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Salz - Würze des Lebens

Salz spielt eine wichtige Rolle bei Abläufen in Muskeln und Nerven.

Natrium und Chlorid sind wichtige Nahrungsbestandteile, an denen aber selten Mangel herrscht. Beide regulieren den Wasserhaushalt im Körper, weil Natrium Wasser im Gewebe bindet. Salz spielt eine wichtige Rolle in Muskeln und Nerven. Die Magensäure besteht aus Salzsäure (dem Chloranteil des Salzes), im Knochengewebe ist Natrium gespeichert.

Zwei bis fünf Gramm täglich genügen. So viel wird täglich vom Körper ausgeschieden, im Sommer wegen des Schwitzens etwas mehr. Dieser Verlust sollte mit der Nahrung ausgeglichen werden. In vielen Lebensmitteln kommt Salz von Natur aus vor. Wir müssten die Speisen nicht zusätzlich salzen, um eine ausreichende Zufuhr zu gewährleisten. Meist nehmen wir zu viel zu uns.

In vielen Fertigprodukten versteckt. Wer viel salzt, muss immer öfter nachsalzen, um überhaupt noch etwas zu schmecken. Eine mäßig gesalzene Speise wird als fad empfunden. Viele verarbeitete Lebensmittel enthalten reichlich Salz, zum Beispiel Brot und andere Backwaren, Hartkäse und vor allem Fleischwaren wie Wurst und Schinken. Die Lebensmittelindustrie greift bei Packerlsuppen, fertigen Saucen wie Ketchup und anderen Fertiggerichten ins Volle: Packerlsuppen können mehr als 3 Gramm Salz pro Teller enthalten – damit wäre die sinnvolle Tagesdosis bald erreicht.

Gesundheitsrisiko. Eine zu hohe Salzzufuhr belastet Herz, Kreislauf und Nieren, sie kann Magenleiden auslösen und Asthma-Anfälle begünstigen. Oft besteht ein Zusammenhang von zu viel Salz und hohem Blutdruck. Der wiederum ist ein Risikofaktor für Herz- und Gefäßerkrankungen, speziell Schlaganfall. Weil viele Hochdruckpatienten auch Übergewicht haben, hilft oft schon eine Einschränkung der Nahrungsmittelmenge, den Salzkonsum auf ein vertretbares Maß zu senken. Halbsalz oder Diätsalz können hier hilfreich sein. Leider sprechen nicht alle Hochdruckkranken positiv auf die Salzreduktion an. Umgekehrt leiden nicht alle Menschen, die salzreich essen, an hohem Blutdruck. Wer sich beim Griff zum Salzstreuer zurückhält, ist jedenfalls auf der sicheren Seite. Vorteile bringt überhöhter Salzkonsum jedenfalls nicht.

Salz

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Salz Gruppenbild
Salz Gruppenbild Tafelsalz Tafelsalz der Salinen Austria (links im Bild, hier gekennzeichnet durch den grünen Punkt) war bei unserer Marktrecherche (11/2002) gemeinsam mit dem Alpensalz das preiswerteste Produkt: € 0,35 für 500g |
Salz - Antibackzusatz
Salz - Antibackzusatz Antibackzusatz, Trennmittel Erlaubte Zusatzstoffe gegen das Verklumpen, Beispiele: Kieselsäure, Calciumkarbonat, Calciumsilikat, Natriumferrocyanid  (E 535), Kaliumhexacyanoferrat (E 536). |
Siedesalz
Siedesalz Siedesalz Hinweis auf die in Österreich übliche Gewinnung. Salzhaltiges Gestein wird mithilfe von Wasser aus dem Berg gelöst („nasser Abbau“). Die so entstandene Sole (stark salzhaltiges Wasser) wird in großen Pfannen gekocht, das Wasser verdampft, Salz – chemisch Natriumchlorid – bleibt übrig. |
Fluoridiertes Speisesalz
Fluoridiertes Speisesalz Fluoridiertes Speisesalz Neben Jod darf auch das „Zahnschutz“-Element Fluorid zugesetzt werden; es wehrt Säureattacken auf den Zahnschmelz ab und beugt damit Karies vor. Beachten Sie: Neben der fluoridierten Zahnpasta sollten Sie entweder Fluortabletten oder fluoridiertes Salz verwenden – eine dieser Fluoridquellen genügt. |
Unjodiertes Salz
Unjodiertes Salz Unjodiertes Salz Wird nur auf Verlangen (etwa für Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen) abgegeben. |
Vollsalz jodiertes Salz
Vollsalz jodiertes Salz Vollsalz, jodiertes Salz Im Allgemeinen wird Kaliumjodid (15 bis 20 Milligramm je Kilogramm) zugesetzt; nur jodiertes Salz darf Vollsalz heißen. |
Diätsalz
Diätsalz Diätsalz Ein Würzmittel, für Personen die kein Salz verwenden dürfen, etwa bei Bluthochdruck. Diätsalz enthält statt Natriumchlorid Kaliumchlorid und andere Würzstoffe (Kalium-, Calcium- oder Magnesiumverbindungen). |
Halbsalz
Halbsalz Halbsalz Natriumchlorid ist teilweise durch Kaliumchlorid ersetzt. |
Kräutersalz
Kräutersalz Kräutersalz, Gewürzsalz, Spezialsalz Kräuter, Gewürze und Aromastoffe sind enthalten. |
Meersalz
Meersalz Meersalz: nicht gesünder Meerwasser wird in flache Becken geleitet, wo es verdunstet. Bei der Zusammensetzung ist wenig Unterschied zu Siedesalz. Heimische Salzlagerstätten sind Überreste vorzeitlicher Meere. Meerwasser kann nicht vollständig eingedampft werden, das Resultat wäre ungenießbar bitter. Die Menge an Mineralien und Spurenelementen, die Meersalz enthält, ist vernachlässigbar, deshalb ist es nicht gesünder. Es hat auch keineswegs die gleiche Zusammensetzung und Konzentration an Mineralstoffen wie unser Blut, wie oft behauptet wird.  Der hohe Preis ist eine reine Frage des Geschmacks. Viele Spitzenköche verwenden es. Achten Sie darauf, dass auch das Meersalz jodiert ist! Teures Meersalz der Salinen Austria (Bildmitte, hier mit grünem Punkt gekennzeichnet): € 1,89 für 90g |
Salz Gruppenbild
Salz - Antibackzusatz
Siedesalz
Fluoridiertes Speisesalz
Unjodiertes Salz
Vollsalz jodiertes Salz
Diätsalz
Halbsalz
Kräutersalz
Meersalz

