Was alles versprochen - und gebrochen wird. Dicke Werbeversprechen im Lebensmittel-Check. - Diesmal: Fragwürdige Fleischimporte des REWE-Konzerns. |
Lammkeule aus Neuseeland - Weitgereistes Schaffleisch aus Neuseeland bei Billa
Lammkeule Neuseeland Hinteransicht
Lammkeule aus Neuseeland (Bild: VKI/K. Schreiner)
Lammkeule aus Neuseeland
Das steht drauf: Frische Lammkeule aus Neuseeland
Gekauft bei: Billa und Merkur
Eine Lammkeule, die um die halbe Welt gereist ist und bei der man Rätsel raten kann, wie lange sie hält.
Das ist drin
Woher kommt bei Billa eine frische Lammkeule? Aus Neuseeland! Man fasst es nicht. Frisches Fleisch muss erst um den halben Erdball reisen, bevor es bei uns im Kühlregal landet. Kein Wunder, dass bei einem so weiten Weg einiges durcheinander kommt. Sucht man auf der Verpackung die Mindesthaltbarkeitsfrist (MHD), wird’s verwirrend.
Statt eines Datums gibt es zwei – samt unterschiedlichen Lagertemperaturen – und so hält das Lamm mit einer Differenz von 10 Tagen unterschiedlich lange. Genaugenommen ist das auch egal, denn Schaffleisch vom anderen Ende der Welt ist ohnehin ein Unding. Umso mehr, als die Supermarktkette mit Ja!Natürlich auch Bio-Lamm aus Österreich verkauft. Bitte dort zugreifen.
Reaktionen
Reaktionen
Was der REWE-Konzern – Billa, Merkur, Penny, Adeg – dazu sagt, dass sein Lammfleisch aus Neuseeland kommt.
„Die Förderung der österreichischen Schafzucht hat bei Billa eine lange Tradition. Leider erhalten wir von der österreichischen Landwirtschaft nicht in ausreichender Menge Schaffleisch, so dass wir dieses auch aus Neuseeland importieren müssen.
Bei dem aus Neuseeland importieren Schaffleisch handelt es sich tatsächlich um Tiere, die auf der Weide aufgezogen wurden.“
Dr. Ulrike Vorberg, Tierärztin
REWE International AG
Wr. Neudorf
Wir meinen: Schwer zu glauben, dass die für einen Handelskonzern nächst verfügbaren Lämmer tatsächlich erst auf der südlichen Halbkugel herumspringen.
Österreichische Schaf und Ziegenbörse
"Zu ihrem Artikel kann ich berichten dass wir sehr wohl fähig sind große Mengen an Lammfleisch zu liefern, allerdings nicht zu den Preisen der neuseeländischen Ware. Die kommt aus einer anderen Volkswirtschaft und liegt ca. 50 % unter dem Preis unserer Ware."
Ing. Eduard Köck
Obmann der Österr. Schaf und Ziegenbörse
4.5.2010
Leserreaktionen
Auch aus Österreich
Wir sind sehr wohl fähig, große Mengen an Lammfleisch zu liefern, allerdings nicht zu den Preisen der neuseeländischen Ware. Die kommt aus einer anderen Volkswirtschaft und liegt circa 50 Prozent unter dem Preis unserer Ware.
Ing. Eduard Köck
Obmann der Österr. Schaf- und Ziegenbörse
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(aus Konsument 7/2010)