Was alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: "Spar enjoy 'planted' Jerusalem Style Wrap" gibt sich als fleischloses Lebensmittel, doch in der Zutatenliste ist bei der Füllung von "Hühnerbrust gebraten und gewürfelt" die Rede.
Spar enjoy "planted" Jerusalem Style Wrap: Fleisch in der Zutatenliste
Spar gibt Entwarnung: Mit dem "Spar enjoy 'planted' Jerusalem Style Wrap" haben Vegetarier:innen und Veganer:innen kein Fleisch gegessen. Es handelt sich um einen Irrtum bei der Deklaration. Spar stoppt die Charge mit dem Beschriftungsfehler.
Das steht drauf: Spar enjoy "planted" Jerusalem Style Wrap
Gekauft bei: Spar
Das ist das Problem
Frau L. hat den "Spar enjoy 'planted‘ Jerusalem Style Wrap" in der festen Annahme gegessen, einen fleischlosen Snack der Spar-Eigenmarke gekauft zu haben. Beim Entsorgen der Verpackung fällt ihr Blick auf die Zutatenliste: "Wieso ist hier echtes Fleisch drinnen", Frau L. ist irritiert und fragt sich, ob sie jetzt das erste Mal seit über zehn Jahren unabsichtlich Fleisch zu sich genommen hat.
Dieser Frage wollten wir nachgehen. "Spar enjoy 'planted' Jerusalem Style Wrap" ist bei Spar in der Kühltheke zu finden. Es handelt sich um einen mit Hummus gefüllten Wrap. Auf der Vorderseite der Verpackung befindet sich die Auslobung mit der Bildmarke "Planted". Unter der Schweizer Marke Planted wird pflanzenbasierter, veganer Fleischersatz im Einzelhandel vertrieben, z. B. Ersatzprodukte für Schnitzel und Filetstreifen.
Der Wrap von Spar enthält neben anderen Zutaten eben auch den veganen Fleischersatz der Marke Planted. Durch die Auslobung der Marke auf der Vorderseite könnten Konsument:innen annehmen, ein fleischloses, womöglich sogar veganes Produkt einzukaufen. Wie kommt es, dass beim "Spar enjoy 'planted' Jerusalem Style Wrap" (gekauft in einer Spar-Filiale im Burgenland, Mitte Oktober) Hühnerbrust als Zutat zu lesen ist? Für Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, kann es eine unangenehme Überraschung sein, irrtümlich Fleisch gegessen zu haben.
Kein Fleisch enthalten
Die Marke Planted ist vielen Konsument:innen bekannt und verspricht ein fleischloses Lebensmittel. Entweder ist beim „Spar enjoy ‚planted‘ Jerusalem Style Wrap“ das Planted-Logo falsch oder die Zutatenliste. Doch ohne weitere Informationen lässt sich diese Frage für Konsument:innen nicht klären.
Fleischersatzprodukte haben oft einen fleischähnlichen Geschmack – diesen wollen die Hersteller schließlich auch erzielen. Auch die Textur ist meist schon sehr ähnlich zu Fleisch. Wir haben also Spar umgehend um Stellungnahme gebeten. Laut dem Unternehmen habe die Kundin kein Fleisch zu sich genommen, es handle sich um einen Fehler bei der Deklaration in der Zutatenliste, der sofort behoben werden soll.
Das haben wir auch in einer Wiener Filiale nachgeprüft. Wenige Tage nach der Meldung der Konsumentin haben wir den "Spar enjoy 'planted' Jerusalem Style Wrap" ohne Hühnerfleisch laut Zutatenliste, dafür aber mit veganem Fleischersatz auf Erbsenproteinbasis vorgefunden. Passt! Gut, dass Spar so schnell reagiert.
Reaktion von Spar
Der Handelskonzern gibt "Entwarnung": kein Fleisch, sondern lediglich Etikettierungsfehler.
"Wir können hier gleich Entwarnung geben – die Kundin hat keinesfalls Fleisch gegessen – das war die vegane Alternative von planted, die wirklich sehr gut gelungen ist.
Wir haben vom Hersteller die Rückmeldung erhalten, dass ein Fehler bei der Deklaration passiert und Hühnerfleisch fälschlicherweise bei den Zutaten angegeben wurde.
Da diese Produkte ein sehr kurzes MHD haben, konnten wir aufgrund unserer raschen Reaktion noch die Produkte mit MHD 12.11.2023 – 14.11.2023 aus dem Verkauf nehmen.
Der Fehler wurde umgehend behoben und betrifft nur 4 verschiedene MHDs – zu Zeitpunkt der Meldung war das MHD 11.11.2023 bereits verkauft.
Das Produkt ist völlig unbedenklich und enthält kein Fleisch! Es ist lediglich ein Deklarationsfehler der umgehend behoben wurde."
SPAR Österreichische Warenhandels-AG
21.11.2023
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Melden Sie uns Produkte, wenn Sie von deren widersprüchlichen Angaben irritiert sind, wir gehen der Sache nach. Die Kennzeichnungen auf Lebensmitteln müssen korrekt sein.
Lesen Sie auf konsument.at
Vegane Burger - Gesünder als Fleisch? (11/2020)
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