von Lebensmittelabfällen notwendig. Verpackung wirkt sich vor allem auf die Haltbarkeit von Obst und Gemüse aus und verringert den Verderb und damit die Umweltauswirkungen massiv.

Die Denkstatt hat hinlänglich bekannte Analysen durchgeführt, dass die Umweltauswirkung der Verpackung in diesen Fällen im Vergleich zu den Umweltauswirkungen des ohne Verpackung entstehenden zusätzlichen Verderbs deutlich geringer sind! Im Vergleich der Umweltauswirkungen, die die ohne Verpackung zusätzlich verdorbenen Lebensmittel vom Anbau (Wasserbedarf, Düngung, Maschinenbetrieb), über den Transport (Treibstoff) bis zur Lagerung (Kühlenergie) verbrauchen, ist die Umweltauswirkung der Plastikverpackung deutlich geringer.

  1. Setzen Sie Maßnahmen, um das dadurch entstehende Müllaufkommen zu reduzieren? Wenn ja, welche und für welche Produktgruppen?

 

SPAR setzt unter der Initiative „Gemeinsam Plastik sparen mit SPAR“ eine Vielzahl von Maßnahmen, um Konsumenten zum verpackungssparenden Einkauf zu motivieren. Maßnahmen sind darunter unter anderem:

1. SPAR führt das größte unverpackte Angebot bei Obst und Gemüse unter den Top 5 Lebensmittel-Einzelhandelsunternehmen in Österreich, wie die Erhebung des VKI vom Juli 2019 zeigt. Über 40% des SPAR-Umsatzes bei Obst und Gemüse wird mit unverpackten Früchten erzielt. Von den meistgefragten Sorten an Obst und Gemüse wie Tomaten, Paprika, Gurken, Salat, Karotten, Äpfel, Birnen, Bananen oder Saisonalen Obstsorten bietet SPAR in allen Märkten mindestens eine unverpackte Variante an. Für den Einkauf von losem Obst und Gemüse bietet SPAR die kostenpflichtigen Mehrweg-Netze oder alternativ die gratis Bio-Kreislaufsackerl, die heimkompostierbar sind.

2. SPAR versucht Plastik zu vermeiden, zu reduzieren oder recyclingfähiger zu machen, wo immer es möglich ist. Beispielsweise werden konventionelle Gurken gerade testweise wieder ein Jahr lang unverpackt angeboten – der höhere Verderb wird dafür in Kauf genommen. Bei Bio-Brokkoli und Bio-Zucchini wurden die Plastik-Folien gegen Papier-Banderolen ersetzt. Bei zahlreichen Obst- und Gemüseartikeln wurden die bisher üblichen PET-Schalen durch Kartonschalen ersetzt (beispielsweise SPAR Midi-Rispentomaten, SPAR Natur*pur Champions). Bei Bio-Äpfeln und Bio-Avocados kann zukünftig die Plastikfolie entfallen und wird durch eine Kartonschale mit Papier-Banderole ersetzt. Beim SPAR Natur*pur Vogerlsalat kann die Folienverpackung nicht ganz weggelassen werden, jedoch wurde auf die PET-Schale verzichtet und stattdessen nur noch ein Flow-Pack verwendet – mit dem Effekt von 15 Tonnen jährlicher Plastikeinsparung. SPAR hat bereits 2008 als erster großer Händler Bio-Bananen unverpackt angeboten und allein dadurch in den letzten 10 Jahren 700 Tonnen Plastik eingespart.

3. SPAR-Lieferanten investieren in neue Verpackungstechnologie und ermöglichen dadurch beispielsweise Laser-Branding bei Mangos oder auch den Ersatz von Plastik-Folien durch Papierschleifen.

4. SPAR setzt seit Einführung des Mehrweg-Kisten-Systems in Österreich diese Klappkisten ein, in denen Obst und Gemüse vom Produktionsland bis in die einzelnen Märkte geliefert wird. Das Mehrweg-System spart jährlich rund 30 Mio. sonst üblicher Einweg-Kartons ein.

Außerhalb der Obst- und Gemüse-Abteilung gibt es weitere zahlreiche Maßnahmen:

SPAR war der erste österreichische Händler, der das Mitbringen von Kunden-Boxen für den Feinkost-Einkauf getestet und anschließend österreichweit erlaubt hat.

SPAR hat unter den flächendeckenden Händlern das größte Mehrweg-Angebot bei Getränken.

SPAR hat in allen Märkten Bedienungsabteilungen für den grammgenauen Einkauf von Feinkost. Feinkost wird in Papier verpackt, das aus hygienischen Gründen mit einer dünnen Plastikschicht beschichtet ist, die aber abtrennbar ist. Für die Verpackung mehrerer verschiedener Artikel oder von Brot und Gebäck in Bedienung werden Papiersackerl verwendet.

Bei der Verpackung von aufgeschnittener Wurst in Selbstbedienung hat TANN in den letzten beiden Jahren 1/3 Verpackungsdicke eingespart und gleichzeitig die Recyclingfähigkeit verbessert.

u.v.m.

  1. Unsere Erhebung hat gezeigt, dass insbesondere bei Karotten die „Plastikquote“ sehr hoch ist. Wie lautet Ihre Erklärung dafür?

Karotten werden unverpackt innerhalb kurzer Zeit welk und damit unverkäuflich. Das zeigt auch der deutlich höhere Verderb bei unverpackt angebotenen Karotten bei größeren SPAR-Märkten und INTERSPAR. Daher bietet SPAR zwei Packungsgrößen an, Bio-Karotten in Pflanzenöl-basierten und kompostierbaren Folien zu ½ Kilo und 1 Kg sowie S-BUDGET Karotten 1 kg.

  1. Die Recherche zeigt noch einen weiteren Aspekt auf: Das Angebot für Ein-Personen-Haushalte ist im Obst- und Gemüsebereich sehr schmal. Viele Verpackungsmengen entsprechen nicht den eigentlichen Bedürfnissen. Das fördert die Lebensmittelverschwendung und erhöht den Entsorgungsaufwand für Verpackungen abermals. Wie ist Ihre Sichtweise dazu? Gibt es dazu Initiativen?

SPAR ist Händler für alle Österreicherinnen und Österreicher – von der Großfamilie bis zum Single. Daher bietet SPAR die meistgekauften Obst- und Gemüsesorten in mindestens einer Variante auch unverpackt an, was den Einkauf einzelner Stück ermöglicht, ebenso wie Kilo-Packungen für Einkäufer mit größerem Bedarf. Nicht jedes Obst- und Gemüsesorte eignet sich jedoch für den losen Verkauf, da bei sehr feuchtigkeitsintensiven und bei drucksensiblen Früchten der Verderb unverantwortlich hoch steigen würde.

Für kleinere Haushalte bietet SPAR besonders durch den höchsten Anteil an lose angebotenem Obst und Gemüse unter den Top 5 Lebensmittel-Einzelhändlern und durch Feinkost-Bedientheken in allen Märkten die Möglichkeit an, kleinere Mengen einzukaufen. Wenn Konsumenten doch zu einer Obstsorte greifen wollen, die nur vorverpackt angeboten wird, halten die Bio-Kreislaufsackerl durch ihr feuchtigkeitsregulierendes Material Früchte deutlich länger frisch. Und SPAR bietet unter www.spar.at/konsumententipps Hinweise zur richtigen Lagerung und unter www.mahlzeit-magazin.at Rezepte zum Restlkochen mit übrig gebliebenem Obst und Gemüse.

Viktoria Marinov, MAS, MBA
LEITUNG SPAR SERVICE TEAM

SPAR Österreichische Warenhandels-AG
Europastraße 3, 5015 Salzburg, Österreich
FN 34170 a, LG Salzburg
UID-Nr.: ATU 33803701
http://www.spar.at
E-Mail: Viktoria.Marinov@spar.at
Telefon: +43 662 4470 22310

MPreis

MPreis, Zitat zu unnötigen Verpackungen. Bild: Sergey-Eremin/Shutterstock.com

MPreis (Plastikquote 64 Prozent) Der Einzelhändler verweist darauf, dass Kunden loses Obst und Gemüse unverpackt in Mehrwegbeuteln transportieren könnten. Alternativ würden Varianten aus schadstofffreiem recycelten Polyester angeboten, die waschbar und langlebig seien. MPreis kündigt an, dass ab Herbst (2019) in allen Märkten kostenpflichtige kompostierbare Einkaufsbeutel angeboten würden. Als Argument für die Verpackung führt das Unternehmen an, dass die Lebensdauer vieler Obst- und Gemüsesorten erhöht werde.

