Was Konsumenten alles zugemutet wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: die Packung Milka Peanut Caramel hat die gleiche Größe, aber eine geringere Füllmenge als die Packungen anderer Milka-Schokoladen. |
Was Konsumenten alles zugemutet wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: die Packung Milka Peanut Caramel hat die gleiche Größe, aber eine geringere Füllmenge als die Packungen anderer Milka-Schokoladen. |
Milka Peanut Caramel: Weniger Füllmenge, ärgerliche Kennzeichnung. (Bild: C. Pandur/VKI)
Milka bietet verschiedene Schokoladesorten in 300-g-Tafeln an. Die Tafel Milka Peanut Caramel ist zwar so groß wie diese 300-g-Tafeln ... (Bild: C. Pandur/VKI)
... sie enthält aber nur 276 g Schokolade. (Bild: C. Pandur/VKI)
Das steht drauf: Milka Peanut Caramel
Gekauft bei: in vielen Geschäften erhältlich
Milka preist die Schokoladesorte Peanut Caramel im Internet in höchsten Tönen an. "Milka Peanut Caramel überrascht mit einer Füllung aus knackigen Erdnüssen, cremigem Karamell, zarter Milka Alpenmilchschokolade und einer Extra-Schicht aus Knusper-Reis und Erdnussstückchen", heißt es auf der Milka-Homepage.
Eine Konsument-Leserin kaufte eine Tafel Peanut Caramel, las die Packungsaufschrift, öffnete die Packung und war gleich in mehrerer Hinsicht überrascht – aber leider nicht angenehm. Milka bietet verschiedene Schokoladesorten in 300-g-Tafeln an. Die Tafel Milka Peanut Caramel sei ebenso groß wie diese 300-g-Tafeln, enthalte aber nur 276 g Schokolade, schrieb sie uns. Obendrein seien in der Packung Peanuts Caramel nur mehr acht Rippen mit je drei Stück Schokolade drin, früher wären es neun Rippen mit je vier Stück Schokolade gewesen.
Wir baten den Lebensmittelkonzern Mondelez um Stellungnahme: Die Anzahl der Rippen und Stücke sei verringert, die einzelnen Schokoladenstücke größer geworden, "um den vollen Genuss und ein intensives Geschmackserlebnis zu verstärken", erklärte das Unternehmen. Und: Die unterschiedliche Grammatur verschiedener Sorten ergebe sich durch die jeweiligen Zutaten, da das Volumen immer konstant gehalten werde. Ach so.
Bei Milka Peanut Caramel gibt es aber noch etliches anderes zu kritisieren: Vorne auf der Packung ist eine Milchkanne abgebildet, um die "100 % Alpenmilch Schokolade" herum geschrieben ist. Weiters wird darauf hingewiesen, dass sich Mondelez für erneuerbare Energie einsetzt und Förderer des Nationalparks Hohe Tauern ist. Das lässt doch annehmen, dass die Schokolade in Österreich erzeugt wird, oder?
Fehlanzeige! Ackert man die Packungsaufschrift komplett durch, entdeckt man auf der Rückseite, rechts unten, in kleiner Schrift die Angabe "Hergestellt in Bulgarien". Eine weit gereiste Schokolade also.
Und trotz der Auslobung 100 % Alpenmilch Schokolade mitsamt abgebildeter Milchkanne ist in dieser Schokolade keine Vollmilch verarbeitet, sondern lediglich Milchpulver und Butterreinfett.
Rechtlich gibt es daran nichts auszusetzen. Bei der Schokoladeherstellung wird in der Regel keine Milch, sondern Milchpulver verwendet. Es ist zudem zulässig, Magermilch zu verwenden und Butterfett zuzusetzen, um den gewünschten Fettanteil zu erzielen.
Wir meinen allerdings: Bei Produkten, die keine Milch enthalten, sollte auch nicht mit Milch und Milchkannen geworben werden.
Was Mondelez zu den unterschiedlichen Füllmengen der Milka Schokoladen und zum Produktionsort der Peanut Caramel sagt:
"Es ist richtig, dass die Anzahl der Rippen und Stücke verringert wurde. Das bedeutet gleichzeitig, dass die Schokoladenstücke größer geworden sind, um den vollen Genuss und ein intensives Geschmackserlebnis – genau nach den Vorlieben der Zielgruppe – zu verstärken. Die unterschiedliche Grammatur bei unterschiedlichen Sorten ergibt sich durch die jeweiligen Zutaten, da das Volumen immer konstant gehalten wird. Wir geben die Grammatur deutlich auf der Verpackung an. Somit können Sie sich bereits vor dem Kauf umfassend informieren und entscheiden, ob das Produkt Ihren Erwartungen entspricht. Als zusätzliche Orientierung im Supermarkt kommt für Sie hinzu, dass alle Supermärkte verpflichtet sind, den Verkaufspreis pro Kilogramm direkt am Regal auszuweisen.
