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Münzzählautomaten - Schotter-Spesen

Wer seine Münzen durch den Zählautomaten im Bankfoyer schickt, sollte sich unbedingt vorher mit den Gebühren vertraut machen. Vor allem für Kleinbeträge kommen bei manchen Banken deftige Spesen zusammen.

Wer beim Bezahlen im Supermarkt umständlich die genauen Cent-Beträge zusammensucht, hat gute Nerven und eine dicke Haut. Denn beliebt macht man sich damit bei den mehrheitlich gestressten Mitstreitern in der Warteschlange nicht.

Viele ersparen sich solche Konfrontationen und halten die Geldbörse gebrauchsfähig, indem sie den Kleinschotter alle paar Tage ins Gurkenglas leeren. Irgendwann ist auch das voll, dann folgt der Weg zum Münzzähler in der Bank. Bevor die Münzen durch den Automaten rollen, sollte man sich aber ein wenig kundig machen. Denn auch Selbstbedienung ist nicht immer gratis.

Für Kunden meist gratis

Vor allem unterscheiden die Banken beim Geldzählen am Automaten zwischen Kunden und Nichtkunden. Für Kunden ist der automatische Zählvorgang bei den meisten Banken gratis, wenn der gezählte Betrag gleich auf das Konto oder Sparbuch eingezahlt wird.

Nur zählen lassen, nicht immer möglich

Bei einer Einzahlung aufs Sparbuch verlangt überhaupt nur die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien eine Gebühr. Die Münzen nur zählen zu lassen, ist bei manchen Banken gar nicht möglich, andere verlangen dafür auch von ihren Stammkunden Gebühren. Gut die Hälfte bietet aber auch diesen Service kostenlos an.

Hohe Gebühren für Nichtkunden

Deftige Gebühren für Nichtkunden

Anders die Situation für Nichtkunden: Hier fallen praktisch immer Gebühren an, die meist zwischen 1 und 5 Prozent des Betrages ausmachen. Oft werden aber auch Mindestgebühren verrechnet, und das kann bei den meist kleinen Beträgen ganz schön was ausmachen.

Spitzenreiter ist hier die Bank für Kärnten und Steiermark, die Nichtkunden mindestens 7,50 Euro verrechnet; bei der Dornbirner Sparkasse sind es immer noch deftige 5 Euro. Wenn man davon ausgeht, dass zum Beispiel mit den niedrigwertigen Kupfermünzen oft nicht mehr als 10 bis 20 Euro zusammenkommen, sind das Spesen von 25 bis 50 Prozent!

Vor derartigen Mindestgebühren sind übrigens auch die Stammkunden bestimmter Banken nicht gefeit, wenn sie ihre Münzen nur zählen lassen, aber nicht gleich einzahlen möchten. Am meisten müssen hier mit 3 Euro die Kunden der UniCredit Bank Austria ablegen.

Händisch vorzählen

Händisch vorzählen

Ausweichmöglichkeiten auf andere Institute sind kaum gegeben: Entweder sprechen die relativ hohen Gebühren für Fremdkunden dagegen, oder die Automaten sind für Nichtkunden gar nicht benutzbar. Dies und die Tatsache, dass die Münzen bei manchen Geräten nach Einwurf unwiederbringlich im Automaten „verschwinden“, erschwert außerdem etwas, was durchaus Sinn macht: nämlich die Münzen wenigstens zwei Mal (von unterschiedlichen Automaten) zählen zu lassen.

Zählergebnisse können abweichen

Bei früheren Erhebungen wichen die Zählergebnisse der Automaten immer wieder einmal vom tatsächlichen Betrag ab. Bleibt also nur, den Münzenberg zu Hause durchzuzählen, den Betrag auf einem Zettel zu notieren und bei einem abweichenden Ergebnis im Bankinstitut zu reklamieren.

Aushang der Spesen

Spesen oft nicht am ersten Blick ersichtlich

Aufpassen sollten Sie auch dann, wenn Sie bereits mehrfach erfolgreich Kleingeld in einer bestimmten Filiale zählen ließen. Immer wieder einmal stellen Institute großflächig auf andere Geräte um oder erweitern den Selbstbedienungsbereich, wie etwa aktuell die BAWAG/P.S.K. oder die UniCredit Bank Austria.

Die alten Geräte werden dann oft nicht mehr entsprechend gewartet, wie es einer unserer Mitarbeiter erlebte. Er musste seine Münzen mühsam wieder aus dem Einwurfschacht klauben, weil nichts mehr ging. Informationen gab es weit und breit keine – und der Hinweis eines Mitarbeiters auf die nächstgelegene Filiale war ebenfalls nicht hilfreich, denn diese entpuppte sich als Baustelle.

Hartnäckig bleiben

Die Spesen sind oft nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Wenn Sie nicht direkt auf dem Gerät angegeben sind, halten Sie Ausschau nach einem Aushang oder einer aufliegenden Konditionenmappe. Bleiben Sie hartnäckig, wenn Sie nicht fündig werden: Zumindest das Bankpersonal muss Ihnen diese Auskunft geben können.

Am Schalter wird´s teuer

Am Schalter wird’s teuer

Richtig teuer wird das Geldzählen, wenn Sie sich dazu an den Schalter wenden. In manchen Banken bzw. Filialen blitzt man damit überhaupt ab; oder man erhält ein Münzsortierbrett ausgehändigt, in das man die Cent- und Euro-Münzen übersichtlich geordnet hineinschlichten muss, bevor der Schaltermitarbeiter sie abzählt.

Ob so oder so, hängt nach unseren Erfahrungen auch ein wenig vom Goodwill des Mitarbeiters ab. Kein Entkommen gibt es aber bei den meist hohen Gebühren, die für Münzgeldeinzahlungen am Schalter verrechnet werden – bei der BAWAG P.S.K. etwa auch dann, wenn Kinder mit ihren Sparbüchsen kommen. Abzüge von 3 Euro und mehr vergällen bei mühsam zusammengetragenen Kleinbeträgen auf jeden Fall schon in jungen Jahren die Freude am Sparen.

Tabelle: Münzzählautomaten

Zusammenfassung

  • Gebühren überprüfen. Bevor Sie Ihr Geld in den Zählschacht leeren, immer erst informieren, ob Kosten anfallen, und wenn ja, in welcher Höhe.
  • Hausbank günstiger. Wer Konto oder Sparbuch bei einer Bank hat, kann dort sein Geld oft kostenfrei zählen lassen, aber nicht immer.
  • Nichtkunden zahlen fast immer. Wer seine Münzen bei einer „fremden“ Bank zählen lässt, muss zwischen 1 und 5 Prozent des Zählbetrags bezahlen.
  • Teure Mindestgebühren. Bei Kleinbeträgen besonders auf die Mindestgebühren achten. Nichtkunden werden hier bis zu 7,50 Euro pro Zählvorgang abgezogen.

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