Lesen Sie im Folgenden den vollen Wortlaut der Stellungnahme:

Generell: Worin besteht die Notwendigkeit, im Bereich von Obst und Gemüse so viele Produkte in Verpackung anzubieten? 
Grundsätzlich reduziert MPREIS, besonders bei Obst und Gemüse, stetig Plastikverpackungen. Manchmal sind Verpackungen jedoch zur Verlängerung der Haltbarkeit oder zum Schutz notwendig: Bei vielen Obst- und Gemüsesorten erhöht die Verpackung die Lebensdauer des Lebensmittels extrem. So verdorrt eine lose, offen gelagerte Fenchelknolle bereits nach kurzer Zeit, wird zäh und müsste weggeschmissen werden.  Auch druckempfindliches Obst & Gemüse würde ohne den Schutz der Verpackung direkt aus dem Gemüseregal im Biomüll landen. Salat würde ohne die Folie schnell austrocknen und die Haltbarkeit sich stark verringern: bereits nach wenigen Stunden wäre dieser unverkäuflich. Die Verpackung leistet damit (meistens) einen erheblichen Beitrag zur Vermeidung von Lebensmittelmüll.

Neben der Reduktion von Verpackungsmüll liegt uns noch eine andere Sache am Herzen: nämlich Lebensmittelmüll zu vermeiden. Unser Motto: „Verwenden statt verschwenden!“
denkstatt – eines der führenden Beratungsunternehmen in den Bereichen betrieblicher Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung – bestätigt unsere Sichtweise und hat das Thema in einer Studie genau unter die Lupe genommen. Die Studie aus 2015 beschäftigt sich damit, inwieweit optimierte Lebensmittelverpackungen den Klimafußabdruck von Lebensmitteln trotz Verpackungsabfall verringern können. Sie zeigt auf, dass ein besserer Schutz durch die bestmögliche Verpackung fast immer klare ökologische Vorteile bringt.

Der Aufwand der Verpackungsproduktion ist meist wesentlich geringer als der Verlust an Lebensmitteln, der ohne die Verpackung entstehen würde. Dort, wo Lebensmittel besser genutzt und weniger weggeworfen werden, entsteht ein spürbarer ökologischer Nutzen. 

Ein weiterer Nutzen der Verpackung dient der Unterscheidung von Lebensmitteln zwischen Bio und konventionell. Hier halten wir uns an rechtliche Vorschriften: Bio-Artikel müssen dementsprechend klar gekennzeichnet werden.
Aktuell testen wir aber auch Alternativen zur Verpackung, ohne auf die Kennzeichnung zu verzichten: so können unsere KundInnen in ausgewählten Märkten Bio-Mangos entdecken, worauf das Bio-Siegel in die Schale gelasert wurde und diese verpackungsfrei mitgenommen werden können.

Verpackungen erfüllen häufig einen wichtigen Zweck, dennoch ist für uns Verpackung nicht gleich Verpackung. MPREIS testet laufend ökologisch sinnvolle Materialien wie Cellulosefolie oder PLA Folie und setzt diese ein, wo es sinnvoll ist. 

Setzen Sie Maßnahmen, um das dadurch entstehende Müllaufkommen zu reduzieren? Wenn ja, welche und für welche Produktgruppen? 
MPREIS reduziert stetig Plastikverpackungen, besonders bei Obst und Gemüse.
Nachhaltig und ökologisch vertretbare Lösungen sind bei uns willkommen: 
Mit unseren Smart Bags – den Mehrweg Knotenbeutel – können unsere Kundinnen und Kunden loses Obst und Gemüse unverpackt und heil nach Hause transportieren. Denn darin bekommen die Lebensmittel genug Luft und werden geschützt. Die Bags sind aus schadstofffreiem recyceltem Polyester hergestellt, waschbar und besonders langlebig. 

