Was Konsumenten alles zugemutet wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Waldviertler Graumohnstrudel, in dem überraschenderweise auch Palm- und Kokosfett verarbeitet sein können. |
Was Konsumenten alles zugemutet wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Waldviertler Graumohnstrudel, in dem überraschenderweise auch Palm- und Kokosfett verarbeitet sein können. |
Waldland Waldviertler Graumohnstrudel; (Bild: VKI)
Waldland Waldviertler Graumohnstrudel: überraschenderweise kann auch Palm- und Kokosfett enthalten sein; (Bild: VKI)
Das steht drauf: Waldland Waldviertler Graumohnstrudel
Gekauft bei: Billa
Waldland erzeugt seine Waldviertler Graumohnstrudel mit Waldviertler Graumohn g.U. (g.U. steht für geschützte Ursprungsbezeichnung). „Aus unserer Backstube“ steht auf der Packung. Das lässt annehmen, dass der Gaumohnstrudel nach traditionellem Rezept mit traditionellen Zutaten erzeugt ist.
Auch der Konsument, der uns auf dieses Produkt hinwies, hatte das vermutet. Er hatte einen Strudel gekauft und war damit zufrieden. Er hatte sich weiters auf der Waldland-Website näher über das Produkt informiert und fand an Zutaten und Zubereitungsart nichts auszusetzen.
Doch dann kaufte er bei Billa abermals einen Waldland Waldviertler Graumohnstrudel und las diesmal auch die Produktdeklaration am Etikett. In der Zutatenliste entdeckte er erstaunlicherweise auch Palm- und Kokosfett und somit Zutaten, mit denen er in diesem Strudel nicht gerechnet hätte. „Was im Waldviertel nicht alles wächst“, meinte er sarkastisch.
Hersteller Waldland erklärte auf unsere Nachfrage, den Waldviertler Graumohnstrudel mit unterschiedlichen Fetten zu erzeugen. Konkret werde der REWE/Billa-Graumohnstrudel mit Margarine produziert, da hier eine möglichst lange Haltbarkeit gewünscht sei. Zusätzlich spielten Geschmacksneutralität und Preisgestaltung eine Rolle. Der Graumohnstrudel werde auch mit Butter angeboten, etwas teurer und mit kürzerer Haltbarkeit. Dieser Butterstrudel sei im Onlineshop sowie im Spezialitätengeschäft am Waldlandhof erhältlich. Mit dem Butterstrudel seien aber wiederum Veganer nicht zufrieden.
Es ist eben oft auch für Traditionsbetriebe nicht so einfach, die Wünsche aller Konsumenten und jene des Handels zu erfüllen. Wir fänden es trotzdem besser, wenn im preiswerteren Waldviertler Graumohnstrudel Margarine ohne Palm- und Kokosfett verarbeitet würde.
Was Waldland dazu sagt, dass im Waldviertler Graumohnstrudel auch Palm- und Kokosfett drin sein können.
„WALDLAND Graumohnstrudeln werden neben vielen anderen Graumohnmehlspeisen in unserer hauseigenen Backstube am Waldlandhof gebacken. Die Basis sind bewährte und auch viele selbst entwickelte Rezepturen. Dort wo auch eine Fettzutat benötigt wird, kommen unterschiedliche Produkte zum Einsatz: WALDLAND Pflanzenöle, Butter oder Margarine. WALDLAND produziert im konkreten Fall den REWE/Billa Graumohnstrudel mit Margarine, da hier eine möglichst lange Haltbarkeit gewünscht ist. Zusätzlich spielen Geschmacksneutralität und Preisgestaltung eine Rolle.
Wir bieten den Graumohnstrudel auch mit Butter an, etwas teurer und mit kürzerer Haltbarkeit. Erhältlich ist der Butterstrudel im Onlineshop sowie im Spezialitätengeschäft am Waldlandhof.
Wir kennzeichnen unsere Produkte vorschriftsgemäß und behalten uns vor, in der allgemeinen Auslobung auch das Wort Tradition zu verwenden. Die Beschwerde bezieht sich auf die Margarine und die wird auch in überlieferten Rezepten verwendet, auch im Waldviertel! (Es gibt aber auch welche mit Schweineschmalz ...)
Bemerken möchten wir, dass uns die Palmölproblematik sehr wohl bewusst ist, wir arbeiten in unserer Entwicklungsabteilung laufend an Alternativen. Es ist nicht einfach, alle Kundenwünsche zu erfüllen, so sind wir auch in der Situation, dass Veganer mit unserem Butterstrudel nicht zufrieden sind.“
WALDLAND Firmengruppe
29. 10. 2019
Wir meinen: Will man genau wissen, woraus ein Produkt besteht, führt am Lesen der Zutatenliste kein Weg vorbei.
"Energiearm", aber 59 kcal pro Milliliter im "XOXO Tropical Sparkling Drink"? Da stimmt etwas nicht! Der Hersteller hat sich bei der Kalorienangabe geirrt.
Die Erdnussbutter "Peanut Revolution Creamy" von Rapunzel gibt sich als bayrisches Produkt aus. Die Angabe zur chinesischen Herkunft der Erdnüsse fehlt.
"Ohne Zusatz- und Konservierungsstoffe" – diese Auslobung ist verwirrend und in diesem Fall nicht korrekt. Die "Vemondo Vegane Fruitballs Dattel Espresso Banane" enthalten den Zusatzstoff Lecithin.
„Lay’s Bugles“-Knabbereien sind jetzt im Beutel mit nur 75 Gramm statt 95 Gramm erhältlich, kosten aber mehr als zuvor! Ein weiterer Fall von Shrinkflation im Knabbersegment.
Bei den "Biscland Lemon Precious" gibt es keine Zutatenliste in deutscher Sprache. Bei einem Produkt im österreichischen Handel sind allerdings Kennzeichnungen auf Deutsch verpflichtend.
Das darf bei einer verpflichtenden Angabe nicht vorkommen: Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist bei der "Billa Erdnusscreme" kaum zu lesen. Wie wäre es mit einer Aktualisierung der Schrift?
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