Nach der Geburt des Kindes die eigene Plazenta verspeisen liegt im Trend.
Kim Kardashian, unangefochtene Trash-Queen der Sozialen Medien, tut es angeblich: nach der Geburt des Kindes die eigene Plazenta verspeisen. Was bei Tieren üblich ist, findet nun auch bei den Säugetieren auf zwei Beinen immer mehr Anhänger. Im Internet kursieren zahlreiche Kochrezepte, vom Plazenta-Smoothie über die Plazenta-Lasagne bis zum spichwörtlichen Mutterkuchen. Wem davor dann doch etwas graust, der kann auf gefriergetrocknete Plazenta in Form von Kapseln oder homöopathischen Zubereitungen zurückgreifen. Ob roh, gekocht oder gefriergetrocknet, die Plazenta soll die Milchprouktion der Mutter steigern oder eine drohende Wochenbettdepression abwenden. Allerdings: Wissenschaftlich belegt sind diese segensreichen Auswirkungen des Plazenta-Schmausens nicht.
Wissenschaftlich nicht belegt
Tatsächlich gibt es kaum Untersuchungen zu diesem Thema, ausgenommen eine Studie aus dem Jahr 1954, die heutigen wissenschaftlichen Standards nicht genügt. Damals berichteten Mütter, die gefriergetrocknete Plazenta verzehrt hatten, über eine verstärkte Milchproduktion. Eine direkte Kontrollgruppe, die statt der Plazenta ein Placebo bekam, gab es jedoch nicht. Auch wenn das später mit einer sehr kleinen Gruppe von Frauen nachgeholt wurde, können daraus keine eindeutigen Schlüsse gezogen werden.