Zum Inhalt
Stickler Bauernblunze: halbes Kranzerl Bauernblunze
Stickler Bauernblunze: Das traditionell wirkenden Produkt mit dem Etikett "Landfleischerei" lässt herkömmliche Zutaten erwarten. Bild: VKI

Stickler Bauernblunze: mit Palmöl und Glutamat

Nicht alles, was nach traditionell bäuerlichem Produkt aussieht, enthält zur Gänze herkömmliche Zutaten. Die Stickler Bauernblunze aus der „Landfleischerei“ überrascht negativ mit Palmöl und Geschmacksverstärker.

Was alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Nicht nur traditionelle Zutaten aus der „Landfleischerei“ – in der Stickler Bauernblunze steckt Palmöl und der Geschmacksverstärker Glutamat.

Das ist das Problem

Das steht drauf: Stickler Bauernblunze

Gekauft bei: in vielen Geschäften erhältlich

Herr J. kaufte bei INTERSPAR eine „Bauernblunze“ der Firma Stickler. Doch das bedauerte er gleich darauf: „Leider habe ich nicht vor dem Kauf die Zutatenliste gelesen, erst zu Hause“, schreibt er uns verärgert und meint ironisch: „Ich wusste nicht, dass unsere Bauern Palmenhaine besitzen, um Palmöl zu erzeugen und dieses in eine ‚Bauernblunze‘ einzuarbeiten! In Zukunft habe ich wirklich bei jedem Einkauf meine Brille auf der Nase.“

Landfleischerei verwendet Palmöl

Auf dem Etikett der Wurstware ist auf rotem Hintergrund, also unübersehbar, der Firmenname Stickler und „Ihre Landfleischerei“ zu lesen. In der Vorstellung vieler Konsumentinnen und Konsumenten erzeugt das ein Bild eines traditionellen Betriebes. Sowohl der Produktname „Bauernblunze“ als auch der Hinweis „Landfleischerei“ lassen ein ursprüngliches Produkt mit herkömmlichen Zutaten erwarten. Doch eine Zutat überrascht: Palmöl. Das würden wir, wie auch Herr J., nicht in einer Bauernblunze vermuten.

Palmöl in enthaltenen Röstzwiebeln

Stickler Bauernblunze: Zutatenliste
Stickler Bauernblunze, Zutatenliste: Über die enthaltenen Röstzwiebel kommt das Palmöl in die Blunze. Bild: VKI

Die Zutatenliste verdeutlicht: Das Palmöl gelangt durch die zugesetzten Röstzwiebeln in die Blutwurst. Doch egal ob Palmöl direkt zugesetzt wurde oder durch einzelne Zutaten in das Produkt gelangt – Konsumentinnen und Konsumenten möchten zunehmend auf das vielfach kritisierte Öl verzichten.

Palmöl in der Kritik

Palmöl findet sich leider häufig in Produkten, in denen wir es nicht erwarten. Es ist das weltweit am häufigsten verwendete, weil billigste, Pflanzenöl. Doch aus ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Aspekten steht konventionelles Palmöl allgemein in der Kritik. Zerstörte Regenwälder aufgrund klimaschädlicher Brandrodungen, die Problematik der riesigen Monokulturen sowie wirtschaftliche und soziale Probleme in den Erzeugerländern sind nur einige Schlagworte dazu.

Darüber hinaus finden sich oft Schadstoffe im raffinierten Palmöl. Manche davon stehen im Verdacht, möglicherweise krebserregend zu sein. Ausreichend Gründe, um Palmfett zu meiden und sich zu Recht über unerwartetes Palmöl in der Bauernblunze zu ärgern! Übrigens: Ob als Palmfett oder Palmöl bezeichnet, ist dabei sozusagen „wurscht“, aber in jedem Fall nicht „blunzn“!

Keine Firmenreaktion

Was sagt die Firma Stickler dazu? Leider hat uns trotz wiederholter Nachfrage bis Redaktionsschluss keine schriftliche Reaktion aus der Landfleischerei erreicht.

Geschmacksverstärker zugesetzt

Noch dazu ärgerlich: Dem bäuerlichen Produkt ist auch Glutamat in Form des Geschmacksverstärkers Mononatriumglutamat zugesetzt (E 621). Zwar fehlen eindeutige wissenschaftliche Beweise, dass Glutamat Unverträglichkeitssymptome hervorrufen kann, dennoch möchten viele Konsumentinnen und Konsumenten auf diesen Zusatzstoff verzichten. Hintergrund: Zu viele Geschmacksverstärker im Essen können die Sensibilität für das natürliche Aroma von Lebensmitteln beeinträchtigen.

Wir empfehlen

Auf Auslobungen oder Produktnamen, die eine traditionelle Machart und Zusammensetzung darstellen, können Sie sich leider nicht immer verlassen. Am besten lesen Sie schon vor dem Kauf die Zutatenliste, um keine Produkte mit unerwünschten Inhaltstoffen wie zum Beispiel Palmöl, Geschmacksverstärkern oder synthetische Farb- und Aromastoffen in Ihren Einkaufswagen zu packen.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Rote Grütze 25 Prozent teurer

Rote Grütze 25 Prozent teurer

Weniger Inhalt, gleicher Preis. Ein klassischer Fall von Shrinkflation, der einem Konsumenten beim Einkauf der Roten Grütze von Dr. Oetker aufgefallen ist.

Tann Beef Ribs: Wenig Ripperl im Karton

Tann Beef Ribs: Wenig Ripperl im Karton

Die Rinder-Ripperl von Tann, erhältlich bei Spar, haben eine große Verpackung. Der Inhalt jedoch ist dazu verhältnismäßig klein. Das sorgt für Ärger beim Kauf.

Vitalis Müsli: Preiserhöhung um 30 Prozent

Vitalis Müsli: Preiserhöhung um 30 Prozent

Um 100 Gramm weniger Inhalt haben die „Vitalis Knuspermüsli Schoko“ von Dr. Oetker. Der Preis ist allerdings gleichgeblieben. Immerhin macht der Hersteller darauf aufmerksam.

PENNY: Aktionsware nicht vorrätig

PENNY: Aktionsware nicht vorrätig

Gerade in Zeiten hoher Preissteigerungen erfreuen sich Aktionen im Lebensmittelhandel großer Beliebtheit. Besonders ärgerlich werden diese allerdings, wenn die Aktionsware nicht vorrätig ist.

Zarte Mandelschnitten mit großer Verpackung

Zarte Mandelschnitten mit großer Verpackung

Die Verpackung groß, die Enttäuschung noch größer – die „Zarten Mandelschnitten“ von Spar Premium lassen mehr Inhalt vermuten, als sie tatsächlich enthalten.

Milupa Milumil Folgemilch 3: Luftraum mitgekauft

Milupa Milumil Folgemilch 3: Luftraum mitgekauft

In der „Milupa Milumil Folgemilch 3“ beginnt das Produkt erst etliche Zentimeter unterhalb des Packungsrandes. Die Packung ist nur zu etwas mehr als der Hälfte mit Milchpulver befüllt:

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang