In letzter Zeit erreichen uns häufig Anfragen von Konsumenten, die sich für Fremdwährungskredite in Franken entschieden und nun großen Problemen haben. Wir informieren, was Sie tun können.
Ursprünglich lagen die Zinsen bei Krediten in Schweizer Franken unter jenen für einen in Euro aufgenommenen Kredit. Deshalb haben viele Österreicher in den letzten Jahren die Errichtung von Eigenheimen mittels zinsgünstiger Kredite in dieser Währung finanziert. Derzeit befindet sich der Schweizer Franken gegenüber dem Euro aber in einem historischen Hoch. Dadurch, dass die schweizer Währung so enorm an Wert zugelegt hat, sind die Schulden jener, die einen Fremdwährungskredit in Franken laufen haben, enorm angestiegen.
Problem Tilgungsträger
Bei einem Fremdwährungskredit wird Geld in einen Tilgungsträger angespart, mit dem der Kredit am Ende der Laufzeit zurückgezahlt werden soll. Durch die Finanzkrise und dem damit verbundenen Sinken der Zinsen haben sich viele Tilgungsträger nicht so entwickelt wie seinerzeit prognostiziert. Der Schuldenstand wird oft also nicht geringer, sondern größer.
Gesetzwidrige Bankbedingungen
Besonders verunsichert werden Betroffene durch Schreiben ihrer Banken, in denen Zwangskonvertierungen des Franken-Kredits in Euro mitgeteilt und zusätzliche Sicherheiten verlangt werden. Der VKI konnte bei gesetzwidrigen Bankbedingungen zu Fremdwährungskrediten bereits Urteile erwirken. Näheres dazu finden Sie auf unserer Verbraucherrechtshomepage.
Gespräch mit der Bank suchen
Wir empfehlen, unbedingt das Gespräch mit der kreditgebenden Bank zu suchen. Lassen Sie sich Optionen aufzeigen. Unterschreiben Sie jedoch nicht überstürzt die vorgeschlagenen Umstellungen oder Vertragsänderungen. Prüfen Sie die Unterlagen in aller Ruhe zu Hause und holen Sie sich bei Fragen zum Vertrag Rat in der Beratung des Vereins für Konsumenteninformation, bei unabhängigen Vermögensberatern, bei der Arbeiterkammer oder einem sachkundigen Juristen.
Infos im Extra Fremdwährungskredite
Was sollen Fremdwährungskreditnehmer in der jetzigen Situation also tun? Empfehlenswert ist es, im Franken-Kredit zu bleiben und den Tilgungsträger aufzustocken. Ein Umschulden des Franken-Kredits in Euro ist keine Option. Das wäre ein Verlustgeschäft. Damit würde sich die gesamte Belastung um tausende Euro erhöhen. Nähere Infos zu den vorhandenen Optionen sowie wichtige Kontaktstellen finden Kreditnehmer in unserem Extra Fremdwährungskredite und in Fremdwährungskredite 12/2010. Alle hier beschriebenen Empfehlungen haben noch Gültigkeit, auch wenn sich die Zahlen in den angeführten Beispielen heute noch drastischer darstellen.