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Hausbauversicherung (Markt & Preis): Bauen mit Netz - Rohbau- und Hausherren-Haftpflichtversicherung

  • Rohbauversicherung meist prämienfrei
  • An Eigenheimversicherung gekoppelt
  • Bei privaten Helfern Unfallversicherung sinnvoll

Wo gehobelt wird, fliegen Späne

Wo gehobelt wird, fliegen Späne – und nicht selten auch andere Dinge. Baustellen sind unfallträchtig, auch Feuer, Wasser und Sturm nehmen keine Rücksicht darauf, dass Häuslbauer finanziell meist auf dem letzten Loch pfeifen. Damit die Träume vom Um-, Aus- oder Neubau nicht letztlich vom Winde verweht werden, bietet die Versicherungsbranche einige Sicherheitsleinen an.

Brand, Explosion, Blitz, Hagel, Felssturz

Praktisch unerlässlich für Neubauer ist die sogenannte Rohbauversicherung. Sie übernimmt sofort nach Abschluss die Kosten für Schäden durch Brand, Explosion oder direkten Blitzschlag sowie durch Hagel, Felssturz, Steinschlag und Erdrutsch. Sobald das Gebäude einmal rundum komplett abgeschlossen und eingedeckt ist, sind auch Beschädigungen durch Sturm und Schneedruck versichert. Weiters inkludiert ist eine Haftpflichtversicherung für Haus- und Grundbesitz, die Schadenersatzverpflichtungen des Besitzers übernimmt. Weitere mögliche Bestandteile sind eine Leitungswasser- oder eine Glasbruchversicherung – in guten Angeboten sind sie prämienfrei inkludiert.

Bauherren-Haftpflichtversicherung

Oft mit eingeschlossen ist auch eine Bauherren-Haftpflichtversicherung (bei unserer Erhebung wurde sie im Rahmen der Rohbauversicherung prämienfrei angeboten von Allianz, Generali, Helvetia, Oberösterreichische Versicherung, Uniqa, VAV und Wiener Städtische). Sie deckt Personen- und Sachschäden, die während der Bauphase – auch bei Außenstehenden wie Nachbarn oder Passanten – auftreten.

Prämienfrei, aber gebunden

Die Rohbauversicherung wird von allen befragten Versicherern prämienfrei angeboten. Möglich wird das dadurch, dass die Versicherten im Gegenzug gleich für eine bestimmte Mindestlaufzeit (meist zehn Jahre) eine anschließende Eigenheimversicherung beim jeweiligen Anbieter abschließen (einzige Ausnahme: Kärntner Landesversicherung). Für die Versicherten bedeutet das, bereits vor Baubeginn genau auf die Konditionen der verschiedenen Anbieter von Eigenheimpolizzen zu achten.

Bei vorzeitiger Kündigung wird von manchen Versicherern der Dauerrabatt von 20 Prozent zurückgefordert. Ziehen Sie also am besten schon vor Baubeginn einen Makler bei, der Ihnen bei der Auswahl hilft. Und vergessen Sie nicht, dem Versicherer die Fertigstellung oder den Einzug in das neue Haus zu melden, um Unterversicherung zu vermeiden.

Rundumschutz am Bau

Als „Vollkaskoversicherung für den Bau“ gilt die Bauwesenversicherung, die alle unvorhersehbaren Schäden und Verluste an Bauleistungen und -material während der Bauzeit umfasst. Unvorhersehbar bedeutet im Versicherungsjargon, dass der Schaden für Sie als Auftraggeber und die beauftragten Unternehmen trotz jeweiligem Fachwissen nicht vorhergesehen werden konnte. Etwa ein außergewöhnlich starkes Unwetter, durch das sich die Baugrube mit Regenwasser füllt, eine Decke, die durch einen Material- oder Konstruktionsfehler einstürzt, eine Hangsenkung oder Ähnliches.

Die Prämie liegt für zwei bis drei Jahre Laufzeit zwischen 1,65 und 2 Promille des Gebäudeneuwerts, Selbstbehalte sind üblich. Nehmen Sie aber unbedingt vor Abschluss Kontakt mit Ihrem Baumeister, Generalunternehmer oder Fertighaushersteller auf: Diese haben oft bereits entsprechende Polizzen laufen, die dann auch bei Bauleistungsschäden an Ihrem Rohbau gelten.

