Welche Kokosmilch haben wir getestet?
Wir haben 13 Produkte in Supermärkten und anderen Geschäften eingekauft. Fünf Produkte waren bio-zertifiziert, acht stammen aus konventioneller Produktion. Zehn waren in Konservendosen, drei in Verbundkartons erhältlich.
Ist Kokosmilch gleich Kokosmilch?
Nein. Im Test zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Angeboten. Kokosmilch wird aus dem zerkleinerten Fruchtfleisch der Kokosnuss und Wasser hergestellt. Die getesteten Produkte enthielten zwischen 42 und 94 Prozent Kokosanteil.
Ebenfalls größere Unterschiede gibt es bezüglich der Anzahl der verarbeiteten Zusatzstoffe. Manche Produkte enthalten etwa Verdickungsmittel oder Emulgatoren wie Carboxymethylcellulose (E466) oder Polysorbat 60 (E435). Emulgatoren haben die Aufgabe, für eine cremige Konsistenz zu sorgen.
Was haben wir getestet?
Wir haben die Zusammensetzung der Produkte überprüft. Wichtigster Prüfpunkt im Test war, ob sich Schadstoffe in der Kokosmilch befinden. Alle Produkte wurden im Labor auf Mineralölrückstände, Chlorat und Bisphenol A untersucht.
Außerdem haben wir den NOVA-Score, der den Verarbeitungsgrad eines Lebensmittels angibt, sowie den Nutri-Score, der den Nährwert eines Lebensmittels bewertet (siehe hierzu Nutri-Score - Ampel mit Sinn 1/2020), bestimmt.
Wir haben zusätzlich überprüft, ob auf der Verpackung alle wichtigen Produkthinweise vorhanden waren. Außerdem haben wir die Lesbarkeit der Hinweise überprüft.
Diese Produkte haben wir getestet
- Alnatura Kokos-Milch
- Aroy-D Coconut Milk Original
- Asia Kokosnuss-Milch
- Billa bio Kokosmilch
- Chaokoh Coconut-Milk
- Echt Bio! Kokosmilch
- EZA Ka Ti Kokosnussmilch
- Freshona Kokosnuss-Milch
- Roi Thai Kokosmilch
- S-Budget Kokos-Milch
- Shan’Shi Kokosmilch
- Spar Vital Bio-Kokosmilch
- Wind Mill Kokosmilch
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Kokosmilch im Test
Wir haben 13 verschiedene Produkte auf ihre Zusammensetzung und Schadstoffe hin untersucht. Der Kokosmilch Test bietet werbefreie, unabhängige Testergebnisse.
Hofer ruft Produkt zurück
Mit „nicht zufriedenstellend“ durchgefallen ist die Kokosnussmilch der Marke Asia von Hofer. Der gemessene Gehalt an Bisphenol A überschritt den geltenden Grenzwert.
Wir haben Hofer als Anbieter der Kokosnuss-Milch der Marke Asia mit dem Testergebnis konfrontiert. Der Diskonter hat die betroffene Charge (Nr. 26625331022) vorsorglich zurückgerufen und vom Verzehr des Produktes abgeraten.
Woher kommt Kokosmilch?
Kokosmilch wird aus dem weißen, zerkleinerten Fruchtfleisch der Kokosnuss und Wasser hergestellt. Die größten Kokosnussproduzenten der Welt sind Indonesien, die Philippinen, Indien, Sri Lanka und Brasilien. Geerntet werden Kokosnüsse meist von Hand.
Was kann man damit machen?
Kokosmilch ist in der Küche vielfältig verwendbar, etwa in asiatischen Currys und Wok-Gerichten sowie zum Verfeinern von Soßen und Suppen. Sie kann aber auch beim Backen oder in Desserts, Smoothies und Cocktails eingesetzt werden.
Warum Milch?
Kokosmilch darf gemäß einer EU-Ausnahmeregelung als Milch verkauft werden, obwohl sie nicht tierischen Ursprungs ist bzw. nicht durch Melken gewonnen wird.
Im Gegensatz dazu sind Bezeichnungen wie „Hafermilch“, „Sojamilch“ oder „Mandelmilch“ seit 2013 verboten. Derartige Produkte dürfen seither nur als „Drinks“ in den Handel kommen.
