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Wildunfälle - Wild hat wieder Saison

, aktualisiert am

Was Sie bei Wildunfällen wissen sollten.

Hochsaison für Wildwechsel

Vor allem die Zeit zwischen September und November gilt als Hochsaison für Meister Lampe, Bambi & Co. Besonders häufig kracht es in den frühen Morgen- und Abendstunden.

Wer haftet für Schaden?

Nach dem ersten Schreck stellt sich die Frage, welche Versicherung für die Schäden aufkommt. Wäre ein anderer Autofahrer schuld, ist es dessen Haftpflichtversicherung. In diesem Fall ist bei der „gegnerischen Partei“ aber nichts zu holen. Die eigene Kfz-Haftpflichtversicherung wiederum ersetzt lediglich Schäden der übrigen Fahrzeuginsassen und Dritter, aber nicht die am eigenen Auto. Bleibt nur eine separate Wildschadenversicherung im Rahmen einer Kollisions- oder Elementarkaskoversicherung oder eines Sicherheitspasses bzw. Schutzbriefs bei einem Autofahrerclub. Bei letzteren werden 80 Prozent der Reparaturkosten ersetzt, höchstens 600 Euro. Die durchschnittliche Schadenssumme liegt jedoch bei 1500 Euro.

Kollisionskaskoversicherung 

Mit einer Kollisionskaskoversicherung sollten Sie in jedem Fall aus dem Schneider sein, denn sie deckt „alle Unfallschäden, die als Folge von plötzlich von außen einwirkenden Ereignissen“ auftreten. Außer Sie haben grob fahrlässig gehandelt; als grobe Fahrlässigkeit wertete ein Gericht etwa das Aufheben einer Zigarette vom Boden.

Elementarkasko

Bei der Elementarkasko gelten jedoch von Versicherer zu Versicherer unterschiedliche Bedingungen: Bei manchen Anbietern sind Kollisionen mit allen Tieren – also auch mit Schafen, Katzen oder Hunden – gedeckt, bei anderen und vor allem in älteren Verträgen wird der Versicherungsschutz beispielsweise auf Haarwild beschränkt. Außerdem gilt dieser meist nur dann, wenn das Tier direkt in Ihr Auto läuft. Die Folgekosten riskanter Ausweichmanöver werden also nicht vom Versicherer übernommen! Denn, so die Begründung der Versicherer, nur wenn sich die Spuren der Kollision am Auto nachweisen lassen, ist sichergestellt, dass das Auto nicht aus anderen Gründen von der Fahrbahn abkam. Mitleid mit einem aufgescheuchten Fasan kann also teuer zu stehen kommen. Eine Rolle kann dabei auch die Größe der Tiere spielen. Denn wer einem Rehbock ausweicht, verhindert damit wahrscheinlich größeren Schaden (am Auto, wohlgemerkt!), während Meister Lampe bei einer Frontalkollision vielleicht nur eine unbedeutende Delle verursacht hätte.

Windschutzscheibentausch

Muss die Windschutzscheibe ausgetauscht werden, so haben Sie auch ohne Kaskoversicherung zumindest gute Chancen auf Erstattung der Vignette: Gegen Vorlage der Werkstattrechnung und der abgelösten Vignette samt unterem Vignettenabschnitt geben ARBÖ, ÖAMTC oder die Mautservice GmbH in Salzburg Ersatzvignetten aus.

Unfall der Polizei melden

Oberste Pflicht – nicht nur dann, wenn Sie gegen Wildschäden versichert sind und eine Anzeigebestätigung brauchen: den Unfall bei der Polizei melden und eventuell den zuständigen Jäger informieren! Anders als bei Sachschäden mit anderen Pkw fällt hier keine Unfallaufnahmegebühr („Blaulichtsteuer“) an. Sie müssen jedoch mit einer saftigen Geldstrafe wegen Fahrerflucht und Diebstahl rechnen, wenn Sie den unbeabsichtigt „abgeschossenen“ Hasen in den Kofferraum packen und davonbrausen. Von der Fahrbahn entfernen (nicht mit bloßen Händen, sondern mit Handschuhen oder Lappen) kann man ein totes Tier aber schon.

Beweismittel sichern

Den Wildunfall müssen Sie auch dann melden, wenn das Tier weiterläuft. Markieren Sie die Stelle mit Stöcken, damit der Jäger das Tier später leichter findet. Haben Sie eine Kaskoversicherung, dürfen Unfallspuren am Auto nicht beseitigt werden, sie dienen als Beweismittel für den Unfall.

Tiere können von links und von rechts kommen

Etwa 80 Prozent der Autofahrer gehen laut Studien unbewusst davon aus, dass die Gefahr – so wie auf dem Verkehrszeichen „Achtung Wildwechsel“ abgebildet – von der rechten Straßenseite aus droht. Aber Tiere halten sich nicht an Verkehrsschilder. Darum immer auch den linken Fahrbahnrand im Auge behalten! Und: Ein Reh kommt selten allein, daher auf nachfolgende Tiere achten!

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