Möchte man vermeiden, dass nach dem eigenen Ableben die Familie zerbricht, so braucht es oft mehr als nur Verfügungen über die Vermögensaufteilung.
Häufig beginnen Konflikte schon eine ganze Weile vorher. Das gilt insbesondere dann, wenn man in seiner letzten Zeit viel Unterstützung benötigt, eventuell auch nicht mehr allein entscheiden kann.
Klare Regeln, weniger Diskussionen
Je klarer die Regeln, desto weniger Diskussionsspielraum. Müssen Angehörige Fragen klären wie Heimunterbringung oder nicht, externe Pflegekraft oder Eigenleistungen, lebenserhaltende Maßnahmen setzen oder Abschied nehmen, so birgt das mitunter gehörige Sprengkraft im nahen Umfeld. Haben jene, für die entschieden werden muss, zeitgerecht rechtsgültige Anweisungen verfasst, wird emotionsgeladenen Fragen – wer denn nun „wichtiger“ sei, wer die betroffene Person am besten kenne, wer aus diesem oder jenem Grund das Recht zu entscheiden habe – der Boden entzogen. Und man nimmt den Angehörigen auch viel nervenzehrende Entscheidungsverantwortung ab. Sich nicht permanent Gedanken machen zu müssen, ob die Mama das denn so will, der Papa sich mit der für ihn getroffenen Entscheidung wohlfühlt, entlastet die Betreuenden sehr.
Eigene Entscheidungen treffen
So weit wie möglich selbst entscheiden. Im Erwachsenenschutz gab es in den letzten Jahren einige juristische Änderungen, die den Menschen, für die gesorgt werden soll, mehr Rechte einräumen als früher. So sollen auch Ängste abgebaut werden, sich, solange es noch geht, aktiv für die eine oder andere Form der Unterstützung zu entscheiden.