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Konsument international - Konsument 12/1999

Frecher Verkaufsschmäh

Gerade erst hatte das Gesundheitsministerium den Verkauf der Apfelessigkapseln wegen falscher Kennzeichnung und unerlaubter Versprechungen bezüglich ihrer Wirkung verboten, da tauchten sie unter einer anderen Bezeichnung, aber in der gleichen Verpackung, wieder auf. Parallel dazu bildete der geschäftstüchtige Hersteller in einer als „wichtige Mitteilung“ getarnten Werbeaussendung beide Verpackungen ab und machte seine „Tausenden zufriedenen Kunden“ darauf aufmerksam, dass dieses Produkt nun zwar anders heiße, aber weiterhin erhältlich sei. Und frech fügte er hinzu: „Mit Genehmigung des Gesundheitsministeriums.“

Windige Telefongeschäfte

Kanada und mit ihm die halbe englischsprachige Welt sieht sich mit einer Flut von unerwünschten Anrufen konfrontiert, bei denen es stets darum geht, den Angerufenen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die von den windigen Firmen angewandten Mittel und Wege werden immer widerwärtiger: So biederte sich ein Verkäufer bei insgesamt sechs Anrufen mit schmeichelweicher Stimme einer Konsumentin an und versuchte, ihr guter Freund zu werden. „Nur weil sie es sei“, verriet er ihr ein Geheimnis: Sie habe zwei Preise gewonnen, einer davon ein Auto. Alles, was sie zu tun habe, sei der Kauf der Kopie eines Gemäldes von van Gogh. Letztlich bestellte sie und erhielt ein Monet-Bild sowie ihren Gewinn in Form billiger „Juwelen“. Vom Auto war weit und breit keine Spur zu sehen. – Allein in Kanada gehen jährlich Zehntausende von Leuten solchen und ähnlichen Betrügern auf den Leim. Und zu 80 Prozent sind es Menschen über 60 Jahre.

Teure E-mails

Die Warnung kommt von der deutschen Stiftung Warentest, aber das Internet und die mit ihm einhergehenden Betrugsgeschäfte sind leider grenzenlos. So suchen Telefonsex-Anbieter in Chatrooms nach Adressen, um deren Besitzer via E-mail gezielt zu ihren schlüpfrigen, aber vor allem kostenintensiven Angeboten zu locken. Eine andere aufgezeigte Masche: „Geschäftsleute“ mailen Kaufbestätigungen. Das vermeintliche Geschäft lasse sich nur telefonisch stornieren, heißt es. Die Telefonnummer führt dann zu einer Mehrwertnummer in der Karibik, wo Anrufer minutenlang in der Warteschleife hängen. Die bessere Reaktion: Solche Mails ignorieren und löschen.

Trügerisches Set-Angebot

Bei einem 105-teiligen Werkzeugkoffer zu diesem günstigen Preis muss man nicht lange nachdenken, dachte sich ein Heimwerker – bis er den Deckel öffnete. Zwar waren 20 Stück Werkzeuge vorhanden, die restlichen 85 Teile fanden jedoch in einer kleinen Schachtel Platz: ein Schraubensortiment!

Geklonte Christbäume

Heuer können wir nur von ihm träumen, doch schon vor Ablauf des ersten Jahrzehnts des kommenden Jahrtausends soll er auch für Normalsterbliche erhältlich und erschwinglich sein – und das Jahr für Jahr in der gleichen Gestalt: Der ideal gewachsene Christbaum. Schlank, ebenmäßig und so grün wie er nur sein kann, steht er bereits in einem dänischen Gentechniklabor. Und das in mehrfacher Ausführung, denn es handelt sich um die erste geklonte Nordmann-Tanne. Nachdem ihn die Wissenschaftler auch gleich resistent gegen Schädlinge gemacht haben, ist der Baum gut gerüstet für die geplante Massenproduktion. Frohe Weihnachten!

Ein Hotel, gleich ums Eck

Die irische Werbeaufsichtsbehörde setzt sich mitunter auch mit eher kuriosen Fällen auseinander: Zum Beispiel mit dem eines Hoteliers, der in einem Radiospot damit geworben hatte, dass sein für Touristen wie Geschäftsreisende empfehlenswertes Haus nur lächerliche zehn Autominuten vom Zentrum Dublins entfernt gelegen sei. Um‘s Eck, sozusagen. Tatsache ist: Selbst bei geringem Verkehrsaufkommen schafft man die betreffende Strecke höchstens mit Rückenwind und in Begleitung einer Polizeieskorte innerhalb des behaupteten Zeitraums. Übertreibungen in diesem Ausmaß werden von der strengen Werbeaufsichtsbehörde keinesfalls geduldet.

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