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Soziale Medien: Vertane Chance - Kommentar von Gernot Schönfeldinger

Soziale Medien sind nicht mehr aus dem Leben der Menschen wegzudenken. Online werden Fotos und Inhalte ausgetauscht - aber auch Beleidigungen und Bedrohungen. Wie sozial sind diese Netzwerke tatsächlich?

Gernot Schönfeldinger über Computer, Smartphones und Software (Foto: VKI)

Pseudoanglizismen wie Handy oder Beamer, die es im Englischen gar nicht oder mit einer andere Bedeutung gibt, sind seltsame Auswüchse unserer Sprache. Auch Public Viewing ist ein schönes Beispiel: Während wir auf öffentlichen Plätzen eine Live-Übertragung sehen, nehmen die Amerikaner von einem Toten im offenen Sarg Abschied. Nachdenklich macht mich das folgende sprachliche Missverständnis: Social Media, wörtlich mit soziale Medien übersetzt.

Wie sozial ist Social Media?

Mit „sozial“ im Sinne von Gemeinwohl, friedlichem Miteinander und Schutz von Schwächeren haben Facebook & Co nur am Rande zu tun. Sie versprechen es auch gar nicht, denn „social“ heißt „gesellschaftlich“, meint also die Gesellschaft an sich. Damit im Zusammenhang steht „to socialise“ = „Kontakte knüpfen“. Darum geht es in den sozialen Medien. Und um Selbstdarstellung. Und im schlimmsten Fall um Mobbing.

Spiegel der Gesellschaft

Sollte man eher von den asozialen Medien sprechen? Ich denke nicht, denn sie sind einfach ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. So gesehen sind die dortigen Zustände nichts Neues, sondern maximal eine vertane Chance, dem Wort „sozial“ in der Online-Welt eine tiefere Bedeutung zu geben. Dieses und viele weitere Themen finden Sie in unserem VKI-Blog unter: www.blog.vki.at/technik-spielplatz.

 

Gernot Schönfeldinger: Kontakt

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