Was ist im Glas?
Ein vom ORF-Magazin "Konkret" beauftragter Honigtest hat unerfreuliche Ergebnisse ans Licht befördert. In zahlreichen nicht aus Österreich stammenden Produkten wurde Zuckersirup gefunden. Unser letzter VKI-Test von Honig liegt 10 Jahre zurück, er wurde damals aber mit einer anderen Testmethode durchgeführt. Wir haben die aktuellen Ereignisse jedenfalls zum Anlass genommen, um den hier vorliegenden Artikel aus dem Jahr 2023 rund um Honig und seine Alternativen wieder in den Vordergrund zu holen.
Ist veganer Honig gesünder?
Wir lieben Honig und konsumieren ihn reichlich. Inzwischen sind auch zunehmend vegane Honigalternativen im Handel. Doch sind diese gesünder und schmecken sie genauso gut?
Laut der Onlineplattform Statista verspeist jede Person in Österreich pro Jahr im Durchschnitt 1,1 Kilogramm davon. Insgesamt konsumieren wir somit mehr als doppelt so viel Honig wie hierzulande produziert wird. Allein schon deshalb lohnt es sich, beim Einkauf auf die Herkunft des Honigs zu achten. In unserem letzten Honigtest aus dem Jahr 2014 stießen wir auf einige Produkte, die durch ihre Aufmachung bzw. die Markenbezeichnung eine österreichische Herkunft suggerierten.
Mischungen und Herkunftsangabe
Das Herkunftsland muss auf dem Etikett angegeben werden, aber nur, wenn der enthaltene Honig aus einem Land stammt. Handelt es sich um Mischungen aus verschiedenen Ländern, ist weniger Transparenz gefordert. Dann sind Angaben wie "aus EU-Ländern" bzw. "Nicht-EU-Ländern" ausreichend.
Für Konsument:innen ist das natürlich keine sinnvolle Information. Vorsicht außerdem bei Formulierungen wie "hergestellt in Österreich“ oder "abgefüllt in Österreich": Beides bedeutet, dass der Honig hier abgefüllt wurde und sagt nichts über das tatsächliche Erzeugerland aus. Auf dem Etikett von heimischem Honig muss Österreich als Herkunftsland genannt sein.
Immerhin beruhigte das Ergebnis unseres Tests vor neun Jahren: Von 13 getesteten Produkten schnitten fünf mit "sehr gut" und acht mit "gut" ab.
Fructose und Glucose
Honig besteht hauptsächlich aus verschiedenen Zuckerarten, insbesondere Fructose (Fruchtzucker) und Glucose (Traubenzucker). Die Zucker machen insgesamt rund 75 Prozent des Endprodukts aus.
Hat Honig weniger Kalorien als Zucker?
Honig enthält etwas weniger Kalorien und Zucker als üblicher Haushaltszucker. Für die Zahngesundheit ist er allerdings aufgrund seiner klebrigen Konsistenz mindestens ebenso schädlich.
Geschmack: große Unterschiede
Neben Zucker sind in Honig Enzyme, Mineralstoffe und von den Bienen gesammelte feste Partikel, etwa Pollenkörner, enthalten. Je nachdem, wann und wo der Honig geerntet wurde, kann er sich in Geschmack, Aroma und Farbe sehr von anderen unterscheiden.
Eine entscheidende Rolle spielt dabei, von welchen Pflanzen der Nektar stammt. Durch Erhitzen können enthaltene Enzyme, Aromastoffe und damit der Geschmack beeinträchtigt werden. Deshalb sollte man Honig, der auskristallisiert, also fest geworden ist, zum Verflüssigen nicht über 40 Grad erwärmen.
Vegane Alternativen
Wurden früher Haushaltszucker und Honig zum Süßen verwendet, findet man heute in den Regalen von Supermärkten, Reformhäusern oder Drogerien eine breite Palette an diversen Produkten vor, etwa:
- Agavendicksaft
- Ahornsirup
- Dattelsirup
- Löwenzahnsirup
- Zuckerrübensirup
- Reissirup
Veganer Honigersatz
Seit kurzer Zeit finden sich darüber hinaus vermehrt Produkte, die als "veganer Honigersatz" beworben werden und dem echten Honig angeblich noch näherkommen sollen. Dies schlägt sich auch in fantasievollen Produktnamen wie "Wonig", "Ohnig“, "Honix" oder "Zeronig" nieder.
Wie sind diese veganen Honigersatz-Produkte einzuschätzen?
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