Vor einem Jahr gab es große Aufregung um Quargel, die mit Listerien verseucht waren. Laut Medienberichten waren 21 Personen betroffen, auch 5 Todesfälle sollen darauf zurückzuführen sein.
Der Käse stammte vermutlich aus dem Hartberger Werk der Firma Prolactal. Nun haben wir gegen das Unternehmen im Auftrag des Konsumentenschutzministeriums für 8 Geschädigte – 6 teilweise schwer Erkrankte, 2 Verstorbene – Sammelklage eingebracht. Der Streitwert beträgt rund 80.000 Euro.
Ansprüche nur teilweise anerkannt
Zuvor hatten wir Prolactal aufgefordert, die Schadenersatzansprüche anzuerkennen. Doch dazu wäre das Unternehmen nur in drei Fällen und nur nach Vorlage weiterer Unterlagen bereit gewesen. Auch die Höhe der Ansprüche blieb strittig. Prolactal hat den Käsebetrieb in Hartberg firmenrechtlich abgespalten und in ein Tochterunternehmen, die Prolactal Sauermilchkäsevertriebs GmbH, eingebracht. Alle Haftungen sollen von dieser Firma aufgefangen werden.
"Ursprüngliche" Firma haftet weiter
Dennoch haftet die "ursprüngliche" Prolactal betragsbeschränkt weiter neben dieser Firma. Sechs Monate nach Veröffentlichung der Firmen-Spaltung im Amtsblatt (am 9.11.2010) können Geschädigte gegenüber Prolactal die Sicherstellung ihrer Ansprüche verlangen. Sollte das Unternehmen mit diesem firmenrechtlichen Trick versuchen, der Haftung zu entgehen, werden wir die Ansprüche der Geschädigten vor Gericht durchsetzen.