Im Herbst wird es in allen Märkten kompostierbare Bio-Knotenbeutel geben, womit unsere Kunden loses Obst und Gemüse plastikfrei mitnehmen können, auch wenn die Smart Bag mal daheim gelassen wurde. Zusätzlich stehen wir hierbei für einen bewussteren Umgang mit Verpackungen: um die Umkosten der kompostierbaren Knotenbeutel zu decken, wird ein kleiner Betrag von fünf Cent pro Sackerl verlangt., damit immer mehr Obst und Gemüse komplett verpackungsfrei (geschützt durch eine Smart Bag) im Einkaufswagen unserer KundInnen landet. 
Mehr Informationen zum Smart Bag finden Sie hier: https://www.mpreis.at/stories/news/greenpeace-sackerl-testsieger/
-    Aus Alt macht Neu
Wir bei MPREIS werfen Lebensmittel nicht einfach weg! Wir verwerten sie wieder – wo es nur geht –  und wir machen daraus etwas Neues. Zum Beispiel Bier und Gin aus Brot von gestern. 
-    Last Minute
Kurz vor Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums bieten wir Waren mit stark verbilligen Preisen an. Quasi last Minute. In allen Filialen.
-    Kooperation mit Sozialmärkten und Tafeln
Es gibt immer wieder Lebensmittel, die einwandfrei sind, deren Verpackung aber fehlerhaft ist, wo die Beschriftung nicht stimmt oder das Ablaufdatum bald erreicht ist. Diese Produkte stellen wir dann dem Tiroler Sozialmarkt oder den Tiroler Tafeln zur Verfügung. Im Sozialmarkt können sich sozial bedürftige Menschen so qualitativ hochwertige Lebensmittel leisten. Die Tafeln, ein Projekt des Roten Kreuzes, versorgen sozial benachteiligte Personen einmal pro Woche mit gratis Lebensmitteln. Beide Projekte finden wir äußerst wichtig – deren Unterstützung ist uns eine Herzensangelegenheit.
-    Mülltrennung
Auch wenn sich Müll nicht ganz vermeiden lässt, wichtig ist uns der richtige Umgang damit. Für unsere Mitarbeiter haben wir eine neue Mülltrennmappe erstellt, unsere Filialbetreuer haben Schulungen erhalten und bei Filialbesuchen vergewissern wir uns über die Umsetzung vor Ort. 
-    Biogasanlage
Auch abgelaufene oder ungenießbare Lebensmitteln werden noch gebraucht: Wir verwandeln sie in Energie. Also genauer gesagt, sammeln wir sie nur, die Energie AG bringt sie dann zu den Biogasanlagen. Dort werden sie von Störstoffen befreit und einem Gärungsprozess unterworfen, wobei Biogas entsteht. Die gewonnene Energie betreibt dann Erdgasfahrzeuge und Fernwärmeheizungen. 

Unsere Erhebung hat gezeigt, dass insbesondere bei Karotten die „Plastikquote“ sehr hoch ist. Wie lautet Ihre Erklärung dafür? 

MPREIS hat in einigen Filialen testweise lose Karotten angeboten. Allerdings bildetet sich bei Zimmertemperatur bereits nach einem Tag ein Grauschleier auf den Karotten und sie wurden weich. Schon am zweiten Tag konnten diese nicht mehr verkauft werden. 
Karotten werden nass verpackt. Damit sind Cellulose Sackerl als Verpackung nicht geeignet, denn Cellulose ist nicht feuchtigkeitsbeständig.

Wir haben jedoch eine Lösung gefunden: Mit einem unserer Lieferanten vereinbarten wir für den Herbst die Umstellung der Verpackung von konventionellen Karotten. Diese werden dann in Beuteln aus Pflanzenölen angeboten, die komplett kompostierbar sind.  Die Verpackung schützt in diesem Fall vor dem Austrocknen und hilft, Lebensmittelmüll zu vermeiden.

