- In Österreich kein Grenzwert für Transfette
- Fertigteige noch fetter als Backwaren
- Topfengolatsche: viel Fett, noch mehr Kalorien
Transfette - ein Risiko für bestimmte Erkrankungen?
Transfette sind in aller Munde, denn sie kommen in Backwaren, Pommes frites, Popcorn aus der Mikrowelle, Instantsuppen, Fertiggerichten, aber auch in Burgern vor. Sie werden in der wissenschaftlichen Literatur auch trans Fettsäuren (TFS) oder Trans Fatty Acids (TFA) genannt und entstehen künstlich bei der Härtung von Pflanzenfetten oder natürlich durch Mikroorganismen im Pansen von Wiederkäuern. Man findet sie also in Lebensmitteln, die gehärtete Pflanzenfette enthalten, ebenso wie in Kuh-, Ziegen- oder Schafmilch und daraus hergestellten Molkereiprodukten. Auch durch Erhitzen von Fett, also beim Frittieren, können sich Transfettsäuren bilden.
Grenzwert in Dänemark
Künstlich erzeugte TFS können den Fettstoffwechsel negativ beeinflussen und damit das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen. Darüber hinaus stehen sie im Verdacht, an der Entstehung von Diabetes beteiligt zu sein und eine ungünstige Wirkung auf Babys im Mutterleib (Föten) zu haben. In Dänemark wurde daher im Jahr 2004 ein Grenzwert eingeführt, der den Anteil von künstlich erzeugten Transfettsäuren am Gesamtfettgehalt eines Lebensmittels auf zwei Prozent beschränkt.
Nur ein Versprechen
Regelungen wie in Dänemark existieren in Österreich derzeit nicht. Hierzulande gibt es das Versprechen der Industrie, Transfette in Lebensmitteln freiwillig zu reduzieren. Wir machten für Sie den Praxistest und nahmen süßes Gebäck wie Croissants & Co (18 Produkte), aber auch fertige Blätter- bzw. Plunderteige (17 Produkte) unter die Lupe.
Ausgewählt haben wir diese Produktgruppen, weil Kipferln und Topfengolatschen beliebt sind und daher häufig verspeist werden. Außerdem weisen einige der für fertigen Blätterteig verwendeten Ziehmargarinen (siehe dazu: Inhaltsverzeichnis - "Ziehmargarine - das kleine Geheimnis gewerblicher Bäcker") immer wieder hohe Anteile an Transfettsäuren auf. Dazu kommt, dass der Fettgehalt dieser Backwaren allgemein sehr hoch ist. Bei belastetem Backfett kann daher auch der absolute Wert an TFS im jeweiligen Gebäckstück recht groß sein. Außerdem wollten wir wissen: Ist Selbstgebackenes mit Teig aus dem Supermarkt eine empfehlenswerte Alternative, wenn man Transfette vermeiden möchte?