Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: eine Packung Schoko Früchte, die von außen mehr Inhalt suggeriert, als tatsächlich enthalten ist. |
Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: eine Packung Schoko Früchte, die von außen mehr Inhalt suggeriert, als tatsächlich enthalten ist. |
The Fresh Company Schoko Früchte: Die Packung suggeriert von außen mehr Inhalt, als vorhanden. Bild: VKI
The Fresh Company Schoko Früchte: Erst nach dem Öffnen zeigt sich, dass die Verpackung viel Luft enthält. Bild: VKI
Das steht drauf: The Fresh Company Schoko Früchte
Gekauft bei: Billa
Eine KONSUMENT-Leserin hatte eine Packung Schoko Früchte von The Fresh Company erstanden und nach Hause getragen. Doch als sie den Karton voll Vorfreude auf die Nascherei öffnete, wollte sie ihren Augen nicht trauen. „Ich habe mir Schoko-Früchte von der Fresh-Company bei Billa gekauft. Der Inhalt war im Vergleich zur Verpackung mickrig. Den Karton könnte man durchaus so gestalten, dass weniger Luft drin ist“, schrieb sie uns.
Wir leiteten ihr Schreiben an Hersteller Vetter Slovakia weiter und baten um Stellungnahme. Die Verpackung sei für eine breite Produktrange entwickelt worden und je nach Produkt könne sich ein geringfügiger Lufteinschluss ergeben, erklärte das Unternehmen. Die fertig gepackten Produkte seien vor Markteinführung zur Beurteilung an die Eichdirektion in Deutschland gesendet und die vollständige Erfüllung des deutschen Eichgesetzes sei bestätigt worden.
The Fresh Company Schoko Früchte werden in einem Karton mit Plastikinnenbeutel verkauft. Öffnet man den Karton und nimmt den Plastikbeutel heraus, sieht man, dass in den Karton ein zweiter Boden eingezogen ist. Öffnet man auch den Plastikbeutel, erkennt man, dass er nur sehr mickrig mit Schoko-Früchten gefüllt ist.
Auch wenn bei dieser Verpackung das deutsche Eichgesetz erfüllt ist: Schoko-Früchte lassen sich bei weitem materialsparender und somit umwelt- und konsumentenfreundlicher verpacken. So viel Luft in der Verpackung muss absolut nicht sein.
Was Vetter Slovakia zur übergroßen Verpackung der Schoko Früchte sagt.
„Die reklamierende Konsumentin gibt an, einen übermäßigen Lufteinschluss bei einem Produkt aus unserer Range ,schokolierte Früchte‘ festgestellt zu haben. Welches Produkt hiermit im speziellen gemeint ist, können wir Ihrem Schreiben leider nicht entnehmen.
Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass die hier gegenständliche Verpackung für eine breite Produktrange entwickelt wurde und sich je nach Produkt ein geringfügiger Lufteinschluss ergeben kann.
Einige Beispiele aus unserer Produktrange sind schokolierte Trockenfrüchte wie beispielsweise …
. kandierte Amarenakirschen
. Apfelringe
. Cranberries
. entsteinte Aprikosen
. Ananas-Stücke
. entsteinte Pflaumen
. verschiedene Mischungen u.v.m.
Da es sich bei der verwendeten Rohware in erster Linie um Naturprodukte handelt, können unterschiedliche Füllhöhen zunächst durch die heterogene Beschaffenheit der verschiedenen Früchte hinsichtlich ihrer Form und Größe begründet sein.
So ergeben sich bei größeren Früchten bzw. Fruchtstücken nahezu keine Lufträume, während bei kleineren (wie bspw. Ananas-Stücken) ein geringer Luftraum auftreten kann. Hierbei bleibt allerdings anzumerken, dass die tendenziell kleineren Früchte aus diesem Grund unsererseits in einer etwas weniger tiefen bzw. ,bauchigen‘ Verpackung angeboten werden, um Lufträume so weit wie möglich zu reduzieren.
Darüber hinaus muss angemerkt werden, dass o.g. Produkte in unserer Produktion händisch verpackt und versiegelt werden, um ein möglichst schonendes Handling unserer Manufaktur-Produkte zu gewährleisten. Hierzu gehört auch ein geringfügiger Spielraum der vorgesehenen Pappschachtel, um die Früchte im letzten Arbeitsschritt nicht unnötig zu beschädigen.
Da wir jegliche Bemühungen für einen umfassenden Verbraucherschutz begrüßen, haben wir die betroffenen und fertig gepackten Produkte selbstverständlich bereits vor Markteinführung zur Beurteilung an die zuständige Eichdirektion unseres Vertriebs in Deutschland gesendet. Besagte Behörde bestätigte uns die vollständige Erfüllung des § 7 Abs. 2 des deutschen Eichgesetzes.
Aus diesem Grund ist der von Ihnen vorgebrachte, unpräzise Kommentar für uns zum aktuellen Zeitpunkt nicht nachvollziehbar.“
The Fresh Company, Vetter Slovakia spol. s r.o.
21. 12. 2016
Wir meinen: Durch Schütteln der Packung lässt sich in etwa abschätzen, wie viel Schoko-Früchte drinnen sind. Lassen Sie Produkte in unnötig großen Verpackungen beim nächsten Einkauf einfach im Regal stehen.
Nur zu einem Drittel mit Cerealien gefüllt: Die übergroße Verpackung der "Billa Karamell Dinkel Flakes" verärgert Konsument:innen. Vergeudung von Ressourcen und Stauraum!
Shrinkflation: Verändertes Design, weniger Inhalt – die "Leone Pastiglie Mandarine" kommen den Konsument:innen nun um 11 Prozent teurer.
"Ohne Zusatz- und Konservierungsstoffe" – diese Auslobung ist verwirrend und in diesem Fall nicht korrekt. Die "Vemondo Vegane Fruitballs Dattel Espresso Banane" enthalten den Zusatzstoff Lecithin.
Der „Schokoladenmeister“ hat die „Lindt Maître Chocolatier“-Tafeln geshrinkt. Zehn Gramm weniger Schokolade im neuen Verpackungsdesign. Der Preis hat sich allerdings nicht verändert!
Die "Falcone Amaretti Pistacchio" füllen nur etwa ein Drittel des Verpackungskartons. Im Innenbeutel kommen nur 17 Stück grüne Kekse zum Vorschein.
Von außen ist es bei den "Kotányi Grill Gemüse"-Gewürzdosen nicht zu sehen: Etwa zwei Drittel des Inhalts sind nur "würzige Luft"! Konsument:innen fühlen sich getäuscht und reagieren verärgert auf Ressourcenverschwendung.
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