Kokosmilch Nährwert
Der Kalorien- und Nährstoffgehalt hängt vom Kokosgehalt ab. Im Durchschnitt hatten die Produkte in unserem Test rund 190 kcal pro 100 ml und sind mit 19 g Fett pro 100 ml relativ fettreich. 90 Prozent des enthaltenen Fettes sind gesättigte Fettsäuren, diese können sich negativ auf die Blutfette auswirken. Kokosmilch sollte deswegen und auch aufgrund der gefundenen Schadstoffe nicht allzu häufig konsumiert werden. Auch kleinere Mengen Kohlenhydrate und Eiweiß sind enthalten. Das Produkt enthält von Natur aus auch etwas Zucker (rund 2 g pro 100 ml).
Kokosmilch oder Sahne?
Im Vergleich mit Schlagobers ist sie tatsächlich etwas „schlanker“: Schlagobers enthält rund 350 kcal/100 ml, rund 35 g Fett und davon entfallen rund 60 Prozent auf gesättigte Fettsäuren. Als Alternative bieten sich Soja- und Hafercuisine an, diese können als Kochcremen ebenso für Currys, Suppen und Saucen verwendet werden. Hafer- und Sojacuisine enthalten rund 110–150 kcal pro 100 ml und 10–15 g Fett (davon rund 12 Prozent gesättigte Fettsäuren).
Kokosmilch light
Light-Produkte unterscheiden sich von normaler Kokosmilch lediglich darin, dass sie mehr Wasser enthalten. Dies ist auch der Grund, warum das Light-Produkt weniger Kalorien hat und einen niedrigeren Fettgehalt aufweist.
Unsere Marktrecherche zeigt jedoch, dass Light-Produkte in etwa genauso teuer sind wie herkömmliche. Wer weniger Kalorien und Fett zu sich nehmen möchte, kann also einfach eine normale Kokosmilch mit Wasser strecken bzw. nur einen Teil der Packung verbrauchen und den Rest einfrieren.
Wie Kokosmilch ersetzen?
Alternativ bieten sich als Ersatz auch Hafer- bzw. Soja-Cuisine an, die beide deutlich weniger Kalorien, Fett und gesättigte Fettsäuren als Kokosmilch oder Schlagobers enthalten.
Kokosmilch wie lange haltbar?
Wenn diese in Konservendosen oder Verbundkartons angeboten wird, ist sie in der Regel mehrere Jahre haltbar.
Warum ist die Kokosmilch fest?
Im Laufe der Zeit kann sich allerdings die fetthaltige Kokosnussmasse vom enthaltenen Wasser absetzen. Dies ist kein Hinweis darauf, dass das Produkt verdorben ist, sondern meist ein Zeichen dafür, dass keine Emulgatoren oder Stabilisatoren hinzugefügt wurden. Die in feste und wässrige Phasen getrennte Masse kann ganz normal verwendet werden, denn beim Erhitzen verflüssigt sich der feste Anteil wieder.
Wie Kokosmilch aufbewahren?
Geöffnet hält sich das Produkt im Kühlschrank ein paar Tage. Dennoch ist es ratsam, die Reste aus der Dose zum Beispiel in Schraubgläser umzufüllen. Falls man dafür einen Löffel verwendet, sollte man darauf achten, die Beschichtung der Dose nicht zu zerkratzen.
Kann Kokosmilch eingefroren werden?
Sie lässt sich auch sehr gut einfrieren. Sehr praktisch ist dabei die Verwendung einer Eiswürfelform (am besten aus Edelstahl), weil sie für die Weiterverwendung flexiblere Dosierungen ermöglicht.
Wann ist Kokosmilch schlecht?
Folgende Anzeichen könnten auf einen Verderb hindeuten: Veränderung der Farbe (z. B. gräulich, bräunlich, sichtbarer Schimmelbefall), der Konsistenz (z. B. Bildung von Klumpen), des Geruchs und des Geschmacks (z. B. stechend, ranzig).
Kann Kokosmilch ablaufen?
Kokosmilch in ungeöffneten Verpackungen hat in der Regel eine sehr lange Haltbarkeit von mehreren Jahren. Dennoch ist auf die richtige Lagerung von geschlossenen Verpackungen zu achten: Trocken und nicht zu heiß, z. B. im Vorratsschrank oder in der Speisekammer. Auch nach dem MHD kann sie noch genießbar sein. Dennoch am besten das Produkt vor der Verwendung auf oben genannte Anzeichen hin überprüfen – ebenso, wenn sie schon länger geöffnet ist.
Kokosmilch wo im Supermarkt?
