Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: eine Packung Twix, bei der zwar der Inhalt reduziert wurde, aber nicht der Preis. |
Twix - Gut versteckte Preiserhöhung
Twix: Insgesamt 58 g Süßigkeit steckten bislang in der goldenen Hülle. Jetzt wurde die Füllmenge auf 50 g reduziert. (Bild: K.Schreiner/VKI)
Auch die Packung selbst ist ein bisschen kleiner geworden. Doch das ist mit freiem Auge kaum zu erkennen. (Bild: K.Schreiner/VKI)
Rund 13 Prozent teurer geworden
Das steht drauf: Twix
Gekauft bei: in vielen Geschäften erhältlich
Das ist das Problem
Eine Packung Twix. Insgesamt 58 g Süßigkeit steckten bislang in der goldenen Hülle. Jetzt wurde die Füllmenge auf 50 g reduziert. Auch die Packung selbst ist ein bisschen kleiner geworden. Doch das ist mit freiem Auge kaum zu erkennen. Nur am Preis hat sich nichts geändert. Twix Schokoriegel sind dadurch de facto um rund 13 Prozent teurer geworden. So einfach geht das.
Plötzlich weniger Schokolade ...
Beizeiten, nämlich noch im Geschäft, erkennen das nur diejenigen Kunden, die die Packungsaufschrift jedes Mal aufs Neue genau lesen, sich an die Füllmenge der alten Packung erinnern und gleich und an Ort und Stelle den Preis bezogen auf die neue Füllmenge berechnen. Das werden wohl nicht allzu viele sein.
Den meisten Kunden fällt erst nach dem Öffnen der Packung auf, dass sie für ihr gutes Geld plötzlich weniger Schokoriegel bekommen.
Hersteller Mars begründet die Preiserhöhung in seiner Stellungnahme an uns mit kontinuierlichen Preissteigerungen bei Rohstoffen, Energie und Logistik.
Also höhere Kosten – höherer Produktpreis. Mag schon sein. Wir finden allerdings, eine Preiserhöhung, die sofort am Preisschild zu erkennen ist, wäre allemal ehrlicher.
Reaktion der Firma Mars
Was Mars zur versteckten Preiserhöhung von Twix sagt.
"Es ist richtig, dass wir die Grammatur unseres Produktes Twix verringert haben. Hintergrund dafür ist die Tatsache, dass wir als Süßwarenhersteller mit kontinuierlichen Preissteigerungen im Rohstoff-, Energie- und Logistikbereich konfrontiert sind. Diese Preissteigerungen puffern wir, wo immer möglich, mit effizienteren Prozessen ab. Dennoch lässt es sich nicht immer vermeiden, die gestiegenen Kosten an unsere Handelspartner weiterzugeben, um unseren hohen Qualitätsanspruch auch weiterhin zu erfüllen. Je nach Produkt haben wir hinsichtlich Grammatur und Preisgestaltung deshalb unterschiedliche Maßnahmen getroffen, um diesen Herausforderungen sinnvoll begegnen zu können.
Als Hersteller können wir ausschließlich Einfluss auf die Preise nehmen, die wir von unserem Handelspartner verlangen. Die Verkaufspreise an den Endverbraucher legt der Handel fest. Mars entwickelt auf Basis von Markt- und Konsumentenerkenntnissen nur eine unverbindliche Preisempfehlung für den Handel als tatsächlich unverbindliche Orientierungsgröße. Da jeder sein Geschäft anders führt, werden am Markt durchaus unterschiedliche Preise verlangt. Die Preise bleiben für unsere Endkunden auf jeden Fall transparent, da sich auf allen Packungen das Gewicht befindet und im Handel die Grundpreise, z.B. pro 100 g, ausgezeichnet werden müssen.
Unabhängig davon sehen wir uns als Familienunternehmen in der Verantwortung, durch kontinuierliche Investitionen in nachhaltige Rohstoffe und innovative Produktionsverfahren zu einer zukunftsfähigen Wertschöpfungskette beizutragen. So haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 100 Prozent unseres globalen Kakaobedarfs aus nachhaltigen Quellen zu beziehen. Im letzten Jahr – 2012 – haben wir unser gesetztes Zwischenziel von 20 Prozent dabei bereits übertroffen und sind zum weltweit größten Abnehmer von zertifiziertem Kakao geworden. Auch im Bereich Umweltschutz hat Mars ehrgeizige Ziele und will unter dem Motto „Nachhaltig in einer Generation“ insbesondere durch Effizienzsteigerungen und den Einsatz neuer Technologien ab 2040 weltweit CO2-neutral produzieren.
Wir sind davon überzeugt, dass nicht nur die Kakaobauern und andere Partner entlang der Wertschöpfungskette, sondern auch unsere Konsumenten von diesem Einsatz für mehr Nachhaltigkeit profitieren."
Mars Austria OG
31.5.2013
Wir meinen: Gegen versteckte Preiserhöhungen hilft nur eines: auf die Angaben zur Nettofüllmenge achten und Produkte, die klammheimlich teurer geworden sind, im Regal liegen lassen.