Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: ein Saft von Beutelsbacher, der groß mit Früchten lockt, obwohl er hauptsächlich Apfelsaft enthält. |
Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: ein Saft von Beutelsbacher, der groß mit Früchten lockt, obwohl er hauptsächlich Apfelsaft enthält. |
Beutelsbacher Aprikose-Pfirsich Saft: Auf der Saftflasche sind neben dem Apfel die Früchte Aprikose und Pfirsich groß beworben. Bild: VKI
Beutelsbacher Aprikose-Pfirsich: Die Flaschenrückseite zeigt, das Getränk enthält entgegen der Erwartung hauptsächlich Apfelsaft. Bild: VKI
Das steht drauf: Beutelsbacher Aprikose-Pfirsich
Gekauft bei: Basic Bio Supermarkt
Die deutsche Beutelsbacher Fruchtsaftkelterei erzeugt diverse Fruchtsäfte, so auch einen Aprikose-Pfirsich Saft. Ein Konsument-Leser hatte uns auf dieses Produkt aufmerksam gemacht. Auf dem Flaschenetikett stand in großen Lettern „Aprikose-Pfirsich“ und in deutlich kleinerer Schrift „100 % Direktsaft aus Aprikosen, Pfirsichen und Äpfeln“. Auf dem Etikett waren zwei Pfirsiche, eine halbe Marille und ein Apfel abgebildet. Der Produktname und die Etikettgestaltung legten nahe, dass dieser Saft in erster Linie aus Aprikose, also Marille und Pfirsich erzeugt ist.
Doch im Kleingedruckten auf der Flaschenrückseite stand es anders. Laut Zutatenliste setzte sich das Getränk zu 62 % aus Apfelsaft, zu 24 % aus Pfirsichmark, zu 12 % aus Aprikosenmark und zu 2 % aus Acerolakirschsaft zusammen. „Der Saft wird ganz groß (und teuer) als „Aprikose-Pfirsich“ verkauft.
Im Endeffekt enthält er 62 % Apfelsaft!! Kunden fühlen sich natürlich hinters Licht geführt“, schrieb uns der Leser empört.
Wir fragten bei Beutelsbacher nach. Das Unternehmen erklärte, dass das Etikett bereits überarbeitet und die Reihenfolge der auf dem Etikett angeführten Früchte geändert wurde. Auf dem neuen Etikett werde nicht mehr „100 % Direktsaft aus Aprikosen, Pfirsichen und Äpfeln“ stehen, sondern „100 % Direktsaft aus Äpfeln, Pfirsichen und Aprikosen“.
Aufgrund der Umgestaltung des Etiketts ist Beutelsbacher Aprikose-Pfirsich Saft derzeit in den Geschäften nicht erhältlich. Wir warten, bis das Produkt mit neuem Etikett in den Handel kommt und bleiben dran. Wir befürchten aber, dass für Konsumenten durch die angekündigte, geringfügige Änderung nicht wesentlich klarer zu erkennen sein wird, welche Art von Saft in der Flasche drin ist. Auf dem Etikett sollte daher auch groß und deutlich angegeben sein, welche Fruchtsorten zu welchem Anteil im Saft enthalten sind.
Was Beutelsbacher dazu sagt, dass sein Aprikose-Pfirsich Saft überwiegend aus Apfelsaft besteht.
„Wir sind immer dankbar, wenn uns Kunden ein Feedback zu unseren Säften geben, auch wenn dieses Feedback wie in Ihrem Fall eher als Kritik zu verstehen ist.
Wir nehmen solche Kritik sehr ernst und haben unser Etikett daher sofort einer Prüfung unterzogen.
Ihre Sichtweise, dass Sie sich durch die Kennzeichnung in die Irre geführt fühlen, können wir nachvollziehen. Daher haben wir die Reihenfolge der genannten Früchte in einem neuen Layout des Etiketts bereits überarbeitet. Leider haben Sie noch eine ältere Flasche ohne das neue Etikett erhalten. Bitte haben Sie Verständnis, dass die Übergänge von solchen Etikettenlayouts naturgemäß nur schleichend von statten gehen.
Zum Thema Produktname versuchen wir in unserer Produktentwicklung, die Fruchtkompositionen so harmonisch wie möglich aufeinander abzustimmen. Dabei ist es notwendig, für Früchte mit einem zu starken oder zu schwachen Eigengeschmack eine Basis-Geschmacksnote vorzugeben, auf welcher die typischen Geschmacksnoten aus der Produktbezeichnung fußen können.
Im genannten Beispiel ist dies für Aprikose-Pfirsich eben der Apfelsaft. Da er für das Geschmackserlebnis aber nicht ausschlaggebend ist, wurde er in die Saftbezeichnung nicht integriert. Bei der Deklaration ist die geschmacksgebende Zutat textlich hervorgehoben worden, was auch erlaubt ist. Sehr wohl sind trotzdem alle Früchte oberhalb der Produktbezeichnung angegeben.“
Beutelsbacher Fruchtsaftkelterei GmbH
4. 5. 2017
Wir meinen: Wir warten auf das neu gestaltete Etikett.
Nur zu einem Drittel mit Cerealien gefüllt: Die übergroße Verpackung der "Billa Karamell Dinkel Flakes" verärgert Konsument:innen. Vergeudung von Ressourcen und Stauraum!
Die "Falcone Amaretti Pistacchio" füllen nur etwa ein Drittel des Verpackungskartons. Im Innenbeutel kommen nur 17 Stück grüne Kekse zum Vorschein.
Von außen ist es bei den "Kotányi Grill Gemüse"-Gewürzdosen nicht zu sehen: Etwa zwei Drittel des Inhalts sind nur "würzige Luft"! Konsument:innen fühlen sich getäuscht und reagieren verärgert auf Ressourcenverschwendung.
Die Kartonverpackung der "Rapunzel Hefeflocken" lässt mehr Inhalt annehmen, als der Kunststoffbeutel tatsächlich enthält. Der Hinweis "Füllmenge technisch bedingt" schützt nicht vor enttäuschten Erwartungen.
Felix Austria hat den Verpackungsaufwand des "Knusperli Knusper Müsli 0 % Zuckerzusatz Waldbeer" reduziert – aber auch den Inhalt! 150 Gramm weniger drin: Shrinkflation!
Die Packung des Müslis "familia Brain-Food Mindful Flakes n' Clusters" ist nicht einmal bis zur Hälfte gefüllt. Der große Überkarton lässt Konsument:innen wesentlich mehr Inhalt erwarten.
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