Sie steht oft im Regal bei eingelegten Produkten und Konserven (z. B. in der Nähe von Bohnen, Linsen, Tomatenprodukten, Essiggurkerl). Manche Supermärkte haben auch eigene Regale für internationale bzw. exotische Produkte wie Kokosmilch, Currypasten und Sojasauce. Die Marktmitarbeiter:innen können bei der Suche bestimmt behilflich sein.
KONSUMENT-Tipps
- Zutatenliste beachten. Die Produkte unterscheiden sich sowohl hinsichtlich ihres Gehaltes an Kokosnussfleisch, als auch hinsichtlich der eingesetzten Zusatzstoffe deutlich voneinander. Deshalb lohnt es sich, beim Einkauf einen Blick auf die Zutatenliste zu werfen.
- Selten konsumieren. Kokosmilch sollte nicht allzu häufig konsumiert werden, denn sie enthält viele gesättigte Fettsäuren, die sich negativ auf die Blutfette auswirken können.
- Unnötige Schadstoffe. Im Test konnten wir in allen Produkten Schadstoffe nachweisen. Doch es zeigte sich auch, dass manche Produkte frei von Mineralölrückständen und Chloraten waren. Bisphenol A fanden wir zwar in allen Produkten, doch in den Verbundkartons steckten vergleichsweise geringe Mengen. Das ist ein Beleg dafür, dass es bei entsprechender Sorgfalt grundsätzlich möglich ist, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das in Bezug auf Schadstoffe unproblematisch ist.
- Bioprodukte bedingt besser. Im Test schnitten Bioprodukte teilweise besser ab als konventionelle. Immerhin haben einige Bioprodukte eine Fair-Trade-Zertifizierung. Diese garantiert bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in den Plantagen und in der Produktion.
Missbrauch von Affen bei der Koksnussernte
Laut der Tierschutzorganisation PETA werden in der thailändischen Kokosindustrie nach wie vor Affen bei der Kokosnussernte eingesetzt. Die Affen werden angekettet gezwungen, Kokosnüsse zu pflücken. Entgegen den Beteuerungen der Produzenten, wonach dies bei Produkten, die für den Export bestimmt sind, nicht mehr geschieht, finde der Missbrauch von Affen, PETA-Eigenrecherchen zufolge, nach wie vor statt. Die soziallebenden Tiere würden in Einzelkäfigen, ohne Kontakt zu Artgenossen, teilweise angekettet gehalten und misshandelt.
So haben wir getestet
Zusammensetzung: Kokos-Anteil, Anzahl Zusatzstoffe, Zusatz umstrittener Zusatzstoffe (Polysorbat 60 und Natrium-Carboxymethylcellulose) laut Angabe. Berechnung von Nutri-Score und NOVA-Score.
Analytik
- Mineralölrückstände MOSH/MOAH: DIN EN 16995 : 2017-08 mod., Bestimmungsgrenze jeweils 0,5 mg/kg
- Chlorat: mittels LC-MS/MS, Bestimmungsgrenze 0,01 mg/kg
- Bisphenol A: mittels LC-MS/MS, Bestimmungsgrenze 100 ng/kg
Abwertungen: Der Nachweis von vergleichsweise höheren Werten bei MOSH/MOSH-Analogen inkl. Nachweis von MOAH sowie der Nachweis höherer Bisphenol-A-Gehalte führte jeweils zur Abwertung des Testurteils beim Parameter „Analytik“.
Das Überschreiten des Migrationsgrenzwerts bei Bisphenol A (0,05 mg/kg Lebensmittel) führte zur Abwertung des Testurteils beim Parameter „Analytik“ und nachfolgend zur Abwertung des Testurteils.
Aufmachung
- Gutachten: Die Kennzeichnung wurde von Gutachter:innen auf die Einhaltung von EU-Verordnungen geprüft.
- Verbraucherfreundlichkeit: Dazu prüften wir die Schriftgröße der verpflichtenden Kennzeichnung in Millimeter, Lesbarkeit der Schrift, Kontrast, Übersichtlichkeit des Etiketts, Anzahl der Sprachen auf dem Etikett, Auffindbarkeit und Lesbarkeit des Mindesthaltbarkeitsdatums, Lagerungsempfehlungen vor und nach dem Öffnen, Hinweis zur Vorgehensweise bei Konsistenzänderung des Produkts, Aufdruck von nährwertbezogenen Angaben (Health Claims) und dazugehörende verpflichtende Angaben.
Welche Kokosmilch ist die beste?
Wir haben 13 Produkte getestet, nur eines schnitt mit „gut“ ab. Vor allem Schadstoffe wie Bisphenol A und Mineralölrückstände trüben den exotischen Genuss.
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