Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: eine Streusüße, die groß mit Stevia angibt, aber vor allem aus Maltodextrin besteht. |
Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: eine Streusüße, die groß mit Stevia angibt, aber vor allem aus Maltodextrin besteht. |
Kandisin Stevia Streusüße (Bild: VKI/U. Romstorfer)
Kandisin Stevia Streusüße: Bezeichnung und Gestaltung der Verpackung legen nahe, dass das Produkt zum Großteil aus den Süßstoffen der Steviapflanze besteht. (Bild: VKI/U. Romstorfer)
Kandisin Stevia Streusüße: Lediglich 3 Prozent Stevioglykosiden (Süßstoff der Steviapflanze) sind in dem Produkt enthalten. (Bild: VKI/U. Romstorfer)
Das steht drauf: Kandisin Stevia Streusüße
Gekauft bei: in vielen Geschäften erhältlich
„Stevia, mit Steviolglykosiden aus pflanzlicher Quelle, kalorienarm“ steht auf der Packung Kandisin Stevia Streusüße. Beim Wort Stevia ist statt eines i-Punkts ein stilisiertes Steviablatt zu sehen. Und unterhalb dieser Aufschrift ist u.a. ein mit Steviablättern garnierter Muffin abgebildet.
Die Produktbezeichnung und die Verpackungsgestaltung legen nahe, dass das Produkt zum Großteil aus den Süßstoffen der Steviapflanze (Steviolglykosiden) besteht. Doch der erste Eindruck trügt. Laut dem Kleingedruckten auf der Packungsrückseite setzt sich Kandisin Stevia Streusüße zu 97 % aus Maltodextrin (das ist ein Kohlenhydratgemisch, das vor allem aus Maisstärke gewonnen wird) und zu kläglichen 3 % aus Steviolglykosiden zusammen.
Steviolglykoside werden durch aufwendige chemische Verfahren aus der Steviapflanze gewonnen und sind daher weder „pflanzlich“ noch „natürlich“. Aber sie sind kalorienfrei. Maltodextrin hingegen, das laut Hersteller bei Kandisin Stevia Streusüße als Trägermaterial dient, ist kalorienhaltig. 100 g Kandisin Stevia Streusüße liefern immerhin 371 kcal, ein Teelöffel (ca. 0,5 g Streusüße) bringt es auf rund 2 kcal.
Damit gleich auf den ersten Blick klar ist, was in der Packung Kandisin Stevia Streusüße steckt, sollten der Steviolglykosid- und der Kaloriengehalt des Produkts gut sichtbar auf der Packungsvorderseite angegeben sein. Nicht schaden könnte auch eine andere Produktbezeichnung, z.B. „Kandisin mit Stevia“.
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Was Teekanne, zu deren Marken auch Kansisin zählt, dazu sagt, dass in Kandisin Stevia Streusüße kaum Steviolglykoside drin sind.
„100 % der in KANDISIN Stevia Streusüße eingesetzten Süßungsmittel sind Steviolglykoside aus den Blättern der Steviapflanze. Steviolglykoside sind bis zu 300-mal süßer als Zucker. Aus diesem Grund ist die Dosierung entscheidend.
Süßstoffe in Streuform sind eine besondere Produktgruppe. Sie benötigen als Hauptbestandteil einen Trägerstoff, um für den Verbraucher eine Dosierung und Verarbeitung wie Zucker (im Volumen, Löffel für Löffel) zu ermöglichen. Würde eine Streusüße zu 100 % aus Steviolglykosiden bestehen, wäre die Süßkraft so hoch, dass man sie nur sehr schwer dosieren könnte. Außerdem würde das für das Kochen und Backen so wichtige Volumen fehlen.
Damit wir unseren Konsumenten ein Produkt mit optimaler Süßkraft in feinkörniger und lockerer Konsistenz anbieten können, dient uns als Trägermaterial Maltodextrin. Dies ist bei Streusüßen Stand der Technik und wird von fast allen Mitbewerbern eingesetzt.“
TEEKANNE GmbH
2. 12. 2014
Wir meinen: Bitte für die Zukunft eine Produktbezeichnung wählen, die nicht so tut, als würde der Süßstoff ausschließlich aus Stevia bestehen. Außerdem: den tatsächlichen Kaloriengehalt gut sichtbar draufschreiben, statt mit einem schwammigen „kalorienarm“ zu werben.
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