Zwiebel ist nicht gleich Zwiebel
Zwiebel ist nicht gleich Zwiebel. Es gibt sie passend für jeden Geschmack und
für jedes Gericht:
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Küchenzwiebel:
Am weitesten verbreitet ist die
scharfe, würzige Haushalts- oder Küchenzwiebel, mattgelb bis goldbraun
gefärbt, universell verwendbar und gut lagerfähig.
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Gemüsezwiebel:
Die große, milde Gemüsezwiebel mit
ihrer hellbraunen Schale und dem weißen, saftigen Fleisch schmeckt mit
Faschiertem gefüllt und im Rohr gebacken köstlich.
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Weiße Zwiebel:
Die weiße Zwiebel, eine Variante der
Küchenzwiebel mit weißer Schale, eignet sich hervorragend für Salate. Ihr
Aroma ist zarter und man kann sie lange aufbewahren.
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Rote Zwiebeln
müssen hingegen schnell verbraucht werden,
denn wegen ihrer dünneren, lackroten Schale verderben sie rasch. Ihr gefärbtes
Fruchtfleisch ergibt eine schöne Garnierung und die süßliche Würze harmoniert
besonders mit italienischen Antipasti.
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Die
Frühlings- oder Lauchzwiebeln
werden mitsamt den
hohlen Schäften roh gegessen und auch gerne für asiatische Gerichte verwendet,
wie unser köstliches Rezept zeigt.
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Schalotten
bestehen, ähnlich wie Knoblauch, aus mehreren
„Zehen“. Sie schmecken besonders fein und werden oft zum Aromatisieren von
Weinessig oder für edle Saucen verwendet.
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Perl- und Silberzwiebeln
sind Zwiebel im Mini-Format. Sie
kommen fast ausschließlich als Essigkonserve auf den Markt.
Viel Kalium und Zink
Zwiebeln enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, in nennenswerten Mengen
vor allem Kalium und Zink. Ihren ätherischen Ölen wird nachgesagt, dass sie
Krankheitskeime abtöten und Entzündungen hemmen. Im Tierversuch haben sich ihre
schwefelhaltigen Verbindungen als vorbeugend gegen Krebs erwiesen.
Zwiebel-Honig-Sirup
Ein altes und nach wie vor beliebtes Hausmittel bei Husten mit hartnäckigem
Schleim ist der Zwiebel-Honig-Sirup. Dafür kochen Sie in Scheiben geschnittene
Zwiebeln in wenig Wasser. Nach dem Abkühlen mit reichlich Honig süßen und
löffelweise verabreichen.
Stärke in Zucker umgewandelt
Apropos süß: Beim Kochen wird die in Zwiebeln enthaltene Stärke teilweise in
Zucker umgewandelt. Daher schmecken gegarte Zwiebeln süßer als rohe. Wenn Sie zu
Blähungen neigen, aber trotzdem nicht auf die feinen Scharfmacher verzichten
wollen, sollten Sie Zwiebeln bei geschlossenem Deckel in etwas Wasser dünsten.
Diese Zubereitungsart macht das Gemüse bekömmlicher, bewahrt das Aroma und hilft
zudem beim Fettsparen.
Typischer Zwiebelgeruch durch Schwefel
Den typischen Zwiebelgeruch und -geschmack verursachen die bereits erwähnten
schwefelhaltigen Verbindungen. Diese flüchtigen Substanzen entstehen aus
Vorstufen erst beim Anschneiden der Zwiebel und wirken reizend auf die Augen.
Das Tränenkullern können Sie lindern, indem Sie die geschälte Zwiebel vor dem
Schneiden kurz in den Kühlschrank legen oder in kaltes Wasser tauchen.
Keinesfalls sollten Sie Zwiebeln unter fließendem Wasser schälen, denn dabei
gehen wertvolle Inhaltstoffe verloren.
Neuzüchtungen: kein Weinen mehr
Kürzlich entdeckten japanische Wissenschaftler das Gen, das die Bildung jenes
Faktors in Zwiebeln steuert, der die Augen reizt. Mit Neuzüchtungen wollen die
Forscher das Gen lahm legen. Möglicherweise können wir also in Zukunft Zwiebeln
kaufen, die nicht mehr „auf die Tränendrüse drücken“. Bis es so weit ist, helfen
flinke Hände und scharfe Messer.