Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: eine Fruchtzubereitung für Babys, die wider Erwarten auch das Antioxidationsmittel Ascorbinsäure enthält. |
Alete Rote Früchte - Mit Antioxidationsmittel
Alete Rote Früchte: "100 Prozent Frucht" - das steht auf der Vorderseite der Packung; Bild: VKI
Alete Rote Früchte: Zutaten; Bild: VKI
Alete Rote Früchte: Beim Studieren der Zutatenliste zeigt sich, die Fruchtzubereitung enthält auch Ascorbinsäure, obwohl das Produkt suggeriert, dass ausschließlich Früchte drinnen wären. Bild: VKI
Auch Ascorbinsäure enthalten
Das steht drauf: Alete Rote Früchte
Gekauft bei: in vielen Geschäften erhältlich
Das ist das Problem
Babynahrungshersteller Alete bietet für Kinder ab dem 6. Monat Fruchtzubereitungen im Beutel – sogenannte Früchtequetschies – an. Auf der Packung Alete Rote Füchte sind diverse Beeren und ein Apfel abgebildet, und rot unterlegt sind die Hinweise „100 % Frucht“ sowie „ohne Zusatz von Aromastoffen“ aufgedruckt. Auf der Packungsrückseite steht nochmals „100 % Frucht, ohne Zusatz von Verdickungsmitteln, Farb-, Konservierungs-, Aromastoffen und Geschmacksverstärkern, glutenfrei“.
Demnach scheint Alete Rote Früchte also ausschließlich aus Früchten zu bestehen. Das stimmt aber nicht, wie eine KONSUMENT-Leserin beim Lesen der Zutatenliste feststellte. Denn hier war auch das Antioxidationsmittel Ascorbinsäure angeführt.
Früchte und Ascorbinsäure
Alete Rote Früchte setzen sich demnach aus Apfel, aus 22 % roten Früchten (Erdbeere, Brombeere, Heidelbeere, Johannisbeere), Banane, aus Traubensaft aus Traubensaftkonzentrat und eben dem Antioxidationsmittel Ascorbinsäure zusammen. Gleich nach der Zutatenliste ist noch der Hinweis „Ascorbinsäure ist als Vitamin C auch natürlicherweise in Früchten enthalten“ aufgedruckt.
„Hab für meinen Kleinen unlängst Alete Rote Früchte gekauft. Auf der Vorderseite sind die Früchte abgebildet und ,100 % Frucht‘ zu lesen. In der Zutatenliste findet man dann jedoch das Antioxidationsmittel Ascorbinsäure. Wieso darf das Produkt mit 100 % Frucht werben, wenn auch noch Antioxidationsmittel drin sind?“, wollte sie von uns wissen.
Wir baten Alete um Stellungnahme. Ascorbinsäure werde nur in sehr geringen Mengen verwendet, um die Bräunung der Früchte zu vermeiden. Dies sei vergleichbar mit der Anwendung von Zitronensaft, der im Haushalt auf Obst geträufelt wird. Aha. Trotzdem sollte unserer Ansicht nach ein Produkt nicht mit „100 % Frucht“ werben, wenn es auch Ascorbinsäure enthält.
Auch andere Zutaten fehl am Platz
Uns stört bei Alete Rote Früchte aber noch etwas: Auf der Packungsvorderseite sind ausschließlich ganze Früchte abgebildet. Das suggeriert, dass das Produkt ausschließlich aus pürierten Früchten besteht. Abgesehen von Ascorbinsäure ist hier also wohl auch Traubensaft aus Traubensaftkonzentrat als Zutat fehl am Platz.
Reaktion der Firma Alete
Was Alete dazu sagt, dass in seinen Roten Früchten auch Ascorbinsäure drin ist:
„Ascorbinsäure ist als Vitamin C auch natürlicherweise in Früchten enthalten. Wir verwenden Ascorbinsäure in sehr geringen Mengen, um die Bräunung der Früchte zu vermeiden. Dies ist vergleichbar mit der Anwendung von Zitronensaft, der im Haushalt auf Obst geträufelt wird, damit es nicht braun wird.“
Alete GmbH
1. 6. 2017
Wir meinen: Achten Sie auf die Zutatenliste. So wie bei Smoothies finden sich auch in Quetsch-Obst-Produkten für Kinder häufig nicht nur pürierte Früchte, sondern noch viele weitere Zutaten.