Einbruchdiebstahl-, Rohbauglasbruch-, Heizungskasko

Je nach dem persönlichen Bedarf können im Zuge eines Um- oder Neubaus weitere Sparten abgeschlossen werden, etwa eine Einbruchdiebstahl-, Rohbauglasbruch-, Heizungskasko-, Schadenersatz- oder Strafrechtsschutzversicherung. Lassen Sie sich dazu am besten von einem Makler beraten.

Bauhelfer-Unfallversicherung

Oft wird beim Hausbau zwar an das Gebäude und die Baumaterialien gedacht, ein wichtiger Faktor aber vergessen: nämlich der Versicherungsschutz für Freunde, Verwandte und Nachbarn, die auf der Baustelle mit anpacken. Falls Sie bereits im Vorhinein wissen, dass ein Teil der Arbeiten nicht von konzessierten Handwerksbetrieben, sondern durch Bekannte aus Ihrem privaten Umfeld ausgeführt wird, empfiehlt sich eine Bauhelfer-Unfallversicherung. Die Einmalprämien richten sich nach den Versicherungssummen für Unfall, Invalidität und Todesfall. Und falls Sie selber viel zu Schaufel und Säge greifen werden, vergessen Sie auch nicht auf Ihren eigenen privaten Unfallversicherungsschutz.

Kein Schutz

Achten Sie darauf, was die von Ihnen gewählte Versicherung deckt, denn die Angebote sind auch innerhalb der einzelnen Sparten unterschiedlich. Manches lässt sich generell nicht versichern.

  • Mangelnde Absicherung: Es reicht nicht, das Warnschild „Baustelle – Betreten verboten“ oder „… Eltern haften für ihre Kinder“ aufzustellen. Die Baustelle muss auch ausreichend gesichert und abgesperrt werden, also müssen etwa Gruben und Schächte abgedeckt und noch offene Eingänge durch Latten versperrt werden. Alle vorgeschriebenen und gebotenen Sicherheitsmaßnahmen sind einzuhalten. Sonst handelt es sich um grobe
    Fahrlässigkeit, und die ist selbst in der umfangreichsten Allround-Baustellenpolizze nicht gedeckt.
  • Reine Leistungsmängel sind durch den Handwerksbetrieb, der dafür verantwortlich zeichnet, zu beheben.
  • Einbruchdiebstahl kann zusätzlich versichert werden, beschränkt sich aber üblicherweise auf Materialien, die bereits fix im oder am Haus montiert wurden; auf der Baustelle lagerndes Material ist meist nicht gedeckt.
  • Schäden durch normale Witterungseinflüsse , mit denen wegen der Jahreszeit und der örtlichen Verhältnisse gerechnet werden muss, sind generell nicht gedeckt; z.B. nicht abgedeckte Gipskartonwände, die durch den herbstlichen Nieselregen unbrauchbar werden, oder Holzverkleidungen im Inneren, die durch den Schnee zerstört werden, der durch eine noch nicht ganz
    abgedichtete Ritze angeweht wird.

Hausbauversicherungen: Kompetent mit "Konsument"

  • Empfehlenswert. Optimal ist eine prämienfreie Rohbau- und Bauherren-Haftpflichtversicherung, die als Vorleistung für eine nachfolgende Eigenheimversicherung angeboten wird.
  • Vorausschauend wählen.  Wichtig bei der Auswahl sind gute Konditionen der Eigenheimversicherung, die bereits für den Rohbau alle Deckungen (Feuer, Sturm, Leitungswasser, Haftpflicht, eventuell auch Glasbruch) vorsieht. Achten Sie auch auf mögliche Selbstbehalte.
  • Vorhandene Deckungen.  Bei einigen Versicherern sind nicht alle Risiken gedeckt. Manches ist bereits durch eine bestehende Haftpflicht-, Rechtsschutz- oder Eigenheimversicherung abgesichert. Auch durch die ausführenden Bauunternehmen können Risiken gedeckt sein.
  • Meldepflicht.  Einzug oder Fertigstellung müssen dem Versicherer gemeldet werden, sonst sind Sie in der Folge unterversichert.

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