Was Konsumenten alles zugemutet wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Hummerschwänze aus Surimi, einem Krebsfleischimitat, was leicht zu Verwechslungen führen kann. |
Was Konsumenten alles zugemutet wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Hummerschwänze aus Surimi, einem Krebsfleischimitat, was leicht zu Verwechslungen führen kann. |
VICI Hummerschwänze aus Surimi: Das Produkt stammt weder vom Hummer noch aus einer Region namens Surimi. Bild: K. Schreiner/VKI
VICI Hummerschwänze aus Surimi: Die Zutatenliste zeigt, dass es sich bei Surimi um Krebsfleischimitat handelt. Die Deutlichkeit der Kennzeichnung lässt aber zu wünschen übrig. Bild: K. Schreiner/VKI
Das steht drauf: VICI Hummerschwänze aus Surimi
Gekauft bei: Eurospar
Das ist das Problem
„Hummerschwänze aus Surimi“ steht auf der Verpackung. Ein Konsument-Leser mit Appetit auf Hummer legte das Produkt nach einem kurzen Blick auf die Bezeichnung in seinen Einkaufswagen. Doch als er dann zu Hause die Packungsaufschrift komplett gelesen hatte, wurde er zornig. Denn unterhalb der Produktbezeichnung „Hummerschwänze aus Surimi“ stand verschämt in kleiner Schrift „Krebsfleischimitat aus Fischmuskeleiweiß geformt“.
Der Kunde hatte „aus Surimi“ als geografische Angabe interpretiert. Jetzt erfuhr er im Kleingedruckten, dass die Hummerschwänze aus Surimi weder vom Hummer, noch aus einer Region namens Surimi stammten, sondern ein Imitat waren! Er machte uns auf das Produkt aufmerksam.
Dafür wird Fischfleisch fein zerkleinert, mit Wasser vermengt und so lange ausgepresst, bis eine weitgehend geruchs- und geschmacksfreie Masse entsteht. Diese wird mit diversen Zutaten und Zusatzstoffen (z.B. Würzmitteln, Zucker, Aromen, Geschmacksverstärkern, Farbstoffen, Konservierungsmitteln) zu Krebsfleischimitat verarbeitet. Aber auch Garnelen- oder Shrimpsimitat ist möglich. Da es sich bei Surimi also nicht um echte Meeresfrüchte handelt, muss das jeweilige Endprodukt auf dem Etikett deutlich als Imitat gekennzeichnet sein. VICI Hummerschwänze aus Surimi sind auf der Packung zwar als Krebsfleischimitat deklariert; die Deutlichkeit der Kennzeichnung lässt aufgrund der kleinen Schrift allerdings zu wünschen übrig.
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Was VG Handel, die die Marke VICI vertreibt, dazu sagt, dass die Hummerschwänze aus Surimi nicht gleich auf den ersten Blick als Krebsfleischimitat erkennbar sind.
„Gemäß der Verordnung (EU) Nr. 1379/2013 Anhang I gehört unser hergestelltes Surimi der kombinierten Nomenklatur 604 20 05 – Fische, zubereitet oder haltbar gemacht; Kaviar und Kaviarersatz, aus Fischeiern gewonnen an. Seinen Ursprung und eine jahrhundertealte Tradition hat Surimi in Japan. Übersetzt heißt es: zermahlenes Fleisch. In Europa wird unter Surimi daraus hergestelltes Krebsfleischimitat verstanden, wobei Surimi gefolgt von Krebsfleischimitat aus Fischmuskeleiweiß geformt die handelsübliche Bezeichnung ist. Dass das Surimi als geografische Herkunft gedeutet wird, war uns bislang nicht bekannt.“
VG Handel GmbH
12. 8. 2014
Wir meinen: Auf Produktbezeichnungen ist nicht immer Verlass. Lesen Sie auch klein gedruckte Angaben und die Zutatenliste. In dieser ist verlässlich angeführt, woraus ein Produkt besteht.
"Energiearm", aber 59 kcal pro Milliliter im "XOXO Tropical Sparkling Drink"? Da stimmt etwas nicht! Der Hersteller hat sich bei der Kalorienangabe geirrt.
Die Erdnussbutter "Peanut Revolution Creamy" von Rapunzel gibt sich als bayrisches Produkt aus. Die Angabe zur chinesischen Herkunft der Erdnüsse fehlt.
"Ohne Zusatz- und Konservierungsstoffe" – diese Auslobung ist verwirrend und in diesem Fall nicht korrekt. Die "Vemondo Vegane Fruitballs Dattel Espresso Banane" enthalten den Zusatzstoff Lecithin.
„Lay’s Bugles“-Knabbereien sind jetzt im Beutel mit nur 75 Gramm statt 95 Gramm erhältlich, kosten aber mehr als zuvor! Ein weiterer Fall von Shrinkflation im Knabbersegment.
Bei den "Biscland Lemon Precious" gibt es keine Zutatenliste in deutscher Sprache. Bei einem Produkt im österreichischen Handel sind allerdings Kennzeichnungen auf Deutsch verpflichtend.
Das darf bei einer verpflichtenden Angabe nicht vorkommen: Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist bei der "Billa Erdnusscreme" kaum zu lesen. Wie wäre es mit einer Aktualisierung der Schrift?
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