Die Recherche zeigt noch einen weiteren Aspekt auf: Das Angebot für Ein-Personen-Haushalte ist im Obst- und Gemüsebereich sehr schmal. Viele Verpackungsmengen entsprechen nicht den eigentlichen Bedürfnissen. Das fördert die Lebensmittelverschwendung und erhöht den Entsorgungsaufwand für Verpackungen abermals. Wie ist Ihre Sichtweise dazu? Gibt es dazu Initiativen?

Wo die Reduktion von Verpackungsmüll sinnvoll erscheint, also Obst und Gemüse keinen besonderen Schutz durch die Verpackung benötigen, bieten wir Obst und Gemüse lose an. Durch gelasertes Obst und Gemüse gewährleisten wir auch die rechtlich vorgesehene Unterscheidung zwischen Bio und konventionell. Dann können sich alle Personen genau die Menge herausnehmen, die sie auch tatsächlich benötigen und mit der Smart Bag transportieren. Bei Lebensmittel, die den Schutz brauchen, bieten wir Großpackungen an, um den Verpackungsmüll zumindest vergleichsweise gering zu halten. MPREIS stellt sowohl für Familien, als auch für Ein-Personen-Haushalte ein attraktives Sortiment bereit: wir achten darauf, dass es genügend preiswerte Großpackungen und auch kleinere Mengen in unseren Geschäften gibt. 


Lisa Reimer
MPREIS Warenvertriebs GmbH

Landesstraße 16, 6176 Völs
Lisa Reimer, MSc - Assistenz Geschäftsführung Mag. Sebastian Mölk, MSc 
Tel: +43 5 0321 4879
Fax: : +43 5 0321 4879
Email: lisa.reimer@mpreis.at
Web: http://www.mpreis.at
 

Etsan

Etsan, Zitat zu unnötigen Verpackungen. Bild: EsHanPhot/Shutterstock.com

 

Etsan (Plastikquote 38 Prozent) Die Supermarktkette merkt an, dass Obst und Gemüse bereits seit 20 Jahren zum Großteil unverpackt angeboten werde. Der Kunde habe die Möglichkeit, die Menge den jeweiligen Bedürfnissen auszupassen, es bestehe kein Zwang zu Großpackungen. Dies würde Lebensmittelverschwendung und Entsorgungsaufwand reduzieren. Die offene Ware beziehe man hauptsächlich in Großgebinden aus Karton oder Holz. Bei einigen Artikel, etwa Karotten, sei ein Bezug direkt beim Produzenten nicht möglich.

Lesen Sie im Folgenden den vollen Wortlaut der Stellungnahme:

Wir als Firma ETSAN legen sehr großen Wert darauf, dass das Obst und Gemüse unseren Kunden zum Großteil unverpackt angeboten wird. Wir praktizieren das bereits seit über 20 Jahren und unsere Kunden sind es gewohnt, ihr Obst und Gemüse unverpackt kaufen zu können. Somit haben die Kunden die Möglichkeit für ihre Bedürfnisse entsprechend die Ware auszuwählen und keinen Zwang Großpackungen zu kaufen. Dies wiederum reduziert die Lebensmittelverschwendung- und den dadurch entstehenden Entsorgungsaufwand, insbesondere bei Ein-Personen-Haushalten.

Glücklicherweise konnten wir durch diese Art- und Weise der Präsentation unseres Angebots in der VKI Studie besser als der Durchschnitt abschneiden. Dennoch besteht auch bei uns laufendes Verbesserungspotential. Darauf achten wir intern und seit über fünf Jahre beschäftigen wir uns sehr stark mit der Transportverpackung von unserem Obst und Gemüse. Wir verzichten zur Gänze auf Einwegplastikkisten und beziehen unsere Ware hauptsächlich in Großgebinden aus Karton oder Holz. Diese werden dann in unseren Filialen in Ballen gepresst und bei entsprechenden Entsorgungsfirmen wiederverwertet. 

Bei Produkten, die wir in großen Mengen direkt bei Produzenten beziehen, sind wir sehr flexibel, da wir die Verpackung selbst bestimmen können. Leider gibt es dennoch einige Artikel, welche wir auf Grund sehr kleiner Mengen nicht direkt bei Produzenten, sondern über Zwischenhändler beziehen; das sind z.B. Karotten.
Auch in anderen Produktgruppen, welche wir als Private Label produzieren lassen, achten wir darauf, dass die Verpackung nachhaltig und auch direkt im Haushalt wieder verwendbar ist.

Mustafa ÜNAL
Macro Group Handels GmbH 

Laxenburgerstrasse 365/A8 
1230 Vienna 
Austria     website: www.macrogroup.at
email: mustafa@macrogroup.at
phone: + 43 1 616 43 60 14
mobile: +43 664 840 5460 
fax: + 43 1 616 43 60 15 
 

denn's

denn

denn’s (Plastikquote 16 Prozent) Die Bio-Kette verweist darauf, dass Obst und Gemüse weitgehend unverpackt angeboten würden. Der Kunde könne die Ware lose zur Kassa bringen, wo sie abgewogen werde. Somit sei auch kein Etikett notwendig. Für Kunden, die dennoch eine Umverpackung für den Transport wünschten, würden Sackerl aus Papier bzw. kompostierbarem Material angeboten. Einige Produktgruppen, etwa Salatmischungen, müssten aus Haltbarkeitsund Hygienegründen verpackt angeboten werden.

Lesen Sie im Folgenden den vollen Wortlaut der Stellungnahme:

1)    Generell: Worin besteht die Notwendigkeit, im Bereich von Obst und Gemüse so viele Produkte in Verpackung anzubieten?
Wir bieten unser Obst und Gemüse weitgehend unverpackt an. Das ist im Handel sonst unüblich, daher haben wir in der Erhebung am besten abgeschnitten. Der Kunde kann bei uns z.B. seinen Apfel oder Pfirsich einfach lose zur Kassa bringen. Gewogen wird die Ware dann erst beim Bezahlen. Somit fällt auch das sonst übliche Etikett bei uns weg. 

Für alle KundInnen, die sich trotzdem eine Umverpackung für den Transport wünschen, stellen wir Sackerl aus ungebleichtem Papier sowie kompostierbare Sackerl aus Zuckerrohr zur Verfügung.  

2)    Setzen Sie Maßnahmen, um das dadurch entstehende Müllaufkommen zu reduzieren? Wenn ja, welche und für welche Produktgruppen?
Einige wenige Produktgruppen beim Obst und Gemüse müssen auch bei uns verpackt angeboten werden. Zum Beispiel Salatmischungen. Hier kann die notwendige Haltbarkeit und Hygiene nur durch eine Verpackung gewährleistet werden. 

In manchen Fällen sind die KundInnen den Kauf im Verbund auch einfach gewöhnt und fragen dies stark nach. Ein Beispiel sind Zitrusfrüchte. Die bieten wir zwar auch lose an, viele KundInnen wünschen sich aber die bekannten Obstnetze. Daher haben wir erst vor Kurzem ein neues Verpackungsverfahren mit Netzen aus Zellulose entwickelt. 

Grundsätzlich sind laufend dabei, in Punkto Verpackung noch einen Schritt weiter zu gehen und den Plastikanteil zu reduzieren. 

3)    Unsere Erhebung hat gezeigt, dass insbesondere bei Karotten die  „Plastikquote“  sehr hoch ist. Wie lautet Ihre Erklärung dafür? 
Wir bieten Karotten zum Großteil lose an. 
 
4)    Die Recherche zeigt noch einen weiteren Aspekt auf: Das Angebot für Ein-Personen-Haushalte ist im Obst- und Gemüsebereich sehr schmal. Viele Verpackungsmengen entsprechen nicht den eigentlichen Bedürfnissen. Das fördert die Lebensmittelverschwendung und erhöht den Entsorgungsaufwand für Verpackungen abermals. Wie ist Ihre Sichtweise dazu? Gibt es dazu Initiativen?
Unsere KundInnen schätzen es, dass sie bei uns selbst entscheiden können, welche Menge sie beim Obst und Gemüse mitnehmen. So kann bei uns z.B. auch eine einzelne Tomate oder ein Stück Knoblauch gekauft werden. 

Carola Alfery, MA
Marketing

dennree Naturkost GmbH
Taborstr. 13/4
A-1020 Wien

Tel.....: +43 (1) 481 8880-36
Fax....: +43 (1) 481 8880-11 
 

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