In der Tat wird diese Sorte – im Gegensatz zu allen anderen Großtafeln, die in Bludenz produziert werden –, in Bulgarien erzeugt. Und auch bei dieser Sorte verwenden wir ausschließlich Milch aus der Alpenregion für unsere Schokolade. Wir haben dazu mit unseren Milchlieferanten aus der Alpenregion entsprechende Verträge abgeschlossen. Bei jedem Liter Milch, den wir von unseren Lieferanten erhalten, stellen wir damit sicher, dass dieser zu 100 Prozent aus den Tälern und Hochtälern der Alpen sowie aus dem Alpenvorland stammt. Dies ist die Region rund um die südlichsten Landkreise Deutschlands, Österreichs und Norditaliens. Bevor die Alpenmilch in unsere Schokolade kommt, wird sie zu Milchpulver und Butterreinfett verarbeitet. Auch dahinter steht jahrzehntelange Erfahrung: Bereits der Schweizer „Schoko-Pionier“ Philippe Suchard hat zur Schokoladenherstellung Milchpulver verwendet.
Bereits seit 2007 besteht eine intensive Zusammenarbeit zwischen Milka und dem Nationalpark Hohe Tauern. Im Mittelpunkt steht der Schutz und Erhalt des Lebensraumes Alm und der damit verbundenen Artenvielfalt. Darauf sind wir stolz und kommunizieren das auf unseren Packungen unabhängig von ihrem Produktions-Ort.
Unser Engagement für erneuerbare Energien findet zum Teil lokal statt. Als internationaler Konzern betrachten wir das Thema Nachhaltigkeit vor allem ganzheitlich und länderübergreifend. Mit dem „Call for Well-being 2015 Progress Report“ legt Mondelez International erneut eine starke Zwischenbilanz in puncto Nachhaltigkeit vor: Mondelez International berichtet zum dritten Mal über Erfolge und Fortschritte seiner Nachhaltigkeitsinitiative „Call for Well-being“, die alle Aktivitäten zu Nachhaltigkeit und ausgewogener Lebensweise bündelt.
Die Einsparung von 48.500 Tonnen Verpackungsmaterial und die Reduktion des Wasserverbrauches um 17 % sind dabei nur zwei aus vielen anderen Beispielen aus unserem Report 2015. Weitere Informationen zum „Call for Well-being“ und dem Progress Report finden Sie unter: http://bit.ly/1vaENA5."
Mondelez Europe Services GmbH
19. 9. 2016
Wir meinen: Achten Sie auf die Nettofüllmenge und die am Regal angegebenen Kilopreise. Und im Übrigen gibt es auch weniger weit gereiste Naschereien.
Schärdinger Primina Butter - Größerer Becher, unveränderte Füllmenge (10/2016)
Spar Apfelmus mit Mango - Kleineres Glas, kaum veränderter Preis (5/2016)
Julius Meinl Instant Trinkschokoladenmischung - Halb leer (5/2016)
Ildefonso Feines Wiener Nougat Konfekt - Viel Verpackungsmaterial, wenig Inhalt (3/2016)
Nur zu einem Drittel mit Cerealien gefüllt: Die übergroße Verpackung der "Billa Karamell Dinkel Flakes" verärgert Konsument:innen. Vergeudung von Ressourcen und Stauraum!
Die "Falcone Amaretti Pistacchio" füllen nur etwa ein Drittel des Verpackungskartons. Im Innenbeutel kommen nur 17 Stück grüne Kekse zum Vorschein.
Von außen ist es bei den "Kotányi Grill Gemüse"-Gewürzdosen nicht zu sehen: Etwa zwei Drittel des Inhalts sind nur "würzige Luft"! Konsument:innen fühlen sich getäuscht und reagieren verärgert auf Ressourcenverschwendung.
Die Kartonverpackung der "Rapunzel Hefeflocken" lässt mehr Inhalt annehmen, als der Kunststoffbeutel tatsächlich enthält. Der Hinweis "Füllmenge technisch bedingt" schützt nicht vor enttäuschten Erwartungen.
Felix Austria hat den Verpackungsaufwand des "Knusperli Knusper Müsli 0 % Zuckerzusatz Waldbeer" reduziert – aber auch den Inhalt! 150 Gramm weniger drin: Shrinkflation!
Die Packung des Müslis "familia Brain-Food Mindful Flakes n' Clusters" ist nicht einmal bis zur Hälfte gefüllt. Der große Überkarton lässt Konsument:innen wesentlich mehr Inhalt erwarten.
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