Sparsam salzen. Aufs Nachsalzen verzichten, schrittweise weniger Salz verwenden. Geschmack lässt sich auch mit Essig, Kräutern, Knoblauch, Zwiebeln und Gewürzen erzielen.

Jahrelang haltbar. Vor Feuchtigkeit, Gerüchen und Verunreinigung schützen.

Zusammenklumpen verhindern. In den Salzstreuer einige ungekochte Reiskörner geben.

Babys brauchen wenig. Kleine Kinder nicht zu früh an zu viel Salz gewöhnen. Selbst Gekochtes für Kleinkinder nicht zusätzlich salzen.

Billiges Salz genauso gut. Preiswerte Produkte bedeuten keine Einbuße bei der Qualität.

Himalaja-Salz: phantastischer Nepp 

Seit etwas mehr als einem Jahr wird es als das neue Wundermittel propagiert: Salz, dessen Kristalle dem Vernehmen nach im Himalaja in 3000 m Höhe abgebaut werden und das gegen alle möglichen Wehwehchen helfen soll. Peter Ferreira heißt der Mann, der diese Legende in die Welt gesetzt hat. Er ist überzeugt, dass es sich um „organisches“ Salz handelt. Dieser Ausdruck aber ist der Wissenschaft unbekannt, sie versteht unter organischen Verbindungen solche, die Kohlenstoff enthalten.

"Schwingungen"

Doch Kritik ficht den Hobby-Gelehrten Ferreira nicht an: Herkömmliches Salz wäre aggressives Gift für den Körper, sagt er. Aber auch sein vermeintliches Wundersalz besteht fast ausschließlich aus gewöhnlichem Natriumchlorid. Warum es dann nicht schadet? Das machen „Schwingungen“. Die lassen sich zwar nicht beweisen, dennoch hat Ferreira zahlreiche Gläubige gefunden, die bereitwillig zahlen. - Wer sich Salzkristalle wünscht, kann sie ganz einfach selbst züchten. In nahezu jedem Chemie-Kasten für Kinder findet sich die Anleitung.

Die Schilddrüse ist sozusagen der „Taktgeber“ in unserem Organismus und benötigt Jod, um einwandfrei zu funktionieren. 180 bis 200 Mikrogramm sollte man sich täglich mit der Nahrung zuführen.

Kaliumjodid gegen Kropf

Doch in Österreich herrscht von Natur aus Mangel an diesem Element, es wurde während der Eiszeit aus dem Boden ausgewaschen. Das Resultat: Viele Alpenbewohner trugen früher einen Kropf, medizinisch Struma genannt. Seit dem Speisesalz Kaliumjodid zugesetzt wird, hat sich dies gebessert. Für eine optimale Jodversorgung sollte man zusätzlich ein- bis zweimal pro Woche Fisch oder Meeresfrüchte essen.

Gräuelmärchen über Jodvergiftungen

Die Jodierung wird manchmal kritisiert, allerdings mit nicht nachvollziehbaren Argumenten. „Jodallergie“ oder „Jodakne“ sind Gräuelmärchen. Derartige Krankheitsbilder wurden auch in Gegenden mit guter Jodversorgung nicht beobachtet. Zudem besteht keine Gefahr, dass die Schilddrüse durch jodiertes Salz ein Übermaß an Jod abbekommt. Jodvergiftung hat andere Ursachen, etwa Röntgenkontrastmittel, Des-infektionsmittel, jodhaltige Medikamente oder Meeresalgen.

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