Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: eine Kalbs-Pariser, die überwiegend aus Schweinefleisch besteht. |
Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: eine Kalbs-Pariser, die überwiegend aus Schweinefleisch besteht. |
Ja! Natürlich Kalbs-Pariser. (Bild: U. Romstorfer/VKI)
Ja! Natürlich Kalbs-Pariser: Wie viel Kalb enthält diese Wurst? (Bild: U. Romstorfer/VKI)
Ja! Natürlich Kalbs-Pariser: Das Produkt besteht nur zu 15 % aus Kalbfleisch und zu 55 % aus Schweinefleisch. Laut Lebensmittelcodex ist das erlaubt. (Bild: U. Romstorfer/VKI)
Das steht drauf: Ja! Natürlich Kalbs-Pariser
Gekauft bei: Billa, Merkur
Eine Packung Kalbs-Pariser von Ja! Natürlich, in der die Wurst von außen gut sichtbar Scheibe für Scheibe aufgelegt ist. Preisfrage: Woraus, wenn nicht großteils aus Kalbfleisch, soll ein Produkt mit der Bezeichnung Kalbs-Pariser wohl bestehen? Die Antwort findet man in der Zutatenliste: hauptsächlich aus Schweinefleisch!
Die Ja! Natürlich Kalbs-Pariser setzt sich demnach aus 55 % Bio-Schweinefleisch, 15 % Bio-Kalbfleisch, Bio-Speck, Wasser, Speisesalz, Bio-Gewürzen und noch etlichen weiteren Bestandteilen zusammen.
Nach den einschlägigen Bestimmungen ist daran auch nichts zu bekritteln. Laut Lebensmittelcodex sollte eine Kalbs-Pariser 50 Teile Rindfleisch und/oder Schweinefleisch, 20 Teile Speck und 30 Teile Trinkwasser enthalten. Bei Einhaltung bestimmter, im Codex vorgegebener Grenzwerte darf für die Herstellung der Wurst aber auch mehr Fleisch und weniger Speck bzw. weniger Trinkwasser verwendet werden. Mehr Speck und weniger Fleisch zu verwursten ist hingegen untersagt, da Fleisch der wertbestimmende Anteil des Produktes ist.
Konsumenten rechnen allerdings nicht damit, dass eine Kalbs-Pariser überwiegend aus Schweinefleisch bestehen kann. „Das kann ja nicht sein! Man kauft Kalb und bekommt Schwein!“, schrieb uns ein Leser empört.
Wir baten Rewe um Stellungnahme. Das Unternehmen verwies auf die Codex-Bestimmungen und darauf, dass der Einsatz von Schweinefleisch und Schweinespeck in der Kalbs-Pariser branchenüblich sei. Rewe kündigte aber auch an, Verbesserungsmöglichkeiten bei der Deklaration und Aufmachung der Ja! Natürlich Kalbs-Pariser zu prüfen. Freut uns und wir bleiben dran.
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Was Rewe dazu sagt, dass in seiner Ja! Natürlich Kalbs-Pariser hauptsächlich Schweinefleisch verarbeitet ist.
„Im Österreichische Lebensmittelbuch Codexkapitel/B 14 / Fleisch und Fleischerzeugnisse (http://www.lebensmittelbuch.at/fleisch-und-fleischprodukte/fleischerzeugnisse/herstellung/allgemeines/) des Bundesministeriums für Gesundheit ist klar geregelt, dass Wurst immer Schweine-, Kalb- und Rindfleisch enthalten darf, ohne gesondert darauf hinzuweisen. Einsatz von Schweinefleisch und Schweinespeck in der ,Kalbspariser‘ ist übrigens generell branchenüblich.
Selbstverständlich werden alle Ja! Natürlich Wursterzeugnisse immer auch von der Lebensmitteluntersuchungsanstalt auf die relevanten Kennzeichnungsvorgaben inkl. Codex sowie die Deklaration geprüft – so auch die Ja! Natürlich Kalbspariser.
Ja! Natürlich legt große Sorgfalt darauf, alle Inhaltsstoffe genau und klar ersichtlich auszuzeichnen, sodass es für unsere Kundinnen und Kunden schnell und nachvollziehbar verständlich ist, woraus das Produkt besteht.
Dennoch nehmen wir die Anregung des Kunden gerne zum Anlass und prüfen, ob seitens Deklaration und Aufmachung Verbesserungsmöglichkeiten bestehen.“
REWE International AG
12. 3. 2015
Wir meinen: Wir warten voll Optimismus auf eine unmissverständliche Produktdeklaration und Produktaufmachung.
Unklare Angaben verunsichern Konsument:innen. Der Hinweis "aus pestizidfreiem Anbau" ist auf der Verpackung durchgestrichen. Laut Auslobung handelt es sich aber auch nicht um einen konventionellen Salat.
Beim "Waldfrucht"-Tee von dm passen Aufmachung und Zusammensetzung nicht zusammen. Johannisbeeren sind nur zu 7 Prozent, Heidelbeeren nur zu 6 Prozent enthalten.
Die Fruchtrollen nennen sich nach der englischen Bezeichnung für Himbeeren. Zusätzlich sind Abbildungen der rötlichen Beeren auf der Packungs-Vorderseite zu sehen. Im Produkt sind diese aber nur zu ein Prozent enthalten. Hauptbestandteil sind Äpfel und Birnen.
Die weiße Schrift auf gelbem Hintergrund lässt sich nur mit Mühe entziffern. Kennzeichnungen auf Lebensmitteln müssen aber gut lesbar sein.
Bei einem als "Haferbrei" benannten Produkt erwarten Kund:innen eine Porridgebasis aus Hafer – der große Weizenanteil überrascht. Davon ist auf der Vorderseite der Packung keine Rede.
Der Riegel besteht vor allem aus Erdnüssen. Diese werden jedoch erst auf der Rückseite genannt.
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