Zum Frühstück nichts, am Vormittag dafür eine Kinderschnitte und Naschereien. Mittags Burger, Pommes und Cola – falsche Ernährung und Bewegungsmangel sind die Hauptursachen, dass jedes siebente Kind in Österreich zu dick ist.
Galt Übergewicht und Fettleibigkeit bisher als Ernährungssünde amerikanischer Jugendlicher, hat Europa kräftig aufgeholt. In Österreich bringen etwa 15 Prozent der Schulkinder zu viel auf die Waage, in Deutschland sind es bereits zwischen 10 und 20 Prozent. Ein Grund dafür: Die Ernährungsgewohnheiten vieler Familien haben sich geändert. Fast-Food ist meist zu fett und zu vitaminarm, Kinderschnitten zu süß, und Fertigprodukte zu energiereich. Wir wissen zu einem hohen Prozentsatz nicht, was wir essen. Aber es füllt den Magen. Und die Fettzellen.
Tendenz steigend
Übergewicht heißt folglich die Epidemie, die den westlichen Industrienationen seit etwa 20 Jahren Sorgen bereitet. Blieb die Zahl der „Dickerln“ hier in den 80er-Jahren noch ziemlich konstant, hat sie sich bis Anfang der 90er-Jahre verdoppelt. Tendenz: steigend. Das Risiko, ein Schwergewicht zu werden, liegt in Europa bei bis zu 35 Prozent bei Kindern und bis 29 Prozent bei Jugendlichen. Zu Übergewicht neigen im höheren Maß Buben als Mädchen. In der Pubertät nimmt die Zahl zu: jeder vierte männliche und jeder zehnte weibliche Lehrling sind betroffen. Auch Unterschiede bezüglich sozialer Schicht bestehen: unter Hauptschülern und Lehrlingen sind mehr Dickerln zu finden als unter